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Stab und Besetzung
Moderation | Anja Reschke |
Linke Klimaaktivisten, rechte Corona-Leugner, linker "Gender-Gaga", rechte Besitzstandswahrer. In der Abgrenzung vom politischen Gegner sind die Attribute "links" und "rechts" immer noch gerne genutzt - und schnell verteilt. Doch die Einordnung der eigenen politischen Positionen, der eigenen Werte scheint zunehmend schwer zu fallen: Im beginnenden Bundestags-Wahlkampf verschwimmen die Grenzen im politischen Spektrum immer mehr: Was ist links? Was ist rechts? Und: Will man sich überhaupt bekennen? Waren früher damit noch klare politische Bekenntnisse verbunden, herrscht heute jenseits von der Beschreibung von Schreckgespenstern vor allem eines: viel Verwirrung.
Rechtsextreme drängen in kleine Dörfer - sie engagieren sich im Gemeinderat, in der Freiwilligen Feuerwehr und inszenieren sich als freundliche Kümmerer. Die Dorfgemeinschaften sind oft uneins, wie sie mit den Rechten umgehen sollen. Das zeigt ein Fall in Groß Krams in Mecklenburg-Vorpommern.
Die rechtsextreme Einstellung seines Dorfnachbarn? Für Wolfgang Gresens stellt sie kein Problem dar: "Wir reden darüber nicht". So einfach ist das für ihn. Gresens ist vor zwei Jahren aus Lübeck nach Groß Krams in Mecklenburg-Vorpommern gezogen, hat sich einen Hof gekauft und züchtet nun Schafe. So hat er sich immer seine Rente vorgestellt - friedlich und ohne Streitereien. Mit seinem rechtsextremen Nachbarn kommt er gut aus: Man grüßt sich freundlich, leiht einander Werkzeug, trinkt gemeinsam Kaffee. Er gehört eben dazu. Und so wie er denken viele in dem kleinen Dorf.
Das Problem: Der Nachbar, um den es geht, ist nicht irgendwer: Sebastian Richter, bis 2018 ein hoher Funktionär in der NPD. Bundesvorsitzender des Jugendverbandes "Junge Nationalisten" und Mitglied der inzwischen verbotenen HDJ, einer Art neuer Hitlerjugend.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.03.2024