Die Kommunen schlagen Alarm. Etwa eine Million Flüchtlinge aus der Ukraine suchen hier Schutz vor Putins Angriffskrieg. Gleichzeitig bitten wieder mehr Menschen aus dem Irak, Syrien und Afghanistan um Asyl. Die Erstaufnahmeeinrichtungen sind fast voll belegt, die Aufnahmekapazitäten am Limit. Wie ernst ist die Lage? Droht uns ein “historischer Fluchtwinter”, wie Migrationsforscher Gerald Knaus prognostiziert?
Die Gäste:
Die Kommunen schlagen Alarm. Etwa eine Million Flüchtlinge aus der Ukraine suchen hier Schutz vor Putins Angriffskrieg. Gleichzeitig bitten wieder mehr Menschen aus dem Irak, Syrien und Afghanistan um Asyl. Die Erstaufnahmeeinrichtungen sind fast voll belegt, die Aufnahmekapazitäten am Limit. Wie ernst ist die Lage? Droht uns ein “historischer Fluchtwinter”, wie Migrationsforscher Gerald Knaus prognostiziert?
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Stab und Besetzung
Moderation | Ferdos Forudastan |
Die Kommunen schlagen Alarm. Etwa eine Million Flüchtlinge aus der Ukraine suchen hier Schutz vor Putins Angriffskrieg. Gleichzeitig bitten wieder mehr Menschen aus dem Irak, Syrien und Afghanistan um Asyl. Die Erstaufnahmeeinrichtungen sind fast voll belegt, die Aufnahmekapazitäten am Limit. Wie ernst ist die Lage? Droht uns ein “historischer Fluchtwinter”, wie Migrationsforscher Gerald Knaus prognostiziert?
Die Situation hat sich verschärft
Schon im September schrieben der Deutsche Städtetag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund einen Brandbrief an Kanzler Olaf Scholz: Ohne mehr Geld könnten sie die Situation nicht bewältigen. Die Probleme sollen nächste Woche auf einem Flüchtlingsgipfel besprochen werden. Zunächst verlief die Aufnahme der Ukraineflüchtlinge vollkommen geräuschlos, auch dank der großen privaten Hilfsbereitschaft. Inzwischen hat sich die Situation vor Ort verschärft. Das liegt daran, dass die Schlepper auf der Balkanroute wieder aktiv sind. Und auch über die Türkei wagen mehr Menschen die lebensgefährliche Fahrt übers Mittelmeer. Gerade sind 20 Flüchtlinge ertrunken. Die Zahl der Asylanträge ist zuletzt deutlich gestiegen – ein vorübergehender Höchststand oder der Anfang einer neuen Flüchtlingsbewegung?
Wie gut sind Deutschland und Europa darauf vorbereitet?
Anders als 2015 kommen jetzt mehrere Dinge zusammen: Zum einen muss Europa die vielen Ukrainer unterbringen, die vor dem russischen Angriffskrieg geflohen sind. Zum anderen verschlechtert sich die Lage in vielen Ländern des Nahen und Mittleren Ostens, was den Migrationsdruck erhöht. Unglücklicherweise müssen Deutschland und Europa gleichzeitig auch die wirtschaftlichen Folgen des Ukrainekrieges stemmen. Wie lange hält die Solidarität der Bevölkerung mit den Geflüchteten? Schon jetzt versucht die AfD daraus Kapital zu schlagen. Und auch in Europa machen die Rechtspopulisten mobil. Was können die demokratischen Parteien dem entgegensetzen?
Gäste:
Manuel Bewarder studierte Geographie, Deutsch in Leipzig und Berlin sowie Journalismus in Washington D.C, USA. Nach dem Studium begann er als Politikredakteur bei der „WELT/Welt am Sonntag“ und war während der Migrationskrise 2015 Redakteur für Themen des Bundesinnenministeriums. Anschließend wurde er Ressortleiter Investigation&Reportage bei „WELT/Welt am Sonntag“. Seit August 2022 arbeitet Manuel Bewarder als Reporter für die Investigativressorts von WDR/NDR.
Ulrich Ladurner studierte Politikwissenschaft und Geschichte in Innsbruck und arbeitete zunächst lange Jahre als Journalist in Wien, Zürich und Rom. Zwischen 1991 und 2013 war er als Kriegsberichterstatter zum Beispiel auf dem Balkan, in Afghanistan, Iran, Irak, Pakistan, Libyen und zuletzt in Mali unterwegs. Er schrieb bis 1999 als Auslandsredakteur für das österreichische Magazin „Profil“ und die Schweizer Wochenzeitung „Facts“. Dann wechselte Ulrich Ladurner zur Wochenzeitung „Die Zeit“, für die er seit 2016 als Europakorrespondent mit Sitz in Brüssel berichtet. Er ist Autor zahlreicher Bücher. 2014 erschien „Lampedusa. Große Geschichte einer kleinen Insel“. Zuletzt erschien 2019 „Der Fall Italien“.
Ann-Katrin Müller studierte Politikwissenschaften und European Studies in Bonn und London. Anschließend volontierte sie bei der ARD-Talkshow „hart aber fair“. Seit August 2013 ist sie Politikredakteurin im SPIEGEL-Hauptstadtbüro. Dort recherchiert sie zu Bundespolitik, vor allem über die AfD und Desinformation, Proteste und Frauenfeindlichkeit. Sie ist Co-Autorin des Buches „Die Unsichtbaren - Wie Geheimagentinnen die deutsche Geschichte geprägt haben“.
Nach dem Studium der Politik und Germanistik sowie einem Volontariat war Ulrich Reitz zunächst Redakteur im Nachrichtenressort, politischer Korrespondent in der Parlamentsredaktion und später Leiter des Ressorts Innenpolitik bei der Zeitung „Die Welt“. 1992 ging er als Redaktionsleiter zum „Focus“ nach Bonn. Ab 1997 war er Chefr
edakteur der „Rheinischen Post“. Von 2005 bis 2014 war Ulrich Reitz Chefredakteur der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“. Dann wechselte er wieder zum „Focus“, den er bis Frühjahr 2016 als Chefredakteur leitete. Nach einer Zeit als freier Journalist und Kolumnist ist er heute Chefkorrespondent bei „Focus online“.
Im ARD-Presseclub diskutieren Journalistinnen und Journalisten aus dem In- und Ausland aktuelle politische Ereignisse und Entwicklungen. Im Dialog entsteht ein Wettstreit der Meinungen und Interpretationen aktueller politischer Vorgänge. Durch die Sendungen führen im Wechsel Volker Herres, Jörg Schönenborn und Sonia Seymour Mikich. Im anschließenden „Presseclub nachgefragt“ können Zuschauerinnen und Zuschauer über die WDR 5 Hotline mit den Beteiligten der Sendung weiterdiskutieren und Fragen stellen.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 08.06.2023