• 18.03.2021
      00:15 Uhr
      Satte Farben vor Schwarz Fernsehfilm Deutschland 2010 | 3sat
       

      Anita und Fred sind seit 50 Jahren ein Paar und fast genauso lange glücklich verheiratet. Sie haben zwei erwachsene Kinder, die Enkelin steht kurz vor dem Abitur. Beide können nicht nur auf ein erfülltes Leben zurückblicken - sie sind noch mittendrin. Dass Fred schwer krank ist, haben sie ihrer Familie bislang verheimlicht. Erstmals in all den Jahren nimmt Fred sich nun Freiheiten heraus, die seine Frau vor den Kopf stoßen. Zum ersten Mal fühlt Anita sich allein gelassen und stellt ihre Beziehung infrage. Doch eine Liebe wie die ihre endet nicht einfach so. Sie soll niemals enden.

      Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, 18.03.21
      00:15 - 01:40 Uhr (85 Min.)
      85 Min.
      Stereo

      Anita und Fred sind seit 50 Jahren ein Paar und fast genauso lange glücklich verheiratet. Sie haben zwei erwachsene Kinder, die Enkelin steht kurz vor dem Abitur. Beide können nicht nur auf ein erfülltes Leben zurückblicken - sie sind noch mittendrin. Dass Fred schwer krank ist, haben sie ihrer Familie bislang verheimlicht. Erstmals in all den Jahren nimmt Fred sich nun Freiheiten heraus, die seine Frau vor den Kopf stoßen. Zum ersten Mal fühlt Anita sich allein gelassen und stellt ihre Beziehung infrage. Doch eine Liebe wie die ihre endet nicht einfach so. Sie soll niemals enden.

       

      Anita und Fred, beide Anfang 70, sind seit 50 Jahren zusammen und fast genauso lange verheiratet. Sie haben zwei erwachsene Kinder, Patrick und Karoline, ihre Enkelin Yvonne steht kurz vor dem Abitur. Es fehlt ihnen an nichts. Das Einzige, was ihnen nicht mehr im Überfluss bleibt, ist Zeit. Fred hat Prostata-Krebs, einen bösartigen Tumor. Doch er verweigert die Behandlung: Er möchte den Rest seines Lebens nicht als Patient verbringen. Eine einsame Entscheidung.

      Als Fred eines Tages hinter ihrem Rücken auch noch eine leere Wohnung anmietet, fühlt sich Anita endgültig vor den Kopf gestoßen. Fred beteuert, dass er keine Geliebte hat. Er brauche einfach einen Ort zum Nachdenken. Anita ist dennoch zutiefst verletzt, dass ihr Mann sie - zum ersten Mal in all den gemeinsamen Jahren - immer mehr ausschließt, in ihrer Zweisamkeit plötzlich Raum für sich allein beansprucht. Anita trifft den verzweifelten Entschluss - wenn Fred sein Leben nicht mehr mit ihr teilen will - in eine Seniorenresidenz zu ziehen und dort ihren Lebensabend allein zu verbringen. Erst als Fred sie an die bevorstehende Abiturfeier ihrer Enkelin erinnert, kehrt Anita nach Hause zurück.

      Auf der Abschlussfeier von Yvonne tanzen Anita und Fred ausgelassen. Die Nacht verbringen sie im Hotel. Sie lieben sich, tauschen Erinnerungen an ihr bewegtes Leben und ihre Liebe aus. Sie hatten sich beinahe verloren, doch jetzt steht ihre Entscheidung fest: Sie wollen zusammenbleiben - für immer.

      "Satte Farben vor Schwarz" verarbeitet eine wahre Geschichte aus dem familiären Umfeld der Regisseurin und Drehbuchautorin Sophie Heldman, die aufwühlt, bewegt und das Publikum mit wichtigen Fragen des Lebens konfrontiert. Heldman selbst sagt über ihr Werk: "Zu einem glücklichen Leben gehört meiner Meinung nach der Wunsch nach einem würdevollen Ende. Die Freiheit, über den Tod selbst zu entscheiden, und die Unendlichkeit einer gelebten Liebe. Dies sind die Themen von ,Satte Farben vor Schwarz'." Peter Zander schreibt in der "Welt": "Das ist ein Tabuthema, noch immer. Und wird gern umgeleitet in die Ersatzdiskussion um Sterbehilfe bei Kranken. Eine Filmdebütantin wirft nun ein Schlaglicht darauf und zwei Altstars haben sie dabei mutig unterstützt. Das ist großes Kino mit minimalen Mitteln."

      "Satte Farben vor Schwarz" feierte seine Weltpremiere auf dem 58. Internationalen Filmfestival von San Sebastián und wurde 2010 für den Nachwuchspreis First Steps Award nominiert. Schon während ihres Studiums an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin arbeitete Heldman als Regieassistentin für die Oscarpreisträger Sydney Pollack und Xavier Koller, sowie für die Regisseure Stina Werenfels und Daniel Schmid. Ihr Kurzfilm "Icke" wurde beim Film Festival Max Ophüls Preis in der Kategorie "Bester Kurzfilm" nominiert und ist erfolgreich auf internationalen Filmfestivals gelaufen. "Satte Farben vor Schwarz" ist ihr Spielfilmdebüt.

      Felix zu Knyphausen, der gemeinsam mit Heldman das Drehbuch schrieb, ist vor allem als Schauspieler bekannt, so aus den US-Fernsehfilmen "Geiseln der Verdammnis" und "Im Fahrwasser des Todes" und aus der deutschen Vorabendserie "Marienhof".

      In der Rolle der "Anita" ist Senta Berger zu sehen. Die schöne Wienerin begann als "Fräuleinwunder", begeisterte Hollywood, Italien und Frankreich und wurde zu einer der populärsten deutschen Leinwandstars. Ihre schnelle Karriere als Filmschauspielerin führte sie nach wenigen Jahren aus Deutschland nach England in die USA. In Hollywood arbeitete sie sechs Jahre lang in großen Produktionen, die sie in der ganzen Welt bekannt machten. So war sie 1963 in "Die Sieger" Carl Formens, 1966 "Mohn ist auch eine Blume" von Terence Young oder 1969 in Mel Stuarts "So reisen und so lieben wir" zu sehen. Nach weiteren Jahren in Frankreich und Italien kehrte Senta Berger nach Deutschland und zur Theaterarbeit zurück. Sie spielte am Wiener Burgtheater, am Thalia Theater in Hamburg und am Schillertheater in Berlin. 1965 gründete Berger mit ihrem Ehemann, dem Regisseur und Autor Michael Verhoeven, ihre eigene Filmfirma "Sentana", die zahlreiche, mit Auszeichnungen gewürdigte Filme wie etwa "Die Weiße Rose" (1982, Deutscher Filmpreis), "Das schreckliche Mädchen" (1990, Silberner Bär, Golden Globe und Oscar-Nominierung) und "Mutters Courage" (1994, Deutscher und Bayerischer Filmpreis) produziert hat. Die Fernsehreihen wie "Kir Royal" oder "Die schnelle Gerdi", in denen Senta Berger mitwirkt, sind Kult geworden. Seit 2002 spielt sie die Kriminalrätin Dr. Eva Prohacek in der Reihe "Unter Verdacht", wofür sie mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde. 2010 gewann sie erneut den Grimme-Preis, die Goldene Kamera, sowie den Bayerischen Filmpreis für ihre schauspielerischen Leistungen in "Frau Böhm sagt Nein" von Connie Walther. Zuletzt spielte Berger in "In den besten Jahren" von Hartmut Schoen und in Helmut Dietls "Zetl".

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