• 11.10.2022
      18:15 Uhr
      Die Nordreportage: Aus Liebe zum Holz - Nachhaltig tischlern NDR Fernsehen
       

      Tischlermeister Jan Narten und sein Team aus dem niedersächsischen Stemmen verwenden für ihre Möbel ausschließlich besonderes Holz: Kein Baum wird für ihre Arbeiten extra gefällt. Jan nutzt uralte Holzbalken, die auf dem Hurricane Festival als Baggerplanken dienten oder die Holzkonstruktion alter Fachwerkhäuser. In Zeiten der Ressourcenknappheit ist die Art, wie sein Unternehmen arbeitet, zukunftsweisend.

      Dienstag, 11.10.22
      18:15 - 18:45 Uhr (30 Min.)
      30 Min.

      Tischlermeister Jan Narten und sein Team aus dem niedersächsischen Stemmen verwenden für ihre Möbel ausschließlich besonderes Holz: Kein Baum wird für ihre Arbeiten extra gefällt. Jan nutzt uralte Holzbalken, die auf dem Hurricane Festival als Baggerplanken dienten oder die Holzkonstruktion alter Fachwerkhäuser. In Zeiten der Ressourcenknappheit ist die Art, wie sein Unternehmen arbeitet, zukunftsweisend.

       

      Tischlermeister Jan Narten und sein Team aus Stemmen in Niedersachsen verwenden für ihre Möbel ausschließlich besonderes Holz, kein Baum wird für ihre Arbeiten extra gefällt. Jan nutzt uralte Holzbalken, die auf dem Hurricane Festival als Baggerplanken gedient haben, oder die Holzkonstruktion alter Fachwerkhäuser. In Zeiten der Ressourcenknappheit ist die Art, wie sein Unternehmen arbeitet, zukunftsweisend.

      So werden aus den meterlangen Bohlen einer Eiche, die knapp 200 Jahre auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in Bleckede stand, mehrere Esstische. Den Stamm eines tonnenschweren Walnussbaums, der dem Sturm zum Opfer fiel, hievt der Tischler mit seinem Teleskoplader in Zentimeterarbeit aus dem Garten einer Familie. Eigentlich sollte der Baum den Kindern in der Sandkiste Schatten spenden. Jetzt wird auch er zum Esstisch und Mittelpunkt des Anbaus.

      Gesägt werden die bis zu 1,50 Meter dicken Stämme im firmeneigenen Sägewerk. Dabei gibt es fast jedes Mal eine Überraschung. Jan Narten erkennt sofort, welcher Baum eine Ladung Munition erwischt hat, wann er magere Jahre hatte, an welchen Stellen Eichhörnchen nisteten oder wo vor 50 Jahren die Wäscheleine angebracht war. Die dunklen Stellen und Astlöcher werden von der Industrie häufig als Makel verschmäht. Für Jan sind sie genau das, was das Holz besonders macht.

      Für den Tischlermeister ist es nicht zu verstehen, dass heutzutage kubikmeterweise Edelhölzer in Deutschland verheizt werden, nur weil beispielsweise Erle gerade nicht in ist. Ob Tische, Betten, Vollholzküchen oder der filigrane Innenausbau eines VW-Bullis von 1966: Jan Narten findet für jedes Holz eine Verwendung. Sein Lager ist voll, aber wie viele Handwerksbetriebe derzeit hat er im Zuge von Corona, Energieknappheit und Ukraine-Krieg mit steigender Planungsunsicherheit zu kämpfen, was den Betrieb einer nachhaltigen Tischlerei nicht immer einfach macht.

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