• 04.05.2024
      23:40 Uhr
      Was, wenn der Nordpol zum Südpol wird? 42 - Die Antwort auf fast alles | arte
       

      Eigentlich ist die Sachlage klar: Im Norden ist der Nordpol, im Süden der Südpol. Und die Kompassnadel zeigt stets nach Norden. Genauer: auf den magnetischen Nordpol, einem Punkt auf der Erde unweit des geografischen Nordpols.
      Was, wenn das nicht unbedingt so bleiben muss? Denn der magnetische Nordpol wandert gerade. Und zwar so schnell, dass sich das Magnetfeld der Erde irgendwann umpolen könnte: Der Nordpol würde zum Südpol werden und umgekehrt. Natürlich nicht von heute auf morgen, aber wenn sich das Erdmagnetfeld so stark ändert, werden Tier und Mensch dann orientierungslos?

      Samstag, 04.05.24
      23:40 - 00:10 Uhr (30 Min.)
      30 Min.

      Eigentlich ist die Sachlage klar: Im Norden ist der Nordpol, im Süden der Südpol. Und die Kompassnadel zeigt stets nach Norden. Genauer: auf den magnetischen Nordpol, einem Punkt auf der Erde unweit des geografischen Nordpols.
      Was, wenn das nicht unbedingt so bleiben muss? Denn der magnetische Nordpol wandert gerade. Und zwar so schnell, dass sich das Magnetfeld der Erde irgendwann umpolen könnte: Der Nordpol würde zum Südpol werden und umgekehrt. Natürlich nicht von heute auf morgen, aber wenn sich das Erdmagnetfeld so stark ändert, werden Tier und Mensch dann orientierungslos?

       

      Stab und Besetzung

      Regie Lucas Gries

      Derzeit liegt der magnetische Nordpol im Arktischen Ozean, auf halbem Weg zwischen Kanada und Sibirien. Aber alles spricht dafür, dass er dort nicht lange bleiben wird. Jedes Jahr wandert der magnetische Pol rund 50 Kilometer weiter - erdgeschichtlich gesehen ein Vollsprint und eine Bewegung, die wir so noch nicht erlebt haben, wie die Geophysikerin Aude Chambodut von der Universität Straßburg erklärt.

      Die Ursachenforschung führt tief ins Innere der Erde. Im flüssigen äußeren Erdkern erzeugen spiralförmige Strömungen das Erdmagnetfeld. Es gleicht einem Dipolfeld, wie wir es von einem Stabmagneten kennen - mit einem Nord- und einem Südpol. Doch aktuelle Abläufe im Erdinneren scheinen die stabile Struktur des Dipols zunehmend zu ändern. Die ungewöhnliche Wanderung des Nordpols könnte die Folge sein. Ein wilder Ritt mit unvorhersehbarem Ausgang. Er könnte in eine Umpolung des Erdmagnetfelds münden.

      In den letzten 50 Millionen Jahren hat sich das Magnetfeld mehr als 100-mal umgepolt. Das letzte Mal vor etwa 780.000 Jahren, sagt Monika Korte vom Deutschen Geoforschungszentrum in Potsdam.

      Obwohl ein solcher Prozess mehrere Tausend Jahre dauert: Die Stärke des Erdmagnetfelds nimmt bereits ab. Wie sehr sich das auf Zugvögel und andere Tiere auswirkt, die sich am Erdmagnetfeld orientieren, ist unklar. Es ist aber davon auszugehen, dass magnetsensible Tiere sich daran anpassen können, so Max-Planck-Forscher Pascal Malkemper. Für uns Menschen ist das Erdmagnetfeld ein wichtiger Schutz: Es umschließt die Erde und lenkt hochenergetische Teilchen ab, die von der Sonne auf die Erde treffen.

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      Samstag, 04.05.24
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