• 13.10.2021
      21:00 Uhr
      Expeditionen ins Tierreich Wildes Kuba | NDR Fernsehen
       

      Wenn Geier in den Aufwinden über dem "Habana Libre", dem legendären Hotel in Havannas Altstadt, kreisen, ist das nur einer von vielen Beweisen dafür, dass die jahrzehntelange Isolation Kubas zumindest Fauna und Flora gutgetan hat. Winzige Urwald-Wesen, wie das kaum einen Zentimeter große Monte-Iberia-Fröschchen oder der Bienenkolibri, der kleinste Vogel der Welt, genießen hier noch unzerstörte Lebensräume. Während in den Sümpfen noch Krokodile auf der Lauer liegen, befindet sich vor Kubas Küste eine der größten Kostbarkeiten überhaupt: ein lebendiges Korallenriff.

      Mittwoch, 13.10.21
      21:00 - 21:45 Uhr (45 Min.)
      45 Min.

      Wenn Geier in den Aufwinden über dem "Habana Libre", dem legendären Hotel in Havannas Altstadt, kreisen, ist das nur einer von vielen Beweisen dafür, dass die jahrzehntelange Isolation Kubas zumindest Fauna und Flora gutgetan hat. Winzige Urwald-Wesen, wie das kaum einen Zentimeter große Monte-Iberia-Fröschchen oder der Bienenkolibri, der kleinste Vogel der Welt, genießen hier noch unzerstörte Lebensräume. Während in den Sümpfen noch Krokodile auf der Lauer liegen, befindet sich vor Kubas Küste eine der größten Kostbarkeiten überhaupt: ein lebendiges Korallenriff.

       

      In dieser Dokumentation zeigt der vielfach preisgekrönte Naturfilmer John Murray faszinierende Bilder aus der unverdorbenen Wildnis der größten Karibikinsel. Kuba, wie man es zuvor noch nicht gesehen hat.

      Der kleinste Vogel der Welt ist nur auf Kuba heimisch: der Bienenkolibiri, auch Bienenelfe genannt. Seine Sichtung ist allerdings so selten, dass schwer zu entscheiden ist, ob er wirklich weltweit der kleinste Vogel ist (oder vielleicht doch die jamaikanische Zwergelfe). Es ist gelungen ist, ein Bienenkolibriweibchen beim Bau seines kaum golfballgroßen Nestes zu filmen. Die Kinderstube zimmert das Weibchen aus Spinnweben. Dafür muss es die Fäden aber aus Spinnennetzen stibitzen. Und das ist für einen Bienenkolibri Schwerstarbeit. Als besonderes Highlight dieser Naturdokumentation darf die Beobachtung der Brut beim Heranwachsen in rekordverdächtigem Tempo gelten.

      Das Monte-Iberia-Fröschchen ist ein weiterer Winzling in den kubanischen Wäldern. Bei gerade einmal einem Zentimeter Größe läuft es ständig Gefahr, von einem größeren Tier geschnappt zu werden. Doch diese kleine Froschart ist giftig, davor warnt seine kontrastreiche schwarz-gelbe Zeichnung. Trotzdem ist das Monte-Iberia-Fröschchen bedroht, es ist nur noch in zwei kleinen Gebieten auf der Insel anzutreffen.

      Auf Kuba leben rund 26 verschiedene Fledermausarten, sieben davon gibt es nirgendwo sonst auf der Erde. Die Kuba-Blütenfledermaus gehört zu den Arten, die sich vorwiegend von pflanzlicher Kost wie Früchten, Nektar und Pollen ernähren. Sie sind, wie auch andere Fledermausarten, nachtaktiv und verschlafen den Tag in einer Höhle. Am Höhleneingang lauert jedoch Gefahr: Kuba-Schlankboas hoffen dort auf Beute. Sie orientieren sich nach Geruch, während die Fledermäuse ihre bewährte Echo-Ortung benutzen. Mit speziell abgestimmter Kameratechnik ist es gelungen, das Drama zu dokumentieren, das sich hier tagtäglich lautlos und in völliger Dunkelheit abspielt.

      Seit gut drei Millionen Jahren leben die Kuba-Leguane bereits in der Karibik. Hektik ist ihnen an ihren tropischen Stränden fremd, es gibt nicht viel, was sie aus der Ruhe bringen könnte. Nur in der Paarungszeit ist das anders, da sind die Männchen wie ausgewechselt, gilt es doch, sich das Recht auf Fortpflanzung zu sichern.

      An den Stränden im Sumpfland von Zapata, unweit der berühmten Schweinebucht, ist für Millionen Landkrabbenweibchen der Strand für die Fortpflanzung wichtig. Im April verlassen Millionen davon mit Tausenden Eiern bepackt den Wald in Richtung Ozean. Sie müssen ihre Eier im Meerwasser deponieren, damit die nächste Generation heranwachsen kann. Die Krabben legen dabei bis zu sieben Kilometer zurück. Für viele ist die Wanderung, bei der sie auch Küstenstraßen queren müssen, der letzte Weg ihres Lebens.

      Jardines de la Reina, Gärten der Königin, heißt ein Wasserparadies vor der Südküste Kubas. Christoph Columbus gab dem Archipel diesen Namen zu Ehren von Königin Isabella I. von Kastilien.
      Unberührte Mangrovenwälder und Korallenriffe, in denen das Unterwasserleben in seiner ganzen tropischen Farbenpracht pulsiert, liefern vielleicht die eindrücklichsten Bilder dieser kostbaren, noch intakten Lebensräume. Hier wachsen noch die empfindlichen Elchgeweih-Korallen, die in der Regel die ersten Opfer schädlicher Umwelteinflüsse werden. Haie durchstreifen diese Riffe in großer Zahl. Ihre Gestalt ist perfekt auf ihre Lebensweise zugeschnitten, hat sich in den vergangenen 50 Millionen Jahren kaum noch verändert.

      Mehr als ein halbes Jahrhundert nach der Kubanischen Revolution ist der Lebensstandard der Menschen bescheiden, bedingt durch die Abschottung vom kapitalistischen "Westen". Gleichzeitig hinterlassen die Menschen auf Kuba aber auch nur einen Bruchteil des ökologischen Fußabdrucks vom dem der Bevölkerung in Industrienationen. Der Gewinner dieses Kapitels in der Geschichte war ganz klar die Natur: Naturfilmer John Murray gewährt einen Einblick in die Schätze dieser geschichtsträchtigen und faszinierenden In

      sel, die für die Natur der gesamten Karibik zu einem echten Hoffnungsträger geworden ist.

      Film von John Murray

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