• 27.11.2022
      12:00 Uhr
      presseclub Die Empörungs-WM: Heuchelei oder berechtigte Kritik? | phoenix
       

      Die Liebe zum Fußball scheint bei vielen Deutschen erkaltet zu sein: Nicht mal zehn Millionen Fans schauten sich das Auftaktspiel der Nationalelf an. Bei der WM in Russland vor vier Jahren waren es mehr als doppelt so viele. Was hat den Menschen hier so die Lust vergällt?
      Sabine Scholt diskutiert mit:

      • Christoph Biermann, 11FREUNDE
      • Hannah Bethke, ZEIT ONLINE
      • Ronny Blaschke, freier Sportjournalist
      • Dunja Ramadan, Süddeutsche Zeitung

      Sonntag, 27.11.22
      12:00 - 13:00 Uhr (60 Min.)
      60 Min.
      Stereo

      Die Liebe zum Fußball scheint bei vielen Deutschen erkaltet zu sein: Nicht mal zehn Millionen Fans schauten sich das Auftaktspiel der Nationalelf an. Bei der WM in Russland vor vier Jahren waren es mehr als doppelt so viele. Was hat den Menschen hier so die Lust vergällt?
      Sabine Scholt diskutiert mit:

      • Christoph Biermann, 11FREUNDE
      • Hannah Bethke, ZEIT ONLINE
      • Ronny Blaschke, freier Sportjournalist
      • Dunja Ramadan, Süddeutsche Zeitung

       

      Stab und Besetzung

      Moderation Sabine Scholt

      Die Liebe zum Fußball scheint bei vielen Deutschen erkaltet zu sein: Nicht mal zehn Millionen Fans schauten sich das Auftaktspiel der Nationalelf an. Bei der WM in Russland vor vier Jahren waren es mehr als doppelt so viele. Was hat den Menschen hier so die Lust vergällt?

      Die Empörung über den Austragungsort Katar reißt seit Wochen nicht ab. Eine Fußball-WM in einem Wüstenstaat im Winter, in einem Land, wo Homosexuelle unterdrückt und Arbeitsmigranten auf den Baustellen zu Tode gekommen sind. Ganz zu schweigen von der FIFA, die sich mal wieder schwere Korruptionsvorwürfe gefallen lassen muss. Diese Woche bekam die Empörung neue Nahrung. Die europäischen Fußballverbände beugten sich der Vorgabe der FIFA, nicht mit der Kapitänsbinde “One Love” im Stadion einzulaufen. Wenigstens Innenministerin Faeser ließ es sich dann nicht nehmen, auf der Tribüne direkt neben FIFA-Chef Infantino diese Binde deutlich sichtbar an ihrem Oberarm zu tragen. Bei der ganzen Diskussion um Moral und Menschenrechte rückt der Sport immer mehr in den Hintergrund. Auffällig ist, dass die öffentliche Empörung bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland längst nicht so vehement ausfiel wie jetzt, ebenso wenig bei den Olympischen Winterspielen in China. Wie ist es so weit gekommen? Warum spielen jetzt auf einmal moralische Bedenken beim Sport eine so herausragende Rolle? Und dann auch noch ausgerechnet im Profifußball, der schon seit Jahren vom Geld regiert wird? Moralische Bedenken haben die Bundesregierung jedenfalls nicht davon abgehalten, in Katar um Flüssiggas zu betteln. Wird hier mit zweierlei Maß gemessen?

      Darüber diskutiert Sabine Scholt mit den Gästen:

      • Christoph Biermann, 11FREUNDE
      • Hannah Bethke, ZEIT ONLINE
      • Ronny Blaschke, freier Sportjournalist
      • Dunja Ramadan, Süddeutsche Zeitung

      Im ARD-Presseclub diskutieren Journalistinnen und Journalisten aus dem In- und Ausland aktuelle politische Ereignisse und Entwicklungen. Im Dialog entsteht ein Wettstreit der Meinungen und Interpretationen aktueller politischer Vorgänge. Durch die Sendungen führen im Wechsel Volker Herres, Jörg Schönenborn und Sonia Seymour Mikich. Im anschließenden „Presseclub nachgefragt“ können Zuschauerinnen und Zuschauer über die WDR 5 Hotline mit den Beteiligten der Sendung weiterdiskutieren und Fragen stellen.

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