• 26.05.2022
      23:30 Uhr
      Zum 90. Geburtstag von Frank Beyer (26.05.1932) Spur der Steine Spielfilm DDR 1966 | rbb Fernsehen
       

      Der Brigadier Hannes Balla und seine schlagkräftige, loyale Truppe auf der Großbaustelle Schkona entführen schon mal einen Kieslaster, wenn die planmäßigen Lieferungen ausbleiben. Weil die Arbeitsleistung des respektlosen Teams aber nie zu wünschen übrig lässt, fällt es der Bauleitung schwer, Balla für seine unsozialistischen Methoden zu kritisieren.

      Donnerstag, 26.05.22
      23:30 - 01:45 Uhr (135 Min.)
      135 Min.

      Der Brigadier Hannes Balla und seine schlagkräftige, loyale Truppe auf der Großbaustelle Schkona entführen schon mal einen Kieslaster, wenn die planmäßigen Lieferungen ausbleiben. Weil die Arbeitsleistung des respektlosen Teams aber nie zu wünschen übrig lässt, fällt es der Bauleitung schwer, Balla für seine unsozialistischen Methoden zu kritisieren.

       

      Der Brigadier Hannes Balla und seine schlagkräftige, loyale Truppe auf der Großbaustelle Schkona entführen schon mal einen Kieslaster, wenn die planmäßigen Lieferungen ausbleiben. Weil die Arbeitsleistung des respektlosen Teams aber nie zu wünschen übrig lässt, fällt es der Bauleitung schwer, Balla für seine unsozialistischen Methoden zu kritisieren. Die Lage ändert sich, als auf der Baustelle die hübsche Ingenieurin Kati Klee und der neue Parteisekretär Werner Horrath erscheinen. Horrath will sich dem rüden Balla nicht kampflos unterwerfen und die Zustände auf der Baustelle wirklich verbessern. Wider Erwarten - und nicht ohne Kati Klees Mithilfe - geht Balla auf die Vorschläge des Parteisekretärs ein. Aus dem gegenseitigen Respekt der Männer wird aber bald Rivalität, als sich beide in Kati verlieben. Horrath kann ihr Herz gewinnen, doch als sich der verheiratete Familienvater nicht öffentlich zu seinem Verhältnis bekennt, hat das für alle Beteiligten weitreichende Konsequenzen. In langen Parteisitzungen, die wegen der "unmoralischen Zustände" angesetzt werden, treten die Widersprüche eines Gesellschaftssystems zutage, das den Einzelnen stets mit Doppelmoral und oktroyierter Parteidisziplin bedroht.

      Frank Beyers Verfilmung von Erik Neutschs preisgekröntem Roman "Spur der Steine" war nach seiner Fertigstellung im Jahre 1966 nur für kurze Zeit in den Kinos der DDR zu sehen und wurde schließlich verboten. Beyer war gezwungen, für Theater und Fernsehen zu arbeiten und konnte erst acht Jahre später wieder einen Kinofilm inszenieren: "Jakob der Lügner", der 1974 für den "Oscar" nominiert wurde.

      Das rbb Fernsehen sendet „Spur der Steine“ zu Ehren des großen Frank Beyer. Am 26. Mai 2022 wäre der vielfach ausgezeichnete Regisseur 90 Jahre alt geworden.

      Am 26. Mai 1932 im thüringischen Nobitz geboren, gehörte Frank Beyer zu den bedeutendsten Regisseuren der ehemaligen DDR. Seine humanistisch geprägten Werke haben sich eine Zeitlosigkeit bewahrt, die ihresgleichen sucht, und zählen fast ausnahmslos zu den wichtigsten Filmen der DEFA. Der nationale wie internationale Durchbruch gelang Beyer 1960 mit „Fünf Patronenhülsen“, einem antifaschistischen Film über eine Brigade im spanischen Bürgerkrieg. Brillant besetzt mit Erwin Geschonneck, Ulrich Thein, Armin Mueller-Stahl und Manfred Krug. 1963 entstand nach dem gleichnamigen Roman von Bruno Apitz „Nackt unter Wölfen“. Ein kleiner jüdisch-polnischer Junge wird von den Gefangenen im Konzentrationslager Buchenwald beschützt. Ebenfalls wieder mit Erwin Geschonneck und Armin Mueller-Stahl besetzt, gilt der Film heute als eines der bedeutendsten Werke gegen den Faschismus und Nationalsozialismus und wurde zu einem DEFA-Klassiker. Beyers Arbeiterfilm „Spur der Steine“ mit Manfred Krug in der Hauptrolle fiel dem 11. Plenum des Zentralkomitees der SED 1965 zum Opfer. Das Verbot hatte erhebliche Auswirkungen auf die Arbeit des Regisseurs und schränkte sein Schaffen schmerzlich ein. „Spur der Steine“ gelangte erst 1989 zur Wiederaufführung. 1974, acht Jahre waren inzwischen vergangen, konnte Beyer wieder einen großen Erfolg verbuchen. In „Jakob der Lügner“ möchte der titelgebende Jakob 1944 im jüdischen Ghetto seinen Leidensgefährten mit erfundenen Radiomeldungen über den Vormarsch der Roten Armee und die damit verbundene baldige Befreiung Mut machen und Hoffnung schenken. Frank Beyer wurde für diesen Film auf der Berlinale 1975 mit dem Silbernen Bären geehrt und 1977 als Bester nicht-englischsprachiger Film für den Oscar nominiert. Nach der Wende 1989 arbeitete Beyer fast ausschließlich und sehr erfolgreich an Fernsehproduktionen, konnte aber nicht mehr an früheren Sukzess anknüpfen. Frank Beyer wurde in seiner Karriere mehrfach ausgezeichnet. So erhielt er unter anderem neben zwei Nationalpreisen der DDR das Filmband in Gold des deutschen Filmpreises, die Berlinale Kamera und den Adolf-Grimme-Preis. Der Regisseur starb am 01. Oktober 2006 in Berlin im Alter von 74 Jahren.

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      Donnerstag, 26.05.22
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