• 26.07.2021
      03:00 Uhr
      Das Rietveld-Schröder-Haus, Niederlande Der Architekt und seine Muse Ein Film von Christian Romanowski | hr-fernsehen
       

      Am Rande der malerischen holländischen Stadt Utrecht liegt gleich neben der Stadautobahn ein kleines, würfelförmiges Häuschen - es wirkt etwas verloren. Als es gebaut wurde, war es für die meisten ein Skandal, für einige eine Sensation. Heute ist das Rietveld-Schröder Haus eine Ikone der modernen Baukunst. Gerrit Rietveld, der eigentlich Kunsttischler war, entwarf es für die 35 jährige Anwaltswitwe Truus Schröder. Die junge Frau wollte für sich und ihre drei Kinder ein zeitgemäßes Heim schaffen. Ihr Haus sollte offen und geschützt zugleich sein und nicht mit überflüssigen Dingen gefüllt.

      Nacht von Sonntag auf Montag, 26.07.21
      03:00 - 03:15 Uhr (15 Min.)
      15 Min.
      Stereo

      Am Rande der malerischen holländischen Stadt Utrecht liegt gleich neben der Stadautobahn ein kleines, würfelförmiges Häuschen - es wirkt etwas verloren. Als es gebaut wurde, war es für die meisten ein Skandal, für einige eine Sensation. Heute ist das Rietveld-Schröder Haus eine Ikone der modernen Baukunst. Gerrit Rietveld, der eigentlich Kunsttischler war, entwarf es für die 35 jährige Anwaltswitwe Truus Schröder. Die junge Frau wollte für sich und ihre drei Kinder ein zeitgemäßes Heim schaffen. Ihr Haus sollte offen und geschützt zugleich sein und nicht mit überflüssigen Dingen gefüllt.

       

      Am Rande der malerischen holländischen Stadt Utrecht liegt gleich neben der Stadautobahn ein kleines, würfelförmiges Häuschen - es wirkt etwas verloren. Als es gebaut wurde, war es für die meisten ein Skandal, für einige eine Sensation. Heute ist das Rietveld-Schröder Haus eine Ikone der modernen Baukunst. Gerrit Rietveld, der eigentlich Kunsttischler war, entwarf es für die 35 jährige Anwaltswitwe Truus Schröder. Die junge Frau wollte für sich und ihre drei Kinder ein zeitgemäßes Heim schaffen. Ihr Haus sollte offen und geschützt zugleich sein und nicht mit überflüssigen Dingen gefüllt.

      Ihre Lebens- und Kunstauffassung entsprach der Rietvelds, der sich der avantgardistischen Künstlergruppe "de Stijl" angeschlossen hatte. "De Stijl" wollte eine Formsprache schaffen, die auf Grundformen und Grundfarben aufbaute. Rot, gelb, blau und der rechte Winkel war das Credo dieser Gruppe. 1919 hatte der Kunsttischler einen Stuhl entworfen, der diese neuen Ideen vollkommen verwirklicht hatte und der ihn bekannt machte - "The redblue Chair". Das Wohnhaus für Truus Schröder war Rietvelds erster Auftrag als selbstständiger Architekt, der Beginn einer Architektenkarriere und zugleich der Anfang einer Liebesbeziehung. Das Gebäude wirkt durch die asymmetrische Aufteilung der Wandflächen, durch die farbige Vertikal- und Horizontalgliederung und die großen Fenster fast durchlässig. Truus Schröder wollte im oberen Stockwerk leben, in einem offenen Raum ohne feste Zwischenwände.

      Das war allerdings gegen die Bauvorschriften. Rietveld täuschte die Behörde und deklarierte den Wohnraum als Dachboden. Doch die eigentliche Sensation seines Entwurfs waren verschiebbare Wände, die es möglich machen, die Form des Raums je nach Bedarf zu variieren, ihn als große, offene Fläche zu nutzen oder einzelne Zimmer abzuteilen. So ging der Wunsch der eigenwilligen Bauherrin in Erfüllung - ihr Neubau war transparent und elementar, nüchtern und schlicht.
      Heute steht das Rietveld-Schröder Haus unter der Obhut des Centraal Museums und kann besichtigt werden.

      Film von Christian Romanski

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