• 02.12.2022
      19:40 Uhr
      Re: Lieblingspartner in Europa Wie China in Serbien Fuß fasst | arte
       

      China streckt seine Fühler - auch in Form der Neuen Seidenstraße - immer stärker nach Europa aus. Serbien ist eines der Länder, das ein besonders enges Verhältnis zu China pflegt. Seit 2010 haben die Chinesen rund 8,5 Milliarden Dollar im Land investiert. Doch wer sind die Menschen, die diese gigantische Maschinerie am Laufen halten?

      Freitag, 02.12.22
      19:40 - 20:15 Uhr (35 Min.)
      35 Min.
      Stereo

      China streckt seine Fühler - auch in Form der Neuen Seidenstraße - immer stärker nach Europa aus. Serbien ist eines der Länder, das ein besonders enges Verhältnis zu China pflegt. Seit 2010 haben die Chinesen rund 8,5 Milliarden Dollar im Land investiert. Doch wer sind die Menschen, die diese gigantische Maschinerie am Laufen halten?

       

      China streckt seine Fühler - auch in Form der Neuen Seidenstraße - immer stärker nach Europa aus. Serbien ist eines der Länder, das ein besonders enges Verhältnis zu China pflegt. Seit 2010 haben die Chinesen rund 8,5 Milliarden Dollar im Land investiert. Für Präsident Vucic ist China die vierte Säule der serbischen Außenpolitik. Was die chinesischen Handelsbeziehungen betrifft, ist Serbien auf dem Balkan mit Abstand Spitzenreiter.

      Während chinesische Firmen den Osten des Landes rund um die Kupfermine Bor aufkaufen und dort in großem Stil Rohstoffe fördern, beginnen Chinesinnen und Chinesen in zweiter Generation in der Großstadt ihre Träume zu verwirklichen.

      Die 25-jährige Chinesin Weiya Chen nutzt das Kapital ihrer Eltern, um ihr eigenes Café zu eröffnen. Die Familie wanderte vor 30 Jahren nach Serbien aus, verdiente das erste Geld mit einem Schuhladen in Belgrads Chinatown im bekannten Block Seventy. Weiya hat den Aufstieg in die Mittelschicht geschafft, ist im Herzen aber dennoch Chinesin geblieben - zumindest was die Politik angeht: Das Leben sei dort zwar weniger frei, durch die flächendeckende Überwachung aber sicherer als in Belgrad.

      Danilo Krivokapic von der NGO Share Foundation sieht die Ansichten seiner chinesischen Mitbürgerinnen und Mitbürger mit Sorge. Belgrad ist dabei, in der ganzen Stadt Kameras zu installieren - bis zu 8.000 sollen es werden -, die man mit einer chinesischen Gesichtserkennungssoftware aufrüsten kann. Auf Demonstrationen würden Regimekritiker so zu gläsernen Menschen. Während Krivokapic dafür kämpft, dass im Datenschutz europäische Standards erhalten bleiben, stürzt sich die Geschäftswelt auf die attraktiven preisgünstigen Angebote chinesischer Firmen. Unterstützung kommt dabei vom 36-jährigen Goran-Liu, der es sich in seiner Freizeit zur Aufgabe gemacht hat, zwischen chinesischen und serbischen Firmen zu vermitteln, Geschäfte einzufädeln, die besten Deals anzubieten.

      Der Einfluss der Chinesen dehnt sich aus, die neuen Investoren kommen im Land gut an. Bei der Umsetzung der Projekte für die „Neue Seidenstraße“ steht Serbien in diesem Jahr weltweit an zweiter Stelle. Auf das erste chinesische Großprojekt, die Pupin-Brücke in Belgrad, folgen große Straßenbau- und Eisenbahnprojekte.

      Die Reportage porträtiert die Menschen, die diese gigantische Maschinerie am Laufen halten, fragt sie nach ihren Motivationen und Träumen und wagt einen Blick hinter die Kulissen der sonst so verschlossenen Community.

      Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht Re: in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar. Von montags bis freitags um 19.40 Uhr und jederzeit im Netz.

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      Freitag, 02.12.22
      19:40 - 20:15 Uhr (35 Min.)
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