Quedlinburg 1919: Ein Jahr, nachdem ihr Verlobter Frantz als Soldat im Ersten Weltkrieg in Frankreich gefallen ist, lernt die trauernde Anna an seinem Grab den jungen Franzosen Adrien kennen. Auch er trauert um Frantz, seinen Freund aus gemeinsamen Studienzeiten in Paris. Als Adrien Kontakt zu Frantz' noch immer untröstlichen Eltern sucht, weichen die Fronten zwischen den trauernden Deutschen und dem melancholischen Franzosen allmählich auf.
Quedlinburg 1919: Ein Jahr, nachdem ihr Verlobter Frantz als Soldat im Ersten Weltkrieg in Frankreich gefallen ist, lernt die trauernde Anna an seinem Grab den jungen Franzosen Adrien kennen. Auch er trauert um Frantz, seinen Freund aus gemeinsamen Studienzeiten in Paris. Als Adrien Kontakt zu Frantz' noch immer untröstlichen Eltern sucht, weichen die Fronten zwischen den trauernden Deutschen und dem melancholischen Franzosen allmählich auf.
Stab und Besetzung
Anna | Paula Beer |
Adrien Rivoire | Pierre Niney |
Dr. Hans Hoffmeister | Ernst Stötzner |
Magda Hoffmeister | Marie Gruber |
Kreutz | Johann von Bülow |
Frantz Hoffmeister | Anton von Lucke |
Adriens Mutter | Cyrielle Clair |
Fanny | Alice de Lencquesaing |
Friedhofsgärtner | Rainer Egger |
betrunkener junger Mann | Merlin Rose |
Adolf | Ralf Dittrich |
Gustav | Michael Witte |
Mann am See | Lutz Blochberger |
Arzt | Jean-Pol Brissart |
Regie | François Ozon |
Drehbuch | François Ozon |
Philippe Piazzo | |
Autor | Maurice Rostand |
Produktion | Mandarin Production |
X-Filme Creative Pool | |
Kamera | Pascal Marti |
Musik | Philippe Rombi |
Am Grab ihres vor einem Jahr im Ersten Weltkrieg gefallenen Verlobten Frantz trifft Anna auf den Franzosen Adrien, der fast genauso um den jungen Toten zu trauern scheint wie sie. Im Quedlinburg des Jahres 1919 ist Adrien kein gern gesehener Gast, die "Erbfeindschaft" zwischen Deutschen und Franzosen hat zu große Lücken in die Familien gerissen.
Gegen anfängliche Widerstände der Eltern ihres Verlobten, den Arzt Hans Hoffmeister und seine Frau Magda, gelingt es Anna nach einiger Zeit, Adrien als mit immer größerer Zuneigung gesehenen Gast in das Haus der Hoffmeisters einzuführen. Denn Adrien stellt sich als guter Freund des Gefallenen aus gemeinsamen Studienzeiten vor dem Krieg in Paris vor. Selber Berufsmusiker, spielt Adrien für seine Gastgeber auf der Geige des Verstorbenen und ist ein feinnerviger Gesprächspartner.
Anna, die eigentlich seit einiger Zeit von dem wohlsituierten Konservativen Kreutz umworben wird, ist fasziniert von dem sensiblen Franzosen. Doch Adrien wird von einem schweren Schuldgefühl niedergedrückt. Als er Anna sein quälendes Geheimnis anvertraut, bricht eine Welt für sie zusammen.
Nach Motiven eines Films von Ernst Lubitsch aus dem Jahr 1932, "Der Mann, den sein Gewissen trieb" (im Original "Broken Lullaby"), inszenierte François Ozon eine vielschichtige Geschichte über Schuld, Trauer und Vergebung - und der Hoffnung auf Frieden. Mit einem klug durchdachten Farbkonzept. Für "Frantz" wurde Paula Beer 2016 beim Filmfestival von Venedig für ihre Darstellung mit dem Premio Marcello Mastroianni als beste Nachwuchsschauspielerin ausgezeichnet. Zahlreiche weitere Preise folgten, zuletzt erhielt sie im Jahr 2020 den Europäische Filmpreis für "Undine" als beste Darstellerin.
Der 1967 in Paris geborene Autorenfilmer François Ozon gilt als einfühlsamer Beobachter von Frauenfiguren, mit poetisch gestalteten Charakterstudien. Zu seinen Erfolgen zählen die von Filmkritik und Publikum gleichermaßen geschätzten Regiearbeiten "Unter dem Sand", "5x2 - Fünf mal zwei", "Swimming Pool" und "8 Frauen".
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.03.2024