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Moderation | Cécile Schortmann |
Themen u.a.:: "Königreich Deutschland" - Reichsbürger und völkische Siedler auf Expansionskurs Vor zehn Jahren haben Reichsbürger in Sachsen-Anhalt ein "Königreich Deutschland" ausgerufen - einen Scheinstaat, in dem die Gesetze der Bundesrepublik angeblich nicht mehr gelten. Die Gruppierung hat großen Zulauf und verfügt neben Kontakten in die rechtsextreme Szene offensichtlich über erhebliche finanzielle Mittel, um ihr so genanntes Staatsgebiet auszuweiten. Nach einem Schloss im Erzgebirge gibt es nun Expansionspläne in Brandenburg. 44 Hektar Land hat das "Königreich" im kleinen Dörfchen Rutenberg bei Lychen nun im Visier. Für den idyllischen Ort ist das nicht die erste Begegnung mit den Feinden der Demokratie: Schon länger versuchen sich einige Lychener gegen ein Siedlungsprojekt der völkischen Anastasia-Bewegung zu wehren. Bislang erfolglos.
Auf einer riesigen Müllhalde in Jakarta wühlen sich die Ärmsten durch den Dreck. Jeden Tag kommen hier 7000 Tonnen neuer Abfall dazu, die Müllsammler müssen aufpassen, im steilen Müllgelände nicht von den Baggern erwischt zu werden. Mitten unter ihnen die 21-jährige indonesisch-holländische Melati Wijsen. Sie ist hier, weil sie in Indonesien aufgewachsen ist, auf der schönen Ferieninsel Bali, und weil sie sich dem Kampf gegen Plastikmüll verschrieben hat, seit sie zwölf Jahre alt ist. Mit ihrer Schwester mobilisierte sie damals viele, die Strände vom Plastikmüll zu säubern, doch jeden Tag kam neuer Müll angeschwemmt. Medien berichteten über das Projekt, Melati sprach erst in ihre Kameras, dann in New York bei der UN. Und sie hat etwas erreicht. Seit 2022 ist Einwegplastik auf der indonesischen Insel Bali verboten. Melati Wijsen trifft in dem Dokumentarfilm "Bigger Than Us" sechs andere sehr junge Menschen, die sich – wie sie – nichts Geringeres zur Aufgabe gemacht haben, als die Welt zu retten oder zumindest Lösungen für eine bessere Zukunft zu finden. Sie engagieren sich gegen soziale Ungleichheit, gegen Umwelt- und Klimazerstörung, sie gründen Schulen im libanesischen Flüchtlingslager, retten auf Lesbos Geflüchtete aus dem Meer, bewahren Mädchen in Malawi vor Kinderehen und institutionalisierter Vergewaltigung, gründen Initiativen, um durch Dünger verseuchten Boden wieder urbar zu machen und afrikanischen Kleinbauern ein Einkommen zu garantieren. In Indonesien, Brasilien, USA, Uganda, Malawi und Griechenland leisten sie Erstaunliches in ihren jungen Jahren und geben nicht auf. Die Regisseurin Flore Vasseur erzählt in ihrem Film Ermutigungsgeschichten. Mitproduziert hat "Bigger Than Us" die Oskar-Preisträgerin Marion Cotillard. Der Film entstand bereits vor drei Jahren, feierte 2021 beim Film Festival in Cannes Premiere und kommt im Februar 2023 in die deutschen Kinos.
Er war international aktiv und einer der maßgeblichen Regisseure im deutschen Sprachraum. Nun ist der Regisseur und vielfache Intendant Jürgen Flimm im Alter von 81 Jahren gestorben. Gewürdigt wird er auch mit Trauerbeflaggung in Salzburg. "Jürgen Flimm war ein Großmeister des Theaters und der Oper, ein bekennender Freund des Publikums, ein leidenschaftlicher Streiter für die Kunst", schrieb Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an Flimms Witwe Susanne Ottersbach-Flimm. Er habe sein künstlerisches Talent in den Dienst der Menschen gestellt. "Und er hat auch auf der Bühne des öffentlichen Lebens gewirkt. Immer wieder hat er neuen Schwung in die kulturpolitische Debatte unseres Landes gebracht", so Steinmeier in einem Kondolenzschreiben. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz würdigte Flimm. "Ob Theater, Oper, TV oder Kino - Jürgen Flimm hat die Bühnen als Regisseur und Intendant erneuert und geprägt - in Hamburg, dem Ruhrgebiet, Salzburg, Bayreuth, Berlin", schrieb der SPD-Politiker auf Twitter. Flimm wurde 1941 als Kind einer protestantischen Ärztefamilie in Gießen geboren und wuchs in Köln auf, wo er auch studierte: Theaterwissenschaft, Germanistik und Soziologie. Seine Reg
iekarriere startete er 1968 als Assistent bei Fritz Kortner und Claus Peymann an den Münchner Kammerspielen. Als Theaterleiter verdiente er sich in Köln von 1979 bis 1985 Meriten. Das Thalia-Theater machte er als Intendant zur bestbesuchten Bühne Deutschlands. Flimm leitete die Ruhrtriennale und die Salzburger Festspiele. Die Berliner Staatsoper Unter den Linden führte er von 2010 bis 2018 als Intendant. Er wirkte unter anderem an der Mailänder Scala, am Royal Opera House Covent Garden London, an der Wiener Staatsoper, an der Metropolitan Opera New York sowie bei den Bayreuther und den Salzburger Festspielen. Er war auch Regisseur bei Film- und Fernsehproduktionen und wirkte zudem als Schauspieler.
Mit "Elbphilharmonie Visions" ist ein neues Festival für zeitgenössische Musik in der Hamburger Elbphilharmonie gestartet. Bis zum 12. Februar sind einige der aufregendsten Orchesterwerke der vergangenen Jahre zu hören, unter anderem von Kaija Saariaho, John Adams, Anna Thorvaldsdottir, Thomas Larcher, Isabel Mundry und James Dillon, teilte die Elbphilharmonie mit. Eröffnet wurde das neue Festival mit der Uraufführ"Flügel" der jungen schwedischen Komponistin Lisa Streich und dem NDR Elbphilharmonie Orchester unter Leitung von Alan Gilbert. Alle Konzerte werden begleitet von Gesprächsformaten. "Der Große Saal ist wie kein zweiter geeignet, neue musikalische Welten zu erkunden. Dies liegt an der klaren und räumlichen Akustik und an der Atmosphäre des Raumes", sagte Intendant Christoph Lieben-Seutter. Chefdirigent Alan Gilbert betont, dass "wir nicht nur die Werke der alten Meister wertschätzen sollten, sondern immer auch das, was unsere Zeitgenossen erschaffen. Es kann aufregend sein, etwas völlig Neues für sich zu entdecken, Dinge, die die eigene Vorstellung von Musik übersteigen. Dafür haben wir eine Auswahl an Kompositionen getroffen, die über die ganze Welt verteilt uraufgeführt wurden und die wir für relevant halten." Das Festival soll künftig alle zwei Jahre stattfinden.
"Kulturzeit" ist das werktägliche Kulturmagazin von 3sat. "Kulturzeit" mischt sich in kulturelle und gesellschaftspolitische Fragen ein. Das Magazin bietet Hintergrundinformationen, Porträts und Gespräche zu aktuellen und brisanten Fragen.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 28.05.2023