In den 1980er Jahren kommt Hip-Hop als US-Exportprodukt in Europa an. Streetdance-Pioniere wie Storm, Physs und Alex Benth pendeln zwischen Paris und Berlin und lassen sich von den Lehren der Universal Zulu Nation begeistern. Der deutsche Sprayer Darco FBI wird der erste Graffiti-Künstler, der in Frankreich wegen Sachbeschädigung verurteilt wird und französischer Rap von MC Solaar und IAM erobert deutsche Charts.
Viel früher und schlagkräftiger als in Deutschland entwickelt sich in Frankreich eine Rap-Szene, die vom harten Lebensalltag in der Banlieue erzählt. Sie bildet musikalisch wie visuell die Blaupause für deutschen Straßenrap von Moses Pelham über Haftbefehl bis hin zu Celo & Abdi. Der Regisseur und Aggro-Berlin-Gründer Specter ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Banlieue-Ästhetik des „Rap Français“ auch im deutschen Straßenrap ankommt.
Ob Raï, Mbalax oder kongolesische Rumba - der französische Rap bezieht seine kreativen Inputs oft über einen direkten Draht zum afrikanischen Kontinent. Dieser direkte Draht ist in der deutschen Hip-Hop-Landschaft unterrepräsentiert, aber über die französische Bande kommt der Sound auch in Deutschland an.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 28.03.2024