• 27.01.2023
      20:15 Uhr
      Holland in Not - Die große Flutkatastrophe von 1953 WDR Fernsehen
       

      Es war die schwerste Nordseesturmflut das 20sten Jahrhunderts. Eine Katastrophe, die die Überlenden bis heute verfolgt. Die Kinder lernen es in der Schule. Es war die Nacht vom 31. Januar auf den 1. Februar 1953. 1.836 Menschen kamen ums Leben, tausende Tiere ertranken, rund 200.000 Hektar Land wurden überspült. Tage, die sich tief ins kollektive Gedächtnis der Niederländer eingebrannt haben.

      Freitag, 27.01.23
      20:15 - 21:00 Uhr (45 Min.)
      45 Min.

      Es war die schwerste Nordseesturmflut das 20sten Jahrhunderts. Eine Katastrophe, die die Überlenden bis heute verfolgt. Die Kinder lernen es in der Schule. Es war die Nacht vom 31. Januar auf den 1. Februar 1953. 1.836 Menschen kamen ums Leben, tausende Tiere ertranken, rund 200.000 Hektar Land wurden überspült. Tage, die sich tief ins kollektive Gedächtnis der Niederländer eingebrannt haben.

       

      Es war die schwerste Nordseesturmflut das 20sten Jahrhunderts. Eine Katastrophe, die die Überlenden bis heute verfolgt. Die Kinder lernen es in der Schule. Es war die Nacht vom 31. Januar auf den 1. Februar 1953. 1.836 Menschen kamen ums Leben, tausende Tiere ertranken, rund 200.000 Hektar Land wurden überspült. Tage, die sich tief ins kollektive Gedächtnis der Niederländer eingebrannt haben.

      Ria Geluk war damals sechs Jahre alt. Die Farm der Familie in Capelle stand bis zum ersten Stock unter Wasser. Eine Nacht verbrachten sie bei Sturm und eisiger Kälte auf dem Dach. Ihre Großeltern und viele Bewohner des Dorfes überlebten die Sturmflut nicht. In der Dokumentation von Maja Peters schildert Ria Geluk die dramatischen Ereignisse.

      Auch Dies van den Ouden konnte sich mit seiner Frau gerade noch auf eine hölzerne Dachgaube retten. Danach stürzte das ganze Haus ein. Eine Nachbarin versuchte mit ihrem Baby auf dem Arm zu ihnen zu kommen. Doch sie verlor das Kind in den Fluten. Dass er das nicht verhindern konnte, beschäftigt den 94-Jährigen bis heute.

      Nach der Flut kam Hilfe aus aller Welt. Auch aus Deutschland. Es war zugleich der erste Auslandseinsatz für das Technische Hilfswerk, THW. Gegründet erst zweieinhalb Jahre zuvor in Bonn. Fritz Görgen war damals Fahrer des THW-Präsidenten und hat Helfer zum Einsatzort in an die Küste gebracht. "Das war für ihn ein einschneidendes Erlebnis", erzählt sein Sohn Peter Görgen. Doch viele waren zunächst skeptisch. Acht Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs kamen nun wieder uniformierte Deutsche ins Land. Doch sie wurden dann schnell als Helfer in der Not akzeptiert und auch geschätzt.

      Nach der verheerenden Flut blieb nichts mehr so wie vorher. Die niederländische Regierung beschloss den sogenannten Deltaplan. Ein Schutzsystem aus Deichen und modernen Sperrwerken entlang der Küste. Die so stark betroffene Provinz Zeeland stand dabei im Mittelpunkt. Das Oosterscheldesperrwerk ist das größte und vielleicht bekannteste Bauwerk. 1986 wurde es eröffnet. Der neun Kilometer lange Damm gilt als eine der herausragenden Ingenieurleistungen unserer Zeit.

      Wenn Ria Geluk an die Sturmflut vor 70 Jahren zurückdenkt, blickt sie gleichzeitig in die Zukunft. "Man darf nicht vergessen: das Wasser ist ein Freund, aber auch ein Feind", sagt sie. Zusätzlich fordert der Klimawandel weitere Ideen und Konzepte. Der Meeresspiegel steigt und die Niederländer arbeiten an neuen Lösungen. Und Studierende aus aller Welt kommen, um von ihnen zu lernen.

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