• 02.10.2021
      11:30 Uhr
      Alte Synagogen, neu belebt Deutschland 2021 | ARD alpha
       

      Es sind Plätze, um die sich lange niemand gekümmert hat, Orte, die nahezu in Vergessenheit gerieten: die Synagogen in der Münchner Reichenbachstraße und am Berliner Fraenkelufer. Dass sich das gerade grundlegend ändert, ist einigen engagierten Menschen zu verdanken.

      Samstag, 02.10.21
      11:30 - 12:00 Uhr (30 Min.)
      30 Min.
      Stereo

      Es sind Plätze, um die sich lange niemand gekümmert hat, Orte, die nahezu in Vergessenheit gerieten: die Synagogen in der Münchner Reichenbachstraße und am Berliner Fraenkelufer. Dass sich das gerade grundlegend ändert, ist einigen engagierten Menschen zu verdanken.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Andrea Roth

      Die Filmautorin widmet sich zwei Plätzen, die beinahe in Vergessenheit gerieten: die Synagogen in der Münchner Reichenbachstraße und am Berliner Fraenkelufer.

      Die Synagoge Reichenbachstraße war ein architektonisches Juwel, 1931 im Stil der Neuen Sachlichkeit nach den Plänen des Architekten Gustav Meyerstein errichtet. In der Pogromnacht 1938 schwer beschädigt, überstand die Synagoge die Nazizeit als Lagerraum. Nach dem Kriegsende hatte die Israelitische Kultusgemeinde hier ihren Sitz. Doch seit dem Umzug der Gemeinde an den St.-Jakobs-Platz stand der Bau leer. Bis die Münchner Publizistin Rachel Salamander beschloss, einen Verein zur Rettung des Gebäudes zu gründen. Sie möchte die Synagoge, eine der wenigen weltweit im Bauhaus-Stil, in ihren originären Zustand zurückversetzen. Doch nicht nur das: Das alte Haus soll neu belebt werden. Mit Unterricht für Schulklassen, Kantorengesängen und kulturellen Veranstaltungen soll hier ein Platz für Kultur und Begegnung entstehen.

      Auch in der alten Synagoge am Berliner Fraenkelufer kehrt neues Leben ein. 1913 errichtet, hat sie Krieg und Nazizeit schwer beschädigt überstanden, nur ein Seitentrakt ist erhalten geblieben. Um einen Wiederaufbau kümmerte sich lange niemand. Doch seit ein paar Jahren setzen sich der Israeli Dekel Peretz und seine deutsche Frau Nina massiv für einen Wiederaufbau des alten Gebäudes ein. Denn eine junge Gemeinschaft in "Kreuzkölln", dem Übergang von Kreuzberg zu Neukölln, findet hier einen Platz, an dem sie sich trifft, gemeinsam betet, Lernnächte veranstaltet und vieles mehr. "Es ist eine Grassroot-Gemeinde, in der sich jeder engagiert", sagt Nina Peretz über die Gemeinschaft, in der sich junge israelische Familien genauso finden wie Vertreter von "Keshet", einer queeren Organisation. Mit einem Café, Ausstellungen und Veranstaltungen wollen sie die wiederaufgebaute Synagoge auch für die nichtjüdische Welt einladend öffnen.

      Gesendet wird der Film einen Tag vor Beginn des Laubhüttenfests, an dem der Unbehaustheit des Volkes Israel während seiner vierzigjährigen Wüstenwanderung gedacht wird.

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      Samstag, 02.10.21
      11:30 - 12:00 Uhr (30 Min.)
      30 Min.
      Stereo

programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.03.2024