• 11.07.2021
      07:20 Uhr
      Citizen Kahn - Bankier und Kunstmäzen Frankreich 2016 | arte
       

      Menschenfreund, Millionär und einer der ersten Weltbürger: Albert Kahn (1860-1940). Die Dokumentation nimmt die teilweise Wiedereröffnung des Musée Albert-Kahn in Boulogne-Billancourt im September 2019 zum Anlass, um den erstaunlichen Werdegang des Bankiers zu schildern, der in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts sein Vermögen einem einzigen Ziel verschrieb: den Dialog zwischen den Kulturen zu fördern und so die Völker einander näherzubringen. Seine Hinterlassenschaft - die "Archive des Planeten" - ist ein visueller Schatz an Bildern aus einer Welt, die inzwischen weitgehend verschwunden ist.

      Sonntag, 11.07.21
      07:20 - 08:15 Uhr (55 Min.)
      55 Min.
      Stereo

      Menschenfreund, Millionär und einer der ersten Weltbürger: Albert Kahn (1860-1940). Die Dokumentation nimmt die teilweise Wiedereröffnung des Musée Albert-Kahn in Boulogne-Billancourt im September 2019 zum Anlass, um den erstaunlichen Werdegang des Bankiers zu schildern, der in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts sein Vermögen einem einzigen Ziel verschrieb: den Dialog zwischen den Kulturen zu fördern und so die Völker einander näherzubringen. Seine Hinterlassenschaft - die "Archive des Planeten" - ist ein visueller Schatz an Bildern aus einer Welt, die inzwischen weitgehend verschwunden ist.

       

      Sehen, um die Welt zu verstehen: Fast 30 Jahre lang konnten mit Albert Kahns finanzieller Unterstützung junge Akademiker die Welt bereisen und ihre Eindrücke mit den noch jungen Medien Film und der gerade entstandenen Farbfotografie dokumentieren. Daraus entstand eine einzigartige Film- und Fotosammlung, die sich heute im Musée Albert-Kahn in Boulogne-Billancourt bei Paris befindet, auf dem einstigen Anwesen Albert Kahns, eingebettet in einen von Kahn selbst kunstvoll gestalteten Landschaftsgarten.  

      Wer war dieser idealistische Mäzen? Warum stürzte er sich in ein derart verrücktes Unterfangen? "Citizen Kahn - Bankier und Kunstmäzen" nähert sich dem Visionär und Pazifisten, der auf Gold- und Diamantenminen in Afrika gesetzt hatte, die einen ungeheuren Wertzuwachs brachten. Aufgrund seines untrüglichen Geschäftssinns wurde der Elsässer schließlich bald selbst Teilhaber der Bank, für die er arbeitete. Neben seiner Arbeit bei der Bank bildete er sich weiter, um das Abitur zu machen. Sein Nachhilfelehrer war kein Geringerer als der zukünftige Philosoph Henri Bergson, der Kahns Gedankenwelt prägte.

      Doch für Albert Kahn bedeutete es bald keine Erfüllung mehr, nur zum Ausbau der Finanzwelt beizutragen. Also gönnte sich der Bankier eine sechsmonatige Auszeit. Mit seinen Cousins Edouard und Léopold reiste er von Amerika bis in den Fernen Osten. Nach dieser elementaren Erfahrung, bei der er begriff, dass die Welt in einem tiefen Wandel begriffen ist, beschloss er, auch seinen Zeitgenossen das Privileg des Reisens zu verschaffen.

      1898 legte Albert Kahn den Grundstein für sein Lebenswerk: die Stipendien für weltweites Reisen, "Les Bourses de Voyage autour du Monde". Die Bilder, die auf diesen Entdeckungsreisen entstanden, sollten alle zu einem wissenschaftlichen Archivierungsprojekt - den "Archiven des Planeten" - beitragen, eine humangeografische Bestandsaufnahme der Welt in farbigen Bildern. Angesichts der Probleme unserer Welt wirkt Kahns umfangreiches OEuvre heute erstaunlich zeitgemäß.

      Die Dokumentation lässt Wegbegleiter Kahns in Briefauszügen zu Wort kommen und macht das kühne Projekt sowie die zahlreichen Expeditionen erlebbar. Ergänzend dazu beleuchten Experten, Archivmaterial und Dokumente aus der Sammlung Kahn die Facetten und den historischen Hintergrund von Kahns Lebenswerk.

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