• 20.03.2023
      21:35 Uhr
      Die Spitzenklöpplerin Spielfilm Frankreich/Schweiz/Deutschland 1976 (La Dentellière) | arte
       

      Das verschlossene Lehrmädchen Pomme verliebt sich im Urlaub in den intelligenten Studenten François. Nach kurzem gemeinsamem Glück kommt François zu dem Schluss, dass ihre unterschiedliche Herkunft unvereinbar ist und beendet die Beziehung.

      Montag, 20.03.23
      21:35 - 23:20 Uhr (105 Min.)
      105 Min.

      Das verschlossene Lehrmädchen Pomme verliebt sich im Urlaub in den intelligenten Studenten François. Nach kurzem gemeinsamem Glück kommt François zu dem Schluss, dass ihre unterschiedliche Herkunft unvereinbar ist und beendet die Beziehung.

       

      Die 19-jährige Pomme macht in Paris eine Lehre als Friseurin. Sie ist verschlossen, schüchtern und unfähig, ihre Gefühle in Worten zum Ausdruck zu bringen. Mit ihrer lebenslustigen Freundin Marylène fährt sie eines Tages in Urlaub und verliebt sich in den Studenten François, der aus wohlhabendem Hause stammt. Die beiden ziehen wenig später in Paris zusammen, doch François, der andere Vorstellungen und Ziele hat, entfremdet sich bald von Pomme. Die große Zärtlichkeit, die er ihr entgegenbringt, vermag den Graben zwischen ihren unterschiedlichen Welten nicht zu überbrücken. Nach nur kurzem Glück schickt er Pomme wieder fort - eine Trennung, die das Mädchen nicht verkraftet.

      "Die Spitzenklöpplerin" ist "eine hervorragend fotografierte, außergewöhnlich eindringliche und subtile Parteinahme für all jene, die ihre Gefühle sprachlich nicht auszudrücken vermögen" (film-dienst). Die Entfremdung der beiden Partner wird Schritt für Schritt von der Kamera mitverfolgt und der Zuschauer schlittert gemeinsam mit Pomme und François in eine lautlose Katastrophe hinein: Eine Geschichte des Verstummens beginnt und gleichzeitig ein Lehrstück über die Gräben, die zwischen den sozialen Milieus bestehen. Als Vorlage zum Film diente der gleichnamige Erfolgsroman von Pascal Lainé, der 1974 mit dem wichtigsten französischen Buchpreis, dem "Prix Goncourt" ausgezeichnet wurde.

      Der Schweizer Claude Goretta begann 1958 als Fernsehproduzent und schlug in den 70er Jahren eine ebenso steile wie kurze Karriere als Kinoregisseur ein. Sein erster Langfilm "Der Verrückte" (1970) war ein großer Erfolg, "Die Einladung" (1973) wurde mit dem Spezialpreis der Jury in Cannes ausgezeichnet und "Die Spitzenklöpplerin" war für die Goldene Palme in Cannes sowie für den César (Bester Film) nominiert und gewann den Preis der ökonomischen Jury in Cannes. Danach kehrte Goretta dem Kino den Rücken.

      In den vergangenen 20 Jahren realisierte er zahlreiche Fernsehproduktionen und machte sich mit seinen Maigret-Adaptionen einen Namen. Isabelle Huppert, die ihr Schauspieltalent damals bereits auf den französischen Theaterbühnen und 1973 in Bertrand Bliers Film "Die Ausgebufften" bewiesen hatte, wurde durch die Rolle des Lehrmädchens Pomme auch international bekannt. Anspruchsvolle Hauptrollen in Godards "Rette sich wer kann (das Leben)" (1979), Michael Ciminos "Das Tor zum Himmel" (1980), Chabrols "Eine Frauensache" (1988) und "Madame Bovary" (1991), Hanekes "Die Klavierspielerin" (2001), François Ozons "8 Frauen" (2002) - um nur einige zu nennen - folgten, und heute ist Isabelle Huppert eine der renommiertesten Schauspielerinnen Europas. Für ihre Rollen in "Violette Nozière" (1978) und in "Die Klavierspielerin" (2001) erhielt Huppert den Preis als beste Schauspielerin in Cannes. Ihre überzeugende Darstellung der Pomme in "Die Spitzenklöpplerin" wurde 1978 mit dem British Academy Award (Best Newcomer) und einer César-Nominierung belohnt.

      • Filmreihe: ArteKino Classics

      Ein neuer Blick auf das europäische Filmerbe: Ab März 2023 präsentiert ARTE unter dem Label "ArteKino Classics" zum zweiten Mal eine Saison selten gezeigter und bedeutender Titel aus dem reichen europäischen Filmerbe. Damit hebt ARTE einen kulturellen Schatz voller Vielfalt ins lineare und non-lineare TV-Programm. Und das nicht nur in Deutschland und Frankreich, sondern in vielen europäischen Ländern und in sechs europäischen Sprachen untertitelt.

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