• 09.02.2021
      17:00 Uhr
      Indiens Kaste der Musiker Laute und Lieder der Wüste | arte
       

      Die Manganiyar sind eine immer kleiner werdende muslimische Kaste Indiens; sie leben in der Wüste Thar an der Grenze zwischen Indien und Pakistan. Sie sind Berufsmusiker und spielen für ihre Gönner, die hinduistischen Rajputen. Sowohl hinduistische als auch islamische Bräuche sind ihnen geläufig. Ihre Musik und ihre vielfältige Kultur faszinieren auch den musikalisch hochbegabten zwölfjährigen Moti. Er steht im Mittelpunkt der Dokumentation. Der Junge sucht seinen Platz in der traditionellen Gemeinschaft, will aber gleichzeitig seinen Weg in der modernen Welt gehen.

      Dienstag, 09.02.21
      17:00 - 17:50 Uhr (50 Min.)
      50 Min.
      Stereo

      Die Manganiyar sind eine immer kleiner werdende muslimische Kaste Indiens; sie leben in der Wüste Thar an der Grenze zwischen Indien und Pakistan. Sie sind Berufsmusiker und spielen für ihre Gönner, die hinduistischen Rajputen. Sowohl hinduistische als auch islamische Bräuche sind ihnen geläufig. Ihre Musik und ihre vielfältige Kultur faszinieren auch den musikalisch hochbegabten zwölfjährigen Moti. Er steht im Mittelpunkt der Dokumentation. Der Junge sucht seinen Platz in der traditionellen Gemeinschaft, will aber gleichzeitig seinen Weg in der modernen Welt gehen.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Pushpendra Singh

      Der zwölfjährige Moti Khan lebt in einem staubigen, trockenen Landstrich Indiens. Dort leben die Menschen von ihren Ziegen und Kamelen, und der Ackerboden wird immer noch von Hand bestellt. Als Mitglied der niederen muslimischen Kaste der Manganiyar ist Moti mit der Musik aufgewachsen. Der Gesang bildet einen festen Bestandteil seines Lebens, durch den er auf einzigartige Weise Geschichten erzählen und Traditionen weitergeben kann.

      Die Manganiyar leben im Westen von Rajasthan, mitten in der Wüste Thar, die an der indisch-pakistanischen Grenze liegt. Die Gemeinschaft blickt auf eine lange musikalische Tradition zurück. Die professionellen Musiker standen unter dem Schutz von Königen und später von reichen Hindu-Familien, die ihre Mäzene wurden. Auf deren Einladung treten sie bis heute bei allen großen Festen auf, die anlässlich von Hochzeiten oder Erntefeiern, Geburten oder Kamelkäufen veranstaltet werden.

      Obwohl die Manganiyar fast alle Muslime sind, preisen ihre Gesänge neben Allah auch Ganesh und Krishna. Die Manganiyar sind wirtschaftlich vollkommen abhängig von den Rajputen: Die wohlhabenden hinduistischen Grundbesitzer geben ihnen als Gegenleistung für ihren Gesang Nahrung und Geld. Diese alte Sitte empfindet Moti als demütigend, da sie sein Volk zu Parias, das heißt zu Ausgestoßenen, macht.

      Sein Vater Sattar, aber auch seine Onkel und sein Großvater planen für den Jungen ein Studium und eine Karriere, die nichts mit Musik zu tun hat. Doch Moti träumt von einer Laufbahn als erfolgreicher Sänger. Als er von einer Musikschule in Mumbai ausgewählt wird und dann auf Konzerttournee nach Australien geht, wird sein Traum Wirklichkeit, und es öffnet sich ihm eine ganz neue Welt. Bei der Rückkehr wird er in seinem Dorf wie ein Held gefeiert, denn er ist der Erste, der je das Dorf verlassen und die Traditionen seines Volkes sogar ins Ausland getragen hat. Doch wird Motis Familie seine Entscheidungen ohne weiteres akzeptieren?

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