• 05.10.2022
      10:05 Uhr
      Re: Polen Shalom - Jung, jüdisch, selbstbewusst Jung, jüdisch, selbstbewusst | hr-fernsehen
       

      Verstecken oder bleiben? Zwar gehören junge Jüdinnen und Juden in Polen zu einer winzigen Minderheit, aber unter ihnen wächst ein neues Selbstbewusstsein. Radek, Informatikstudent aus Warschau, hat erst vor kurzem von seiner jüdischen Abstammung erfahren. Er ist glücklich, seine Identität gefunden zu haben, lebt plötzlich streng religiös. Auch Patrycja und Eryc aus Wrocław sind stolz auf ihre jüdischen Wurzeln, trauen sich aber nicht, sich öffentlich als Juden zu erkennen zu geben. Das junge Paar sieht für sich keine Zukunft in Polen, packt die Koffer für die Ausreise nach Israel.

      Mittwoch, 05.10.22
      10:05 - 10:35 Uhr (30 Min.)
      30 Min.

      Verstecken oder bleiben? Zwar gehören junge Jüdinnen und Juden in Polen zu einer winzigen Minderheit, aber unter ihnen wächst ein neues Selbstbewusstsein. Radek, Informatikstudent aus Warschau, hat erst vor kurzem von seiner jüdischen Abstammung erfahren. Er ist glücklich, seine Identität gefunden zu haben, lebt plötzlich streng religiös. Auch Patrycja und Eryc aus Wrocław sind stolz auf ihre jüdischen Wurzeln, trauen sich aber nicht, sich öffentlich als Juden zu erkennen zu geben. Das junge Paar sieht für sich keine Zukunft in Polen, packt die Koffer für die Ausreise nach Israel.

       

      Sie wollen sich nicht länger verstecken, sondern ihr Jüdischsein offen ausleben - so gut es geht. Zwar gehören junge Jüdinnen und Juden in Polen - dem einstigen Zentrum des europäischen Judentums - zu einer winzigen Minderheit, aber unter ihnen wächst ein neues Selbstbewusstsein. Allen antisemitischen Tendenzen zum Trotz.Radek, ein 19-jähriger Informatikstudent aus Warschau, hat erst vor kurzem von seiner jüdischen Abstammung erfahren. Er ist glücklich, endlich seine wahre Identität gefunden zu haben, lebt plötzlich streng nach den orthodoxen Gesetzen, bringt sich sogar die jiddische Sprache bei.

      Patrycja (27) und Eryc (23) aus Wrocław gehen nur selten in die Synagoge, aber das junge Paar fühlt sich dennoch im Herzen jüdisch. Das Schabbat-Mahl am Freitag ist für sie der Höhepunkt der Woche. Allerdings wagen sie es nicht, sich außerhalb ihres Freundeskreises als Juden zu erkennen zu geben. Zu groß ist die Angst vor Anfeindungen. Anders als Radek sehen sie für sich keine Zukunft in Polen. Patrycja und Eryc packen die Koffer für ihre Ausreise nach Israel.

      In Krakau - eine Immigration in die andere Richtung: Aus Brasilien sind Jullie (39) und Sergio (35) bewusst nach Polen eingewandert, weil sie sich hier sicherer als in ihrer alten Heimat fühlen. Vom Antisemitismus bekommen sie wenig mit, sagen die Eltern von drei kleinen Kindern. Sie loben die lebendige jüdische Community in Krakau, fühlen sich in Polen wohl. Und überhaupt: "Als Juden werden wir sowieso überall etwas schief angesehen, da ist es fast egal, in welchem Land wir sind", sagt Sergio achselzuckend.

      Ein Film von Jan Tenhaven

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