• 11.10.2022
      00:10 Uhr
      Bis Freitag, Robinson Schweiz/Frankreich 2021 | arte
       

      Die iranische 'Nouvelle Vague' der 60er Jahre wurde von ihrer europäischen Schwester in den Schatten gestellt und blieb überwiegend unbekannt. Ist es zu spät für eine Begegnung zwischen zwei Hauptvertretern der beiden Strömungen? Jeden Freitag sendet der iranische Filmemacher Ebrahim Golestan eine E-Mail aus England an Jean-Luc Godard, der ihm jeweils am darauffolgenden Freitag aus der Schweiz antwortet. Diese Korrespondenz bringt zwei Filmschaffende zusammen, deren Wege sich im wahren Leben nie gekreuzt haben. Ihr hypothetisches Treffen wirft die Frage auf, ob Poesie in diesen turbulenten Zeiten noch eine Daseinsberechtigung hat.

      Nacht von Montag auf Dienstag, 11.10.22
      00:10 - 01:50 Uhr (100 Min.)
      100 Min.
      Original mit Untertitel Stereo

      Die iranische 'Nouvelle Vague' der 60er Jahre wurde von ihrer europäischen Schwester in den Schatten gestellt und blieb überwiegend unbekannt. Ist es zu spät für eine Begegnung zwischen zwei Hauptvertretern der beiden Strömungen? Jeden Freitag sendet der iranische Filmemacher Ebrahim Golestan eine E-Mail aus England an Jean-Luc Godard, der ihm jeweils am darauffolgenden Freitag aus der Schweiz antwortet. Diese Korrespondenz bringt zwei Filmschaffende zusammen, deren Wege sich im wahren Leben nie gekreuzt haben. Ihr hypothetisches Treffen wirft die Frage auf, ob Poesie in diesen turbulenten Zeiten noch eine Daseinsberechtigung hat.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Mitra Faharani

      „Beginnen wir mit einer Korrespondenz“, sagte Godard, „vielleicht korrespondiert das auch gar nicht miteinander, aber Ebrahim kann mir diesen Freitag eine E-Mail schicken, und ich antworte ihm nächsten Freitag: Ich sage Ihnen also ‚Bis Freitag, Robinson!’“. Der Dokumentarfilm besteht aus ineinander verwobenen Handlungssträngen. Er macht enttäuschte Hoffnungen, Intuitionen, die sich bewahrheiten, zum Thema und zeigt zwei Gesprächspartner, die der Konfrontation nicht aus dem Weg gehen.

      Jean-Luc Godard vermeidet das Gespräch von Angesicht zu Angesicht und meldet sich jeden zweiten Freitag mit seinen rätselhaften Aphorismen, Zitaten, Bildern und Collagen bei Ebrahim Golestan. Golestan antwortet ihm stets mit einer mehrseitigen Darlegung seiner Argumente.
      Jeder der beiden „Robinsons“ ist Herr auf seiner eigenen Insel und in seiner Sprache; ihre Wege verlaufen parallel zueinander, kreuzen sich jedoch nicht. Ab und zu senden sie sich kleine Zeichen gegenseitiger Zuneigung: „Meine Einsamkeit erkennt die Ihre an“, so Jean-Luc Godard zu seinem Alter Ego.
      „Bis Freitag, Robinson“ thematisiert die ungewöhnliche Korrespondenz zwischen Godard und Golestan. Die beiden Männer sprechen zwar nicht dieselbe Sprache, aber durch den fragmentarischen Aufbau des Films werden ihre Ideen und Aussagen ineinander verwoben. Dadurch werden zwei Lebenswelten miteinander verbunden, die womöglich dasselbe Ziel ansteuern.

      Golestan lebt in einem riesigen Herrenhaus in England, Godard bewohnt ein kleines Häuschen im schweizerischen Rolle am Genfersee. Beide Männer sind hochbetagt und einsam. Jean-Luc Godard, der zu seiner Einsamkeit steht, schwankt zwischen Revolte und Melancholie, während Ebrahim Golestan dem menschlichen Schicksal eine hellsichtige Weisheit entgegensetzt.

      Wird geladen...
      Wird geladen...
      Nacht von Montag auf Dienstag, 11.10.22
      00:10 - 01:50 Uhr (100 Min.)
      100 Min.
      Original mit Untertitel Stereo

programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.03.2024