• 20.03.2024
      21:55 Uhr
      "Der Archipel Gulag" - Ein Buch mit Folgen Frankreich 2023 | arte
       

      Nur wenige Bücher haben den Lauf der Geschichte wirklich verändert; „Der Archipel Gulag“ ist eines davon. Es gilt als eines der einflussreichsten Bücher des 20. Jahrhunderts. Der Autor Alexander Solschenizyn, selbst ehemaliger Lagerinsasse, gab damit den Millionen in Sowjetlagern inhaftierten Menschen eine Stimme und offenbarte die grausame Realität des stalinistischen Unterdrückungssystems. Im Osten wie im Westen brachte „Der Archipel Gulag“ die kommunistische Ideologie ins Wanken.

      Mittwoch, 20.03.24
      21:55 - 22:50 Uhr (55 Min.)
      55 Min.
      Stereo

      Nur wenige Bücher haben den Lauf der Geschichte wirklich verändert; „Der Archipel Gulag“ ist eines davon. Es gilt als eines der einflussreichsten Bücher des 20. Jahrhunderts. Der Autor Alexander Solschenizyn, selbst ehemaliger Lagerinsasse, gab damit den Millionen in Sowjetlagern inhaftierten Menschen eine Stimme und offenbarte die grausame Realität des stalinistischen Unterdrückungssystems. Im Osten wie im Westen brachte „Der Archipel Gulag“ die kommunistische Ideologie ins Wanken.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Jérôme Lambert
      Philippe Picard

      Der ehemalige Häftling und Nobelpreisträger Alexander Solschenizyn legte vor rund 50 Jahren ein erschütterndes Zeugnis von der menschenverachtenden Maschinerie des Gulags ab. Sein Werk "Der Archipel Gulag" beschreibt die stalinistischen Lager als Inseln der Unmenschlichkeit, Unterdrückung und Vernichtung, als geschlossene Räume mit eigenen Regeln und Gesetzen.
      In der Dokumentation zeichnet Natalia Solschenizyn, russische Historikerin und Witwe von Alexander Solschenizyn, die Geschichte des Buches nach und schildert, wie es dem russischen Autor und Dissidenten gelang, diesen einzigartigen Meilenstein politischer Literatur trotz permanenter Überwachung durch den KGB zu schreiben.

      Das subversive Werk löste eine der größten Kontroversen des 20. Jahrhunderts aus. Peter Schneider, Guy Konopnicki, Jean Védrines und Raphaël Glucksmann haben die Debatten, die seinerzeit in Deutschland und Frankreich geführt wurden, nicht vergessen. Für die europäische Linke stellte das Erscheinen von "Der Archipel Gulag" einen Wendepunkt dar. In der UdSSR war das Buch nur unter der Hand zu haben, und auch Regimegegner trauten sich kaum es zu lesen, da auf seinen Besitz eine Gefängnisstrafe stand.

      In Russland haben Geschichtsfälschungen und eigene Narrative weiterhin Bestand. Angesichts der Verklärung der sowjetischen Vergangenheit im heutigen Russland ist Solschenizyns Meisterwerk ein halbes Jahrhundert nach seiner Veröffentlichung weiterhin von brennender Aktualität und bleibt ein herausragendes Beispiel der Widerstandsliteratur.

      • Dokumentationsreihe: Vorher / Nachher

      Die Kollektion "Vorher / Nachher" stellt Werke vor, die damals wie heute bewegen und mit ihren Denkanstößen prägende Spuren in der Kulturgeschichte hinterlassen haben. Ab dem 20. März zeigt ARTE vier neue Folgen der Dokumentationsreihe: "Der Archipel Gulag" von Alexander Solchenizyn gilt als eines der einflussreichsten Bücher des 20. Jahrhunderts, das erstmals die grausame Realität des Sowjetregimes offenbarte. Mit seinem Film "Das Haus nebenan" brach Marcel Ophüls mit dem Mythos eines geeinten Frankreichs, das den deutschen Besatzern geschlossen Widerstand leistete und veränderte den Blick der Franzosen auf die Jahre der deutschen Besatzung nachhaltig. In seinem Kult-Comic "Maus" erzählt Art Spiegelman die bewegende Geschichte seines Vaters, eines Auschwitz-Überlebenden, und revolutioniert damit gleichsam den traditionellen Comic. Mit "SCUM Manifesto" schrieb Valerie Solanas – die Frau, die auf Andy Warhol schoss – einen radikalen Schlüsseltext zum Feminismus, der heute Kult ist und an dem sich bis heute die Geister scheiden: Kann die Gleichstellung der Geschlechter nur unter Einbeziehung der Männer gelingen oder gerade nicht?

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