• 03.04.2024
      18:45 Uhr
      Gut zu wissen Arten retten! Wie wild kann Deutschland werden? | ARD alpha
       

      Deutschland befindet sich mitten in einer dramatischen Biodiversitäts-Krise: Feldhamster, Ringelnatter, Rebhuhn – viele einst weitverbreitete Arten stehen auf der Roten Liste, einige Arten sind bereits komplett ausgestorben. Dazu gibt es einen Rückgang der Insekten, in manchen Regionen um bis zu 75 Prozent. Helfen größere Naturschutzgebiete und mehr Wildnis, um den massiven Artenschwund zu stoppen?

      Mittwoch, 03.04.24
      18:45 - 19:15 Uhr (30 Min.)
      30 Min.

      Deutschland befindet sich mitten in einer dramatischen Biodiversitäts-Krise: Feldhamster, Ringelnatter, Rebhuhn – viele einst weitverbreitete Arten stehen auf der Roten Liste, einige Arten sind bereits komplett ausgestorben. Dazu gibt es einen Rückgang der Insekten, in manchen Regionen um bis zu 75 Prozent. Helfen größere Naturschutzgebiete und mehr Wildnis, um den massiven Artenschwund zu stoppen?

       

      Stab und Besetzung

      Autor Boris Geiger

      Auf der Weltnaturschutzkonferenz in Montreal wurde beschlossen, bis zum Jahr 2030 dreißig Prozent der Landes- und Meeresfläche unter Schutz zu stellen. Auch Deutschland hat unterschrieben. Doch wie viel Wildnis ist in unserem dicht besiedelten Land möglich?

      Die Wissenschaftsjournalistin und Biologin Lena Ganschow blickt bei ihrer Spurensuche auf drei Naturräume – Wiese, Wasser und Wald. Was ist wichtig, damit diese Ökosysteme stabil bleiben? Sind bestimmte Schlüsselarten wichtiger als andere? Und wie verändern sich Ökosysteme, wenn ehemals ausgerottete Tierarten wie etwa der Wolf wieder zurückkehren?

      Lena begleitet den Wolfsforscher Dr. Norman Stier in ein Wolfsgebiet in Mecklenburg-Vorpommern, wo er ihr zeigt, welchen Einfluss die Raubtiere auf die Damwild-Bestände haben. Sie steht in der Oder mit der Süßwasserbiologin Prof. Sonja Jähnig, die untersucht, wie sich der Fluss seit der Oder-Katastrophe verändert hat. Sie trifft den Insektenforscher Thomas Hörren am Niederrhein und erlebt Wildnis im Anklamer Stadtbruch bei Anklam in Mecklenburg-Vorpommern, wo ein gebrochener Deich zum Glücksfall für die Natur wurde. Tausende Kraniche sammeln sich für ihren Vogelzug in den Süden, und inzwischen gibt es hier auch die größte Seeadler-Dichte in Mitteleuropa. Biber, Fischotter und seltene Pflanzen haben ein Habitat gefunden, weil der Mensch das Gebiet in Ruhe lässt.

      Mehr Wildnis und strengeren Schutz fordert auch die Biodiversitäts-Forscherin Prof. Katrin Böhning-Gaese, Direktorin des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum, die Lena Ganschow auf Streuobstwiesen bei Frankfurt am Main besucht. Ihr Plädoyer: Beim Klimawandel geht es darum, wie wir in Zukunft leben. Beim Artensterben aber ginge es darum, ob wir als Menschheit überhaupt überleben. Das klingt dramatisch – aber wenn wir das Biodiversitätsziel von Montreal wirklich ernst nehmen und unsere Lebensgrundlagen retten wollen, müssen wir uns viel intensiver dem Artenschutz widmen und mehr naturnahe Ökosysteme in Deutschland möglich machen – und mehr Wildnis.

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