• 23.07.2022
      07:30 Uhr
      Sehen statt Hören Magazin in Gebärdensprache | NDR Fernsehen
       
      • Hand Stimme Herz - Shut up and Sign*Speak

      Ein außergewöhnliches Festival mit Performances von Tauben und Hörenden. Und ganz beiläufig werden auch Begriffe wie "Queer", "BIPoC", "CIS", "Ally" gebärdensprachlich geklärt.
      "Sehen statt Hören" war schon bei der Generalprobe von „SHUT UP AND SIGN*SPEAK“ dabei.

      Samstag, 23.07.22
      07:30 - 08:00 Uhr (30 Min.)
      30 Min.
      • Hand Stimme Herz - Shut up and Sign*Speak

      Ein außergewöhnliches Festival mit Performances von Tauben und Hörenden. Und ganz beiläufig werden auch Begriffe wie "Queer", "BIPoC", "CIS", "Ally" gebärdensprachlich geklärt.
      "Sehen statt Hören" war schon bei der Generalprobe von „SHUT UP AND SIGN*SPEAK“ dabei.

       

      Nach zwei Jahren nahezu ohne Tauber Kunst und Kultur gab es gerade in Berlin ein außergewöhnliches Festival mit und in Gebärdensprache mit Performances von Tauben und Hörenden. "Sehen statt Hören" war schon bei der Generalprobe von „SHUT UP AND SIGN*SPEAK“ dabei.

      Schon ein paar Mal hat die Queere Community diese besondere Veranstaltung auf die Beine gestellt. Das Besondere dabei: Jede auftretende Gruppe besteht aus Tauben und hörenden Menschen. Für die Beteiligten ist SHUT UP AND SIGN*SPEAK von großer Bedeutung.

      Die Protagonisten hier sind denkbar vielfältig – und dennoch passen sie sehr gut zueinander. Genau das ist das Credo der Veranstaltung. Nur zwei Beispiele:
      Meyad und Faridah stehen gemeinsam auf der Bühne – und haben sich das Thema Lächeln („Smile“) ausgesucht. Meyad kommt aus Palästina, ist Musilima, ihre Muttersprache ist arabisch und sie spricht zudem die israelische Gebärdensprache. Faridah kommt aus dem englischsprachigen Raum. So wurde der gemeinsame Text auf Englisch verfasst, dann ins Arabische übertragen – und schließlich eine DGS-Fassung daraus erstellt. Eine langwierige Angelegenheit, die sich aber sehr gelohnt hat.

      Auch Eyk und Mazyar treten gemeinsam auf. Eyk ist Taub, Mazyar ist hörend. Eyk ist Deutscher, Mazyar kommt aus dem Iran – also aus sehr unterschiedlichen Kulturen. Und dennoch sind die beiden nicht so verschieden wie sie selbst geglaubt haben.

      Ein besonderer Fokus liegt bei SHUT UP AND SIGN*SPEAK auf BIPOC und Queer – und das hat laut Künstlerischen Leitung Swantje auch gute Gründe. Denn es sind genau diese Gruppen, die im Alltag ständig auf Barrieren und Verständnislosigkeit stoßen. Das macht sie verletzlich. Deshalb sollen sie im Rahmen des Festivals geschützt über sich auf einer Bühne erzählen können.

      So wie das Programm und die Protagonist*innen ist natürlich auch das Veranstaltungsteam vielfältig und divers: Hörend, Taub, Queer, Heterosexuell, Weiß, Schwarz, Deutsch, International, manche privilegiert, manchmal audistisch - genau wie das Leben eben. Sie bereiten eine Bühne für alle, auf der Personen mit verschiedener Intersektionalität und Hintergründen auftreten und ihre Geschichten erzählen können. Egal ob politisch oder sehr persönlich. So soll das Festival sein und noch immer mehr werden.

      Willkommen bei "Sehen statt Hören" - der einzigen Sendereihe in der deutschen Fernsehlandschaft, die im Bild sichtbar macht, was man sonst nur im Ton hört! Nicht im "Off", sondern im "On" werden hier die Inhalte präsentiert - mit den visuellen Mitteln des Fernsehens, Gebärdensprache und offenen Untertiteln.

      Zielpublikum sind vor allem die etwa 300.000 gehörlosen, spätertaubten oder hochgradig schwerhörigen Zuschauerinnen und Zuschauern in der Bundesrepublik, die ein solches Programm benötigen, das ihren Kommunikationsbedürfnissen entspricht und ihnen optimale Verständlichkeit ermöglicht, aber auch alle anderen, die sich von den Themen und der ungewöhnlichen Machart angesprochen fühlen.

      In wöchentlich 30 Minuten bringt das vom BR produzierte und in allen Dritten Programmen ausgestrahlte Magazin Informationen aus allen gesellschaftlichen Bereichen, von Arbeitswelt, Familie, Freizeit, Sport über Kunst, Kultur, Bildung, Geschichte bis hin zu politischen, sozialen, rechtlichen und behindertenspezifischen Themen.

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