• 01.08.2021
      09:55 Uhr
      Wilhelm Tell - Burgen in Flammen Spielfilm Schweiz 1960 | 3sat
       

      "Ein Manifest der freien Welt an alle Tyrannen an jedem Ort zu jeder Zeit" - das sollte der Film nach Ansicht des Produzenten verkörpern. Er entstand 1960 zur Zeit des Kalten Krieges. Die Geschichte des Älplers Wilhelm Tell, der die Urschweiz von den österreichischen Landvögten befreit haben soll, inspirierte nicht nur Schiller, sondern auch Filmproduzenten. Das Drehbuch lehnt an die Chronik von Aegidius Tschudi aus dem 16. Jahrhundert an. Robert Freitag spielt den Nationalhelden, Leopold Biberti, Maria Becker und Hannes Schmidhauser sind in größeren Rollen zu sehen. Mit großem Aufwand wurde an den Originalschauplätzen gedreht.

      Sonntag, 01.08.21
      09:55 - 11:20 Uhr (85 Min.)
      85 Min.
      Stereo

      "Ein Manifest der freien Welt an alle Tyrannen an jedem Ort zu jeder Zeit" - das sollte der Film nach Ansicht des Produzenten verkörpern. Er entstand 1960 zur Zeit des Kalten Krieges. Die Geschichte des Älplers Wilhelm Tell, der die Urschweiz von den österreichischen Landvögten befreit haben soll, inspirierte nicht nur Schiller, sondern auch Filmproduzenten. Das Drehbuch lehnt an die Chronik von Aegidius Tschudi aus dem 16. Jahrhundert an. Robert Freitag spielt den Nationalhelden, Leopold Biberti, Maria Becker und Hannes Schmidhauser sind in größeren Rollen zu sehen. Mit großem Aufwand wurde an den Originalschauplätzen gedreht.

       

      Es herrscht Terror in den Tälern der Innerschweiz. Die Habsburger knechten, die Einheimischen leiden und begehren schließlich machtvoll auf, von Not getrieben und vom Grimm bewegt.

      1291 schleichen die Boten durch die lauen Julinächte, am ersten August kommt es zum geheimen Bund der drei Landgemeinschaften auf der nächtlichen Waldwiese am Vierwaldstättersee. Ein Eid besiegelt das Bündnis, aus dem die Schweiz entstehen soll.

      Aber weil für Gutes kein Platz auf Erden ist, schlagen die Vögte zur Strafe noch grimmiger zu, erfinden Schikanen wie den Hut auf der Stange in Altdorf, den man grüßen soll. Tell, der knorrige Verweigerer aus dem Hinterland, tritt auf, schießt den Apfel vom Kopf des Sohnes und später den Pfeil in die Brust des Tyrannen Gessler. Höhenfeuer brennen: Die Eidgenossen haben ihre Freiheit und ihren ersten Helden. Patriotismus mit Bärten, Hellebarden und herzhaftem "Hurra" im ersten Schweizer Spielfilm, der die Geschichte des Schweizer Nationalhelden Wilhelm Tell erzählt - in Farbe und Breitwand.

      Zu Beginn der 1960er-Jahre waren in der Schweiz gleich zwei Filmprojekte mit dem Tell-Stoff in Arbeit: Franz Schnyder wollte mit kritischem Ansatz in "Tell, die Geburt der Freiheit" einen Helden zeigen, der von eigensüchtigen Hintermännern getäuscht und ausgenutzt wird. Der Innerschweizer Geschäftsmann Josef Kälin hingegen war bestrebt, einen Tell auf die Leinwand zu bringen, wie man ihn aufwendiger und teurer noch nie gesehen hatte. Die Opulenz obsiegte; die Produktionskosten stiegen in fünf Monaten Drehzeit von den geplanten anderthalb Millionen auf das Doppelte an. Allein die aus München herbeigeschaffte Beleuchtungsanlage kostete 300 000 Franken. Die Darstellerliste liest sich wie ein Prominentenlexikon des damaligen Schweizer Theaters. Selbst kleinste Rollen waren mit Publikumslieblingen besetzt. Doch die überrissenen Herstellungskosten konnte der Film in der Schweiz nicht wieder einspielen. Und als sich ein Rettungsengel in Gestalt der Sovexportfilm näherte, die den Film in Russland auswerten wollte, schlossen in der Schweiz die Kalten Krieger ihre Reihen und verhinderten den Verkauf des Schweizer Freiheitshelden an die "roten Teufel".

      Die Geschichte des Älplers Wilhelm Tell, der die Urschweiz von den österreichischen Landvögten befreit haben soll, inspirierte nicht nur Schiller, sondern auch Filmproduzenten. Das Drehbuch lehnt an die Chronik von Aegidius Tschudi aus dem 16. Jahrhundert an. Robert Freitag spielt den Nationalhelden, Leopold Biberti, Maria Becker und Hannes Schmidhauser sind in größeren Rollen zu sehen. Mit großem Aufwand wurde an den Originalschauplätzen gedreht. 1961 erhält der Film ausgerechnet in Moskau den Regiepreis, was die Produzenten in Verlegenheit bringt.

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      Sonntag, 01.08.21
      09:55 - 11:20 Uhr (85 Min.)
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      Stereo

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