• 15.07.2021
      06:30 Uhr
      Geheimnisvolle Orte Die Synagoge mit der goldenen Kuppel | phoenix
       

      Die "Neue Synagoge" in Berlin ist immer mehr gewesen als ein Prachtbau mit goldener Kuppel - sie ist ein Symbol für die Hoffnung der jüdischen Gemeinschaft, in der deutschen Gesellschaft angekommen zu sein. Diese Hoffnung zerbricht vor 80 Jahren - in der Pogromnacht am 9. November 1938. Die Doku erzählt über die wechselvolle Geschichte und erweckt das Gebäude in all seiner Pracht zu neuem Leben.

      Donnerstag, 15.07.21
      06:30 - 07:15 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

      Die "Neue Synagoge" in Berlin ist immer mehr gewesen als ein Prachtbau mit goldener Kuppel - sie ist ein Symbol für die Hoffnung der jüdischen Gemeinschaft, in der deutschen Gesellschaft angekommen zu sein. Diese Hoffnung zerbricht vor 80 Jahren - in der Pogromnacht am 9. November 1938. Die Doku erzählt über die wechselvolle Geschichte und erweckt das Gebäude in all seiner Pracht zu neuem Leben.

       

      Als die "Neue Synagoge" 1866 eingeweiht wurde, kam selbst der preußische Ministerpräsident und spätere Reichskanzler Bismarck und war beeindruckt vom Bau mit der goldenen Kuppel. Diese Synagoge erinnerte - ganz bewusst - an die spanische Alhambra. Ein Wunder der Baukunst und - der Politik. Die "Neue Synagoge" war ein sichtbares Zeichen der Toleranz und Akzeptanz gegenüber Juden und gleichzeitig eine Provokation für Antisemiten: Sie war ein Symbol für das Selbstbewusstsein der jüdischen Gemeinschaft.

      Die Hoffnung, in der deutschen Gesellschaft angekommen zu sein, trug über sechs Jahrzehnte und zerbrach endgültig in der Pogromnacht vor 80 Jahren - am 9. November 1938. Ein preußischer Polizeibeamter rettete die "Neue Synagoge" damals vor dem Feuer. Doch 1943 wurden große Teile des Gebäudes in einer Bombennacht zerstört. Erst in den 1990er Jahren wurde die Synagoge als "Centrum Judaicum" mit restaurierter Fassade und neugebauter Kuppel wieder aufgebaut, doch ohne ihr Herzstück - die große Hauptsynagoge. Hinter den verglasten, konservierten Ruinenteilen verbergen sich noch immer rätselhafte, geheimnisvolle, auch unbekannte Geschichten, über die unter anderem der langjährige Direktor des Centrum Judaicum, Hermann Simon, und Ruth Winkelmann, ehemalige Schülerin der nahegelegenen Mädchenschule, berichten.

      Der Film erzählt von einer bis heute in vielen Teilen verschwundenen Kunstsammlung, von entdeckten Inschriften von NS-Gefangenen, von einer heimlichen Bar Mizwa unter den Augen der Nazis und von der Chuzpe ostdeutscher Juden und weitsichtiger SED-Genossen, die den vollständigen Abriss der Synagoge verhinderten. Die Schönheit dieses faszinierenden Baus ist heute nur noch zu erahnen und wird - exklusiv für diesen Film - durch einzigartige Animationen und Fotos wieder erlebbar.

      Film von Marina Farschid

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