• 26.03.2021
      10:30 Uhr
      Diabetes, eine lukrative Volkskrankheit Frankreich 2020 | arte
       

      Diabetes Typ 1 ist eine Autoimmunkrankheit. An den Auswüchsen der Konsumgesellschaft liegt es, dass eine andere Form von Diabetes - Typ 2 - zur Volkskrankheit geworden ist: Im Jahr 2040 wird jeder zehnte Erwachsene an dieser Stoffwechselstörung leiden. Die Labore entwickeln immer teurere, aber nicht unbedingt wirksamere Medikamente, die Gesundheitsbehörden sind ohnmächtig: An Diabetes wird deutlich, dass die modernen Gesellschaften unfähig sind, eine chronische Krankheit, an der in Frankreich jährlich zehn Mal mehr Menschen sterben als bei Autounfällen, adäquat zu behandeln.

      Freitag, 26.03.21
      10:30 - 11:55 Uhr (85 Min.)
      85 Min.
      VPS 10:25

      Diabetes Typ 1 ist eine Autoimmunkrankheit. An den Auswüchsen der Konsumgesellschaft liegt es, dass eine andere Form von Diabetes - Typ 2 - zur Volkskrankheit geworden ist: Im Jahr 2040 wird jeder zehnte Erwachsene an dieser Stoffwechselstörung leiden. Die Labore entwickeln immer teurere, aber nicht unbedingt wirksamere Medikamente, die Gesundheitsbehörden sind ohnmächtig: An Diabetes wird deutlich, dass die modernen Gesellschaften unfähig sind, eine chronische Krankheit, an der in Frankreich jährlich zehn Mal mehr Menschen sterben als bei Autounfällen, adäquat zu behandeln.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Dorothée Frénot
      Benoît Rossel

      Diabetes ist die Volkskrankheit des 21. Jahrhunderts: Rund 430 Millionen Menschen leiden weltweit an ihr. Unter dem Namen Diabetes sind vor allem zwei Stoffwechselstörungen bekannt: Typ 1 ist eine Autoimmunerkrankung, die mit lebenslangen Insulingaben behandelt werden muss, während sich Typ 2 aufgrund einer zu fett- und zuckerhaltigen Ernährung und mangelnder körperlicher Betätigung entwickelt.

      Angesichts der epidemieartigen Verbreitung von Diabetes will die UNO die Regierungen zum Handeln bewegen, denn auf allen fünf Kontinenten zerstört diese Krankheit Menschenleben und belastet die öffentlichen Haushalte schwer. Obwohl immer wieder neue Wunderheilmittel versprochen werden, lässt sich die Krankheit nach wie vor nicht befriedigend behandeln.

      In den letzten vierzig Jahren ist das gesamte System aus den Fugen geraten, weil die Patienten entweder zu viele Medikamente nehmen oder aber sich keine mehr leisten können. Einziger Nutznießer dieser desolaten Lage scheint die Pharmaindustrie zu sein: Mit einem Umsatz von 46 Milliarden Dollar stellt Diabetes einen gigantischen und äußerst lukrativen Markt dar. 

      Für einen Teil der Fehlentwicklungen ist die seit Jahren sowohl bei den Medizinern als auch in den Laboren grassierende Fokussierung auf die Blutzuckerwerte verantwortlich. Sie führt zu übermäßiger Medikamentengabe unter Vernachlässigung mitunter gefährlicher Nebenwirkungen. So geraten die Patienten in eine Therapiespirale; das Fortschreiten der Krankheit mit Amputationen, Erblindung und Herzinfarkten kann aber dennoch nicht aufgehalten werden.

      Dabei gibt es Alternativen, mit denen sich die Epidemiekurve von Diabetes Typ 2 abflachen und die Gesundheitsausgaben verringern ließen. Präventiv könnte eine Verbesserung der Ernährung angestrebt werden, und bei Typ 2 kann die Einhaltung strenger Diäten eine Remission bewirken.  Doch diese Lösungen bedürfen großer Anstrengungen und setzen ein völliges Umdenken bei der Behandlung von chronischen Krankheiten voraus.

      Die auf drei Kontinenten gedrehte Dokumentation stützt sich auf die Berichte von Whistleblowern, Patienten, Forschern und Medizinern. Darüber hinaus konfrontiert sie Industrielle und Vertreter von Institutionen mit ihrer Verantwortung für die Situation.

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