• 08.10.2022
      20:15 Uhr
      Konklave - Das letzte Geheimnis ARD alpha
       

      Seit rund 750 Jahren findet jedes Konklave hinter verschlossenen Türen statt, wie schon das Wort sagt: Konklave – cum clavis – mit dem Schlüssel zugesperrt. Seit Gregor X., der 1271 nach einer Papstwahl, die sich über drei Jahre hingezogen hatte, zum Oberhaupt der römischen Kirche gewählt wurde, ist das Konklave als letztgültige Form der Papstwahl festgeschrieben. Die Dokumentation lüftet so manches Geheimnis.

      Samstag, 08.10.22
      20:15 - 21:00 Uhr (45 Min.)
      45 Min.

      Seit rund 750 Jahren findet jedes Konklave hinter verschlossenen Türen statt, wie schon das Wort sagt: Konklave – cum clavis – mit dem Schlüssel zugesperrt. Seit Gregor X., der 1271 nach einer Papstwahl, die sich über drei Jahre hingezogen hatte, zum Oberhaupt der römischen Kirche gewählt wurde, ist das Konklave als letztgültige Form der Papstwahl festgeschrieben. Die Dokumentation lüftet so manches Geheimnis.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Michael Cencig

      „Hier wird der Stellvertreter Christi auf Erden gewählt“, fasst der renommierte Kirchenhistoriker und Bestsellerautor Hubert Wolf den Anspruch der „Institution Konklave“ zusammen: „Gott wählt eigentlich, der Heilige Geist wählt – und wir, die wir draußen stehen auf dem Petersplatz, wir wären wahnsinnig gern dabei!“ Seit rund 750 Jahren findet jedes Konklave hinter verschlossenen Türen statt, wie schon das Wort sagt: Konklave – cum clavis – mit dem Schlüssel zugesperrt.

      Seit Gregor X., der 1271 nach einer Papstwahl, die sich über drei Jahre hingezogen hatte, zum Oberhaupt der römischen Kirche gewählt wurde, ist das Konklave als letztgültige Form der Papstwahl festgeschrieben. In der Dokumentation von Michael Cencig und Fritz Kalteis wird in einem dramaturgischen Kunstgriff Papst Gregor X. zum Zeitreisenden in Sachen Konklave bzw. zum Zeitzeugen über die Jahrhunderte hinweg bis in unsere Tage. In der Stadt Viterbo, 80 Kilometer nördlich von Rom, ist das Konklave als Modus der Papstwahl quasi erfunden worden. In Viterbo benötigten die Kardinäle für die Wahl drei Jahre – und die Bürger von Viterbo mussten mit drastischen Mitteln nachhelfen. Sie schlossen die Kardinäle kurzerhand im Papstpalast ein. Als auch das nichts half, wurde das Dach abgedeckt. „Die wunderbare italienische Sonne, die im Sommer so richtig runtersticht, die lässt man nun auf die Hirne der Kardinäle scheinen“, feixt der Kirchenhistoriker Hubert Wolf, „oder anders gesagt: Jetzt hat der Heilige Geist plötzlich die Chance, direkt Einfluss zu nehmen. Und dann wird nach insgesamt 1006 Tagen ein Papst gewählt“. Die Wahl fiel auf Tedaldo Visconti, den Archidiakon von Lüttich, der sich zu dieser Zeit gerade auf Kreuzzug befand. Er sollte sich als gute Wahl erweisen, denn er schrieb das Konklave als letztgültigen Modus der Papstwahl fest.

      Im Lauf der Jahrhunderte ist das Konklave von einer Beugehaft für renitente Kardinäle immer mehr zu einem spirituellen und gleichzeitig öffentlichen Ereignis geworden. Und es ist der Gegensatz aus Medienspektakel und strengster Geheimhaltung, aus vorgegebenem Ritus und offenem Ausgang, der das Konklave zu einer wirksamen Inszenierung macht. Zu Beginn jeder Papstwahl schwören die Kardinäle, die Geheimhaltung zu wahren über alles, was in irgendeiner Weise die Wahl des Papstes betrifft.

      Kardinal Christoph Schönborn hält diese Geheimhaltung, um die jahrhundertelang gerungen wurde, für unabdingbar für die Freiheit der Wahl und damit die Freiheit der Kirche. Aber er sieht auch der Tatsache ins Gesicht, dass sich nicht immer alle Kardinäle an dieses Gebot der Geheimhaltung halten: „Ich finde das traurig und auch empörend“, sagt er, „weil es sich dann im Grunde um einen Meineid handelt“.

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      20:15 - 21:00 Uhr (45 Min.)
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