• 11.07.2021
      22:30 Uhr
      Colette, die Aufständische Frankreich 2017 | arte
       

      Ich mache, was ich will! Schriftstellerin, gehorsame Ehefrau, Schauspielerin, Nackttänzerin, Kritikerin, Drehbuchautorin, Werbefrau und sogar Verkäuferin - Colette lebte ihr Leben hundertfach und erfand sich mit Worten, Skandalen und Verwandlungen ständig neu. Von der naiven Provinzlerin stieg sie auf zur Ikone der Belle Epoque und zur mit Ehren überhäuften weltlichen Madonna. Als Vorreiterin der Autofiktion machte sie sich selbst zur Romanfigur, untrennbar verschmolzen mit ihrem Werk.

      Sonntag, 11.07.21
      22:30 - 23:25 Uhr (55 Min.)
      55 Min.

      Ich mache, was ich will! Schriftstellerin, gehorsame Ehefrau, Schauspielerin, Nackttänzerin, Kritikerin, Drehbuchautorin, Werbefrau und sogar Verkäuferin - Colette lebte ihr Leben hundertfach und erfand sich mit Worten, Skandalen und Verwandlungen ständig neu. Von der naiven Provinzlerin stieg sie auf zur Ikone der Belle Epoque und zur mit Ehren überhäuften weltlichen Madonna. Als Vorreiterin der Autofiktion machte sie sich selbst zur Romanfigur, untrennbar verschmolzen mit ihrem Werk.

       

      Colette war ein außergewöhnliches Schicksal beschieden. Sie wurde im 19. Jahrhundert in einem kleinen Städtchen im Burgund geboren; als sie 1954 im Alter von 80 Jahren starb, verabschiedete sich Frankreich mit einem Staatsbegräbnis und militärischen Ehren von seiner großen Schriftstellerin.

      Es war das erste Mal, dass die Französische Republik einer Frau diese Ehre erwies; die Katholische Kirche hatte ihr das religiöse Begräbnis wegen "unschicklichen Benehmens" verweigert. Ein passender Schlussakkord für das Leben dieser Frau, die als naive junge Provinzlerin nach Paris kam und dort als verehrte alte Dame starb.

      Nach einer glücklichen Kindheit im Burgund verdiente sie ihren Lebensunterhalt mit anonymer Schreibarbeit, erlebte beide Weltkriege, wurde eine berühmte Schriftstellerin und Journalistin, hatte zahlreiche Liebschaften, mit deren erotischer Zurschaustellung sie so manchen Skandal auslöste, heiratete dreimal, wurde Mutter.

      Sollte man das, was Colette ausmacht, in wenigen Worten zusammenfassen, wären es Heldenmut, Kühnheit, Schöpferkraft und die feste Entschlossenheit, den eigenen Weg zu gehen. Denn Colette schrieb niemand vor, was sie zu sagen oder zu tun hatte. Sie führte die Freiheit nicht nur im Munde, sondern eroberte sie sich.

      Jenseits des bekannten Bildes der schreibenden "alten Dame aus dem Palais-Royal" mit dem wilden Haarschopf und dem schelmischen Blick, eingehüllt in Tücher und umringt von ihren Katzen, zeichnet der Film das Porträt einer komplexen, schwer fassbaren Persönlichkeit, einer freien und modernen Frau, die ihr Leben - Kapitel um Kapitel, Rolle um Rolle - zum Roman gestaltete. Im Film verleiht die bekannte Illustratorin Catel Muller den Metamorphosen Colettes Gestalt.

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