• 17.03.2024
      09:25 Uhr
      Urlaubsträume in Beton Italien | arte
       

      Der Massentourismus der Nachkriegsjahrzehnte ließ auch in Italien Architekturtypen in neuem, avantgardistischem Gewand entstehen. An der ligurischen Küste schuf Mario Galvagni ein ökologisch orientiertes Feriendorf. Mitten in der am Golf von Venedig gelegenen Inselstadt Grado entstand in den 60er Jahren ein Betonriese. Auch an den Rand der Schlagerfestival-Stadt Sanremo setzte man mit Capo Pino und Capo Nero eine Ferienmaschinerie, die von einer Zeit erzählt, in der Brutalismus als visionär galt.

      Sonntag, 17.03.24
      09:25 - 09:55 Uhr (30 Min.)
      30 Min.

      Der Massentourismus der Nachkriegsjahrzehnte ließ auch in Italien Architekturtypen in neuem, avantgardistischem Gewand entstehen. An der ligurischen Küste schuf Mario Galvagni ein ökologisch orientiertes Feriendorf. Mitten in der am Golf von Venedig gelegenen Inselstadt Grado entstand in den 60er Jahren ein Betonriese. Auch an den Rand der Schlagerfestival-Stadt Sanremo setzte man mit Capo Pino und Capo Nero eine Ferienmaschinerie, die von einer Zeit erzählt, in der Brutalismus als visionär galt.

       

      Stab und Besetzung

      Fernsehregie Reinhold Jaretzky Marina Collaci

      Der Massentourismus der Nachkriegsjahrzehnte ließ auch in Italien Architekturtypen in neuem, avantgardistischem Gewand entstehen. So schuf der erst 26-jährige Architekt Mario Galvagni an der ligurischen Küste ein ökologisch orientiertes Feriendorf, das die felsigen Hohlräume, die hügeligen Kurven sowie die typischen ligurischen Terrassen in seine Architektur aufnimmt.

      In der am Golf von Venedig gelegenen Inselstadt Grado entstand in den 60er Jahren ein Betonbau, Zipser genannt, der mit Ferienwohnungen plus Infrastruktur einen neuartigen Urlaubs-Mikrokosmos bilden sollte. All die Kurven seines Bauwerks korrespondieren mit der Umgebung, "aus Respekt vor Natur und Architektur“, wie der Architekt Marcello D'Olivo erklärte, der sich mit allen Mitteln bemühte, den gefürchteten „Riviera-Effekt“, die schrittweise Überbauung der Küsten, abzuwenden.

      Auch an den Rand der Schlagerfestival-Stadt Sanremo hat man ein Fanal der Moderne gesetzt: zwei architektonische Riesen, die inzwischen legendäre Denkmäler brutalistischen Bauens sind: Capo Pino und Capo Nero, errichtet vom dem Genueser Architekten Luigi Carlo Daneri. Daneris Giganten sind eine Ferienmaschinerie, roh und direkt. Genau das galt in den 60er Jahren als schick. Dank eines zeitweiligen Jachthafens kamen auch die Reichen, selbst Maria Callas machte hier Urlaub. Es war nicht die Zeit der Landidylle, sondern die der strengen, kühlen Sachlichkeit - Brutalismus galt als visionär.

      Wird geladen...
      Wird geladen...

programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.04.2024