• 11.06.2024
      11:15 Uhr
      Unter Bäumen Der madagassische Baobab | arte
       

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      Dienstag, 11.06.24
      11:15 - 12:10 Uhr (55 Min.)
      55 Min.
      DGS TV Stereo

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      Stab und Besetzung

      Regie Matthieu Maillet

      An der kargen Westküste von Madagaskar erstreckt sich der tropische Trockenwald mit seinen emblematischen Affenbrotbäumen. Hier herrschen besonders lange Dürreperioden, an die sich alle Waldbewohner anpassen müssen. So schlüpfen die kleinen Chamäleons erst dann aus ihren Eiern, wenn die Trockenzeit vorbei ist, und die Riesenameisen bauen ein unterirdisches Tunnelsystem, damit das kostbare Regenwasser besser im Boden versickern kann. Die Affenbrotbäume spielen für das Überleben im Trockenwald eine besonders wichtige Rolle. Die Menschen höhlen die Stämme aus, um das kostbare Regenwasser aufzufangen. Doch die jahrhundertealten Bäume sind selbst stark gefährdet …

      Im tropischen Trockenwald von Madagaskar hat jeder Affenbrotbaum seine ganz eigene Geschichte. Die majestätischen Baobabs sind die stummen Behüter der einheimischen Völker und ihrer Legenden. Bei den Sakalavas besitzt jede Familie ihren eigenen Baum, der ausgehöhlt wird und in Dürrezeiten als Wasserspeicher dient. Dank seiner faserigen Struktur wirkt der Stamm des perfekt an dieses Ökosystem angepassten Baobabs wie ein Schwamm, der bis zu 120.000 Liter Wasser speichern kann.
      Die Baobabs sind für die Artenvielfalt im Trockenwald unersetzlich: Eidechsen, Salamander, Schlangen, Vögel und kleine Säugetiere finden hier Nahrung und Zuflucht. Auch die Ameisen leben im Einklang mit dem Baum, reichern die Erde in seiner Umgebung an und ermöglichen dem Regenwasser, besser im Boden zu versickern. Die nahrhaften Baobab-Blüten öffnen sich jeden Frühling nur für einige Stunden - dies reicht aus, um Bestäuber wie den Nachtfalter anzuziehen.
      Aus den Blüten bilden sich anschließend die Früchte, die den kostbaren Samen enthalten. Früher waren diese Früchte ein Leckerbissen für Elefantenvögel, Riesenlemuren und gigantische Schildkröten: Sie knackten die harte Schale und trugen den Samen weiter, sodass neue Affenbrotbäume ausschlagen konnten. Heute sind diese Tiere ausgestorben, und kleinere Lebewesen sind kaum in der Lage, die harten Früchte zu knacken oder in Gänze aufzufressen. Deshalb gelten Baobabs als stark bedroht - nur die Menschen können das Aussterben der einzigartigen Bäume noch verhindern. Indem sie den Samen des Affenbrotbaums ausstreuen, retten sie die Artenvielfalt und das einzigartige Ökosystem des Trockenwalds.

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      Dienstag, 11.06.24
      11:15 - 12:10 Uhr (55 Min.)
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programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 04.05.2024