• 05.07.2021
      23:05 Uhr
      Tristesse und Sehnsucht Das Kino des Marcel Carné | arte
       

      "Kinder des Olymp", "Hafen im Nebel" oder "Der Tag bricht an" - von Marcel Carné stammen zahlreiche Meisterwerke der Filmgeschichte. Als wichtiger Vertreter des Poetischen Realismus brachte der französische Regisseur in den 1930er und 1940er Jahren die ausweglosen Schicksale von Außenseitern der Gesellschaft auf die Leinwand. Wie kein anderer Regisseur dieser goldenen Ära des französischen Kinos zeichnete er in seinen Filmen aber auch die kurzen Momente des Glücks, die der sozialen Realität abgetrotzt werden konnten. Trotzdem erfuhr Marcel Carné im Land des Autorenkinos zeitlebens keine Anerkennung.

      Montag, 05.07.21
      23:05 - 00:00 Uhr (55 Min.)
      55 Min.
      Stereo

      "Kinder des Olymp", "Hafen im Nebel" oder "Der Tag bricht an" - von Marcel Carné stammen zahlreiche Meisterwerke der Filmgeschichte. Als wichtiger Vertreter des Poetischen Realismus brachte der französische Regisseur in den 1930er und 1940er Jahren die ausweglosen Schicksale von Außenseitern der Gesellschaft auf die Leinwand. Wie kein anderer Regisseur dieser goldenen Ära des französischen Kinos zeichnete er in seinen Filmen aber auch die kurzen Momente des Glücks, die der sozialen Realität abgetrotzt werden konnten. Trotzdem erfuhr Marcel Carné im Land des Autorenkinos zeitlebens keine Anerkennung.

       

      Stab und Besetzung

      Regie François Aymé

      Sein erster großer Erfolg gelang Marcel Carné als Regisseur mit dem Spielfilm "Jenny" im Jahr 1936. Es war sein erster Film, bei dem der Schriftsteller und Lyriker Jacques Prévert am Drehbuch mitwirkte. Als Vertreter des sogenannten Poetischen Realismus entwickelte Marcel Carné in der Folge seinen Stil in enger Zusammenarbeit mit Prévert und dem Filmarchitekten Alexandre Trauner. Mit ihnen schuf er vor dem Zweiten Weltkrieg die weltberühmten Filme "Ein sonderbarer Fall" (1937), "Hafen im Nebel" (1938), "Hôtel du Nord" (1938) und "Der Tag bricht an" (1939). Während des Zweiten Weltkriegs und unter deutscher Besatzung entstanden unter teils sehr schwierigen Bedingungen "Die Nacht mit dem Teufel" (1942), der international vielleicht bekannteste Film "Kinder des Olymp" (1945) und "Pforten der Nacht" (1946).

      Carnés Meisterwerke sind heute fest im kollektiven Gedächtnis verankert - und trotzdem erfuhr Carné in Frankeich keine Anerkennung. Zeit seines Lebens stand er im Schatten von Prévert, Renoir und den talentierten Schauspielerinnen und Schauspielern, mit denen er zusammenarbeitete, wie Jean Gabin, Arletty, Pierre Brasseur, Louis Jouvet und Jean-Louis Barrault. François Truffaut und die Nouvelle Vague distanzierten sich von ihm.

      Bei Carnés besten Werken wurde seine Autorschaft infrage gestellt - die anderen wurden für nicht gut genug befunden. Der ewige Vorwurf: Marcel Carné habe allein Préverts herausragende Dialoge in Bilder verwandelt. Darin liegt die Tragik des Marcel Carné: Trotz seiner beeindruckenden Filmografie spielt er in der Geschichte des französischen Films nicht die Rolle, die ihm gebührt.

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