Im Paris der frühen 1970er Jahre, unter dem Einfluss der 68er-Bewegung und dem Protest gegen den Vietnamkrieg, sehnt sich eine Gruppe von jungen Kunststudenten nach Freiheit und Selbstverwirklichung …
Olivier Assayas inszenierte einen nostalgisch-melancholischen Film über die Beziehung von Idealismus und Kunst in einer bewegten Zeit.
Im Paris der frühen 1970er Jahre, unter dem Einfluss der 68er-Bewegung und dem Protest gegen den Vietnamkrieg, sehnt sich eine Gruppe von jungen Kunststudenten nach Freiheit und Selbstverwirklichung …
Olivier Assayas inszenierte einen nostalgisch-melancholischen Film über die Beziehung von Idealismus und Kunst in einer bewegten Zeit.
Stab und Besetzung
Christine | Lola Créton |
Gilles | Clément Métayer |
Alain | Félix Armand |
Laure | Carole Combes |
Leslie | India Salvor Menuez |
Jean-Pierre | Hugo Conzelmann |
Regie | Olivier Assayas |
Drehbuch | Olivier Assayas |
Kamera | Eric Gautier |
Paris, Anfang der 70er Jahre: Der 18-jährige Gilles, der sich in der Schule und zu Hause unverstanden fühlt, beteiligt sich zusammen mit seinen Freunden Alain, Jean-Pierre und Christine an Demonstrationen und politischen Kunstprojekten. Sie sind Teil einer Generation, die sich, geprägt von den Unruhen im Mai 1968, gegen die starren kapitalistischen und ihrer Meinung nach faschistischen Strukturen der westlichen Gesellschaften und gegen den Krieg in Vietnam auflehnt.
Gilles kann Laure nicht halten, ohne Christine ganz lieben zu können, eine hartnäckige Aktivistin, die der Liebe dennoch einen Platz einzuräumen weiß. Selbst die Freundschaft, die ihn mit Alain verbindet, löst sich auf, als zwischen den beiden Jungen eine Meinungsverschiedenheit über die künstlerische, politische und ästhetische Praxis entsteht. Gilles' Abenteuer führen ihn nach Italien auf eine Reise, die er unter dem Vorwand einer Recherche über Propagandakino begonnen hat und die sich bald zu einem hedonistischen Ausflug entwickelt.
Später findet man ihn im Schlepptau der psychedelischen Bewegung wieder, wo er Bilder für die Lichtshow einer Gruppe von Avantgarde-Musikern produziert. Bei jeder Etappe ändern sich die Farben der Zeit, von der sonnigen Ekstase einer Bootsfahrt auf dem Mittelmeer bis zu den künstlichen Lichtern eines Konzerts in einem Hörsaal. Was ist Gilles bereit, für die Revolution zu geben?
„Die wilde Zeit“ bietet eine Reflexion darüber, wie politische Überzeugungen und künstlerische Ausdrucksformen miteinander in Beziehung stehen und wie sich diese Beziehungen auf individuelle Entscheidungen und auf die Gesellschaft als Ganzes auswirken können …
Der Film lief im Wettbewerb der Filmfestspiele von Venedig 2012, wo er den Preis für das beste Drehbuch erhielt. Mit Ausnahme von Lola Créton sind die Hauptdarsteller alle Filmdebütanten.
Nach einem Literatur- und Kunststudium drehte Olivier Assayas erst Kurzfilme, arbeitete an Drehbüchern mit, insbesondere für André Téchiné, und schrieb für die „Cahiers du Cinéma“, bevor er seine Regiekarriere begann. In der Folge hat Assayas unter anderem öfter mit Juliette Binoche und Kristen Stewart zusammengearbeitet und ist für Dramen wie „Ende eines Sommers“ (2008), „Carlos - der Schakal“ (2010), „Die Wolken von Sils Maria“ (2014) und „Personal Shopper“ (2016) mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet wurden, die ihn zu einem der anerkanntesten französischen Filmemacher der Gegenwart machen.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 11.06.2023