• 05.02.2023
      14:00 Uhr
      phoenix history 30.01.1948 - Vor 75 Jahren: Mord an Mahatma Gandhi | phoenix
       

      Dokumentationen:

      • Mensch & Mythos - Mahatma Gandhi
      • Ikonen des 20. Jahrhunders - Aktivismus
      • Gandhis Vermächtnis - Wohin steuert Indien? - Teil I
      • Gandhis Vermächtnis - Wohin steuert Indien? - Teil II

      Sonntag, 05.02.23
      14:00 - 17:00 Uhr (180 Min.)
      180 Min.
      Stereo

      Dokumentationen:

      • Mensch & Mythos - Mahatma Gandhi
      • Ikonen des 20. Jahrhunders - Aktivismus
      • Gandhis Vermächtnis - Wohin steuert Indien? - Teil I
      • Gandhis Vermächtnis - Wohin steuert Indien? - Teil II

       
      • Mensch & Mythos

      Mahatma Gandhi
      Film von Mathilde Damoisel und Mira Kamda, ARTE 2019

      Runde Brille, weißes Lendentuch, Wanderstab, ein fast zerbrechlich wirkender, Körper seine Silhouette gehört zu den Ikonen, der kleine Mann zu der größten Legenden des 20. Jahrhunderts. Bis heute begeht sein Land seinen Geburtstag (2.10.1869) und seinem Todestag (30.1.1948) als Nationalfeiertag. Weltweit bewahren die Menschen das Andenken an Mahatma - die Große Seele - Gandhi als politischen und spirituellen Führer.

      Bereits zu Lebzeiten wurde er zu seinem eigenen Mythos. Zunächst als Anwalt in Südafrika, der gegen die Diskriminierung der dortigen indischen Minderheit focht, später in Indien, als er gegen die Fremdherrschaft des Britischen Empire und für die Selbstbestimmung seiner Landsleute kämpfte und schließlich in seinem Ashram und auf Reisen auch nach Europa mehr und mehr wurde er selbst die Botschaft und seine Ideen zum Vorbild vieler Befreiungsbewegungen von Martin Luther King in Amerika bis hin zu Mandela.

      Wer war er? Mit welchen Ideen und auch Strategien der öffentlichen Kommunikation erzielte er diese große Wirkung? Was nahm er auf sich und wie erreichte er die Massen?

      Denn obgleich er eine andere, friedvollere Unabhängigkeit Indiens gewollt hatte, als die, die 1947 nur durch Abtrennung des muslimischen Pakistans mit Gewalt erreicht wurde, ist er dennoch der Vater dieser großen Befreiung.

      Mit Archiven und vielen Interviews zu Person und Mythos erzählt der Film das spannende Leben und Wirken Mohandas Karamchand Gandhis. Und spart auch sein Suchen, Fragen und die Misserfolge des Apostels der Gewaltlosigkeit nicht aus, der im Januar 1948 von einem extremistischen Hindus erschossen wurde.

      • Ikonen des 20. Jahrhunders - Aktivismus

      Film von Michael Ogden, BBC 2019

      Sanjeev Bhaskar erkundet das Leben der größten Aktivist:innen des 20. Jahrhunderts und untersucht das Leben von Emmeline Pankhurst, Mahatma Gandhi, Helen Keller und Martin Luther King Jr. Er bewertet die Eigenschaften, die sie groß gemacht haben, und die bahnbrechende Art und Weise, in der jede:r von ihnen für seine Anliegen gekämpft hat.

      Das 20. Jahrhundert war das Jahrhundert des Aktivismus: Eine Reihe außerordentlich mutiger Persönlichkeiten ermutigte ganze Teile der Gesellschaft dazu, die Fesseln der Unterdrückung abzuwerfen und für die Rechte zu kämpfen, die ihnen zustanden. Diese Aktivist:innen sprachen für diejenigen, die keine Stimme hatten, und waren oft bereit, ihr Leben für die Sache, an die sie glaubten, hinzugeben.

      Zu Beginn des Jahrhunderts hatten die meisten Frauen kein Wahlrecht, Imperien beherrschten einen Großteil der Welt und Randgruppen wurden weltweit verfolgt. Die Arbeit dieser vier Ikonen sollte der Gesellschaft zu großen Fortschritten verhelfen. Natürlich gibt es noch viel mehr zu tun auf dem Weg zu einer Welt, in der alle Menschen gleich sind, aber die Aktivisten von heute stehen auf den Schultern dieser Giganten. Jeder dieser vier Großen hat es gewagt, die Erwartungen, die die Gesellschaft an sie hatte, zu übertreffen. Sie veränderten das, was die Welt für Frauen, Unterdrückte, Behinderte und Afroamerikaner für möglich hielt, und brachten so ihre Anliegen exponentiell voran. Ohne diese vier Ikonen würde die Geschichte ganz anders aussehen. Diese Dokumentation erinnert uns daran, dass diese Menschen Feuer und Flamme waren, Revolutionäre, die sich nicht scheuten, alles zu riskieren, um ihre Sache voranzubringen.

      Emmeline Pankhurst versammelte Frauen zu einem der größten Proteste, die London je gesehen hatte, und führte sie in einer kämpferischen Kampagne an, die ihre Sache ganz oben auf die soziale Agenda setzte.

      Mahatma Gandhi setzte angesichts des größten Imperiums, das die Welt je gesehen hatte, gewaltlose Taktiken des passiven Widerstands ein. Er trug nicht nur dazu bei, die Unabhängigkeit Indiens zu sichern, sondern schuf auch die Blaupause für Generationen von Aktivisten, die ihm folgten.

      Helen Keller wurde als Kind taub und blind und w

      urde berühmt dafür, dass sie trotz ihrer Behinderungen die Sprache beherrschte. Sie nutzte ihren Ruhm, um für die Rechte nicht nur von Menschen mit Behinderungen, sondern von Randgruppen überall zu kämpfen.

      Martin Luther King Jr. war wohl die einflussreichste Figur der Bürgerrechtsbewegung. King war der Vordenker einer Kampagne, die nicht nur für die Rechte der schwarzen Bevölkerung Amerikas kämpfte, sondern vor allem dafür, diese Rechte gesetzlich zu verankern. Anschließend rief er die Poor People's Campaign ins Leben, die sich mit den wirtschaftlichen Faktoren befasste, die seiner Meinung nach die Hauptursache für die Ungleichheit waren.

      • Gandhis Vermächtnis

      Wohin steuert Indien? - Teil I
      Film von Paula E. Leonhardt, ZDFinfo 2022

      Indien, größte Demokratie der Welt, wird 75. Doch das Land ist weit entfernt von Gandhis Idealen, geprägt von Hindu-Nationalismus, Gewalt gegen Minderheiten und riesigen Umweltproblemen.

      Mit seinem gewaltfreien Widerstand war Mahatma Gandhi ein Wegbereiter der Unabhängigkeit. Er wollte einen pluralistischen, säkularen Staat und Chancengleichheit. Doch die Realität sieht anders aus. Indien ist ein Land zwischen extremer Armut und extremem Reichtum.

      Das durch die Verfassung verbotene Kastenwesen sorgt weiter für Ausgrenzung. Kinder werden in Ziegeleien, sogenannten Brick Yards, ausgebeutet und können nicht zur Schule gehen. Indigene werden wegen der Profitgier von Konzernen von ihrem Land vertrieben. Und immer wieder kommt es zu Gewaltexzessen gegen Frauen.

      Gleichzeitig hegt das von Narendra Modi und seiner Hindu-nationalistischen Partei BJP regierte Land große weltpolitische Ambitionen - und ist sogar auf dem Sprung ins Weltall.

      Doch Indien ist auch ein Land voller Spiritualität, mit einer reichen kulturellen Geschichte, das bei allen Problemen kreative Köpfe und Ideen hervorbringt. Und es gibt engagierte Inderinnen und Inder, die für eine bessere Zukunft kämpfen.

      Arun Gandhi, Enkel des 1948 ermordeten Mahatma Gandhi, ist ein hervorragender Kenner der indischen Geschichte. In der Dokumentation schlägt er die Brücke zwischen gestern und heute. Er erzählt persönlich und anekdotisch über seinen Großvater, mit dem er als Kind einige Jahre zusammengelebt hat. Er kennt die Vorstellungen seines Großvaters, hat sie in einem vielbeachteten Buch festgehalten und zieht Vergleiche zur jüngeren Geschichte und Gegenwart des Landes.

      Komplementär zu Arun Gandhi legt die indische Wissenschaftlerin und Globalisierungskritikerin Vandana Shiva den Finger in die Wunde:

      Zwischen Gandhis Idealen und der Realität heute liegt bisweilen eine tiefe Kluft.

      Ihre Haltung ist klar: Auch heute ist ziviler Ungehorsam notwendig.

      Indien feiert den Jahrestag seiner Unabhängigkeit. Wie steht es um Demokratie, Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit dort heute - und wohin steuert das Land?

      • Gandhis Vermächtnis

      Wohin steuert Indien? - Teil II
      Film von Paula E. Leonhardt, ZDFinfo 2022

      Indien ist eines der bevölkerungsreichsten Länder der Welt. Hier zeigen sich die Herausforderungen, vor denen die ganze Weltgemeinschaft steht, besonders deutlich.

      Klimawandel, Umweltverschmutzung, extreme Ungleichheit, Kleinbauern gegen Agrarriesen, ein Bildungssystem, das keine Chancengleichheit garantiert: Indien hatte schon vor Corona massive Probleme, mit der Pandemie wurden die Risse im Land aber noch sichtbarer.

      Viele Inderinnen und Inder sind immer noch im Kastensystem gefangen. Besonders hart trifft es die Dalit, die Unberührbaren. Sie verrichten die niedersten Arbeiten für einen Hungerlohn.

      Auch um die Frauenrechte ist es in Indien schlecht bestellt. Zwangsheirat, häusliche Gewalt und sexueller Missbrauch gehören zum Alltag vieler Inderinnen.

      Gleichzeitig strebt das Land wirtschaftlich und geopolitisch nach mehr Bedeutung und steht in vielen Bereichen in direkter Konkurrenz zu China. Die Spannungen mit dem nördlichen Nachbarn entluden sich zuletzt in tödlichen Grenzgefechten. Neben Indien und seinem Erzfeind Pakistan, ist China

      die dritte Atommacht der Region.

      Der Klimawandel und der Kampf um die knappe Ressource Wasser, für die Indien auf die Gletscher des Himalaja angewiesen ist, verschärft die Konflikte mit den Nachbarländern.

      In „phoenix history“ erinnern wir an herausragende historische Ereignisse und Entwicklungen, mit deren Vermittlung und Einordnung phoenix einen wichtigen Beitrag zur Meinungsbildung leistet. Von der Antike bis zur aktuellen Zeitgeschichte spannt sich der Erinnerungsbogen. Auf diesen historischen Zeitreisen zeigen wir klassische Dokumentationen, Reportagen im Stil einer historischen Spurensuche bis hin zu großen zeitgeschichtlichen Doku-Dramen. Mit dieser Vielfalt der Formen wollen wir komplexe Themen besser verständlich machen.

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      Sonntag, 05.02.23
      14:00 - 17:00 Uhr (180 Min.)
      180 Min.
      Stereo

programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 30.09.2023