Jörg Schönenborn diskutiert mit seinen Gästen:
Jörg Schönenborn diskutiert mit seinen Gästen:
Stab und Besetzung
Moderation | Jörg Schönenborn |
Nachdem die Ampel ihre internen Konflikte nach quälend langen Diskussionen ausgeräumt hat, soll jetzt alles ganz schnell gehen. Kanzler Scholz hat ein neues “Deutschland-Tempo” bei der Modernisierung unserer Wirtschaft versprochen. Alle Projekte, die in den vergangenen Jahren unter Angela Merkel liegen geblieben seien, sollen jetzt endlich angepackt werden: Das betrifft insbesondere den Verkehrs- und Gebäudesektor, die erneuerbaren Energien, die Netze und den Klimaschutz. Packt die “Fortschrittskoalition” jetzt endlich die Modernisierung an, die sie uns nach ihrer Wahl versprochen hatte?
Am Tag nach dem Koalitionsgipfel hat jede Seite erst einmal versucht, sich als Sieger der Marathonverhandlung darzustellen. Da war von Durchbrüchen und Paradigmenwechseln die Rede. Was vielen Bürgerinnen und Bürgern besonders wichtig sein dürfte: das Versprechen, niemand solle durch mehr Klimaschutz finanziell überfordert werden. Ob das stimmt, muss sich aber erst noch zeigen. Denn über den Gesetzentwurf für das Gebäudeenergie-Gesetz wird weiterverhandelt. Weder ist geklärt, wie die finanzielle Förderung für diejenigen aussieht, die ihren Gaskessel austauschen müssen, noch welcher Heizungstyp in Zukunft überhaupt noch eingebaut werden darf. Der Teufel steckt im Detail und in der Auslegung. Vor allem die Grünen müssen von Umweltverbänden und ihrer Basis viel Kritik einstecken. Das betrifft insbesondere das Klimaschutzgesetz. FDP-Chef Lindner hatte behauptet, die Sektorziele für die Minderung einzelner Emissionsquellen gebe es nicht mehr, stattdessen solle es nur noch eine Gesamtrechnung geben, aus der hervorgeht, ob der Weg zur Klimaneutralität bis 2045 eingehalten wird. Die Grünen widersprechen dem. Ist nach dem Streit also vor dem nächsten Streit? Der Haushalt 2024 ist noch nicht verabschiedet. Hat die Ampel nach den ganzen Streitereien genug Kraft, die großen Herausforderungen zu bewältigen?
Miriam Hollstein absolvierte ein Studium der Publizistik und Romanistik in Berlin sowie der Cinématographie und Politischen Landeskunde in Montréal, Kanada. Im Anschluss daran arbeitete sie von 1999 bis 2001 als Redakteurin bei der Zeitschrift "Internationale Politik" und wechselte danach zur "Welt am Sonntag", wo sie zunächst im Auslandsressort tätig war. Ab 2006 war sie bei der "Welt"-Gruppe als Redakteurin für innenpolitische Themen tätig. Zwischen 2015 und 2020 arbeitete Miriam Hollstein als Redakteurin für Politik und zuletzt als Chefreporterin bei der "Bild am Sonntag" in Berlin. Im November 2020 wechselte sie in gleicher Funktion zur Berliner Zentralredaktion der Funke Mediengruppe. Seit 2022 ist sie als Chefreporterin für Politik im t-online-Hauptstadtbüro tätig.
Stephan-Götz Richter studierte an der Universität in Bonn und war zwischen 1986 und 1987 „Congressional Fellow of the American Political Science Association”. Er gründete ein Unternehmen für globale Kommunikationsstrategie in Washington, das Regierungen, globale Bankunternehmen, Stiftungen und internationale Organisationen beriet. In seinen Jahren in den USA war er als US-Korrespondent für den Rheinischen Merkur und Kolumnist für die Financial Times Deutschland, Les Echos und das CEO Magazine tätig. Heute schreibt er frei für eine Vielzahl von Medien, unter anderem das Handelsblatt. Im Jahr 2000 gründete Stephan-Götz Richter das Online-Magazin The Globalist, das er seit 2016 aus Berlin unterhält. 2021 gründete er den Global Ideas Center, einen Thinktank, der auf grenzüberschreitendes Lernen fokussiert ist.
Mark Schieritz studierte Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaften an der Universität Freiburg sowie an der London School of Economics. Er war Redakteur und später Leiter der Finanzmarktredaktion bei der Financial Times Deutschland, bevor er zur ZEIT wech
selte. Mark Schieritz war wirtschaftspolitischer Korrespondent der ZEIT in Berlin und ist aktuell stellvertretender Ressortleiter Politik. Er hat die Bücher "Die Inflationslüge", "Der Lohnklau" und "Olaf Scholz: Wer ist unser Kanzler?" veröffentlicht. Mark Schieritz wurde unter anderem mit dem Deutschen Journalistenpreis, dem Medienpreis der Keynes-Gesellschaft und dem Ernst-Schneider-Preis der Industrie- und Handelskammern ausgezeichnet.
Kristin Schwietzer absolvierte ein Studium der Germanistik, Theater-, Kommunikations- und Medienwissenschaften in Leipzig. Während ihres Studiums war sie bereits als Reporterin im MDR Landesfunkhaus Sachsen-Anhalt in Magdeburg tätig. Zwischen 2005 und 2006 absolvierte sie ein Redaktionsvolontariat beim MDR und arbeitete anschließend als Reporterin für MDR/ARD aktuell in Leipzig. Im Jahr 2014 wurde sie Korrespondentin im MDR-Studio in Berlin und wechselte 2019 zum ARD-Hauptstadtstudio. Seit März 2023 ist Kristin Schwietzer Leiterin des MDR-Studios in Berlin.
Im ARD-Presseclub diskutieren Journalistinnen und Journalisten aus dem In- und Ausland aktuelle politische Ereignisse und Entwicklungen. Im Dialog entsteht ein Wettstreit der Meinungen und Interpretationen aktueller politischer Vorgänge. Durch die Sendungen führen im Wechsel Volker Herres, Jörg Schönenborn und Sonia Seymour Mikich. Im anschließenden „Presseclub nachgefragt“ können Zuschauerinnen und Zuschauer über die WDR 5 Hotline mit den Beteiligten der Sendung weiterdiskutieren und Fragen stellen.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 27.09.2023