• 13.08.2022
      23:15 Uhr
      ZDF-History Alltag absurd - Leben mit der deutschen Teilung | phoenix
       

      Reisekader, Transitfahrten oder Westpakete: Die Teilung Deutschlands brachte jede Menge Merkwürdigkeiten und Absurditäten mit sich, die sich auf den Alltag von Millionen Deutschen auswirkten.

      So war auch das Westfernsehen in der DDR fast überall zu empfangen. Anfangs heftig bekämpft, unternehmen die DDR-Oberen am Ende kaum noch etwas gegen die allabendliche "kollektive Ausreise" ihrer Bürger. Wo ARD und ZDF nicht hinkommen, wächst dagegen der Unmut.

      Samstag, 13.08.22
      23:15 - 00:00 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

      Reisekader, Transitfahrten oder Westpakete: Die Teilung Deutschlands brachte jede Menge Merkwürdigkeiten und Absurditäten mit sich, die sich auf den Alltag von Millionen Deutschen auswirkten.

      So war auch das Westfernsehen in der DDR fast überall zu empfangen. Anfangs heftig bekämpft, unternehmen die DDR-Oberen am Ende kaum noch etwas gegen die allabendliche "kollektive Ausreise" ihrer Bürger. Wo ARD und ZDF nicht hinkommen, wächst dagegen der Unmut.

       

      Reisekader, Transitfahrten oder Westpakete: Die Teilung Deutschlands brachte jede Menge Merkwürdigkeiten und Absurditäten mit sich, die sich auf den Alltag von Millionen Deutschen auswirkten.

      So war auch das Westfernsehen in der DDR fast überall zu empfangen. Anfangs heftig bekämpft, unternehmen die DDR-Oberen am Ende kaum noch etwas gegen die allabendliche "kollektive Ausreise" ihrer Bürger. Wo ARD und ZDF nicht hinkommen, wächst dagegen der Unmut.

      Seit 1949 ist Deutschland an der Nahtstelle der Blöcke in zwei Staaten geteilt - Bundesrepublik und DDR. Die Deutschen hüben und drüben sprechen zwar die gleiche Sprache, doch sie leben sich auseinander. Nirgends wird das deutlicher als in Berlin. Wie eine fremdartige Insel liegt der seit 1961 von der Mauer umgebene Westteil der Stadt inmitten der DDR – erreichbar nur mit dem Flugzeug oder per Transitreise durch den ostdeutschen Staat. Viele Westdeutsche und Westberliner erinnern sich bis heute mit einem Schaudern an das DDR-Grenzregime, bei dem sich fast jeder Einreisende unter Generalverdacht fühlte.

      Für DDR-Bürger ist es nach 1961 fast unmöglich, den Eisernen Vorhang zu überschreiten. Versuche der Republikflucht enden oft tödlich. Wer gefasst wird, muss mit langen Haftstrafen rechnen. Glück haben die handverlesenen Reisekader, Rentner – und Leute mit Verwandtschaft im Westen. Auch dringende Familienangelegenheiten wie Hochzeiten, runde Geburtstage oder Todesfälle bieten Chancen, einmal in den Westen zu gelangen.

      Millionen Pakete werden jährlich aus der Bundesrepublik in die DDR geschickt – wie Zuwendungen aus einer Art Schlaraffenland. In der DDR entwickeln sich die Westpakete zu einem regelrechten Wirtschaftsfaktor: So wird ein Viertel des Bedarfs an Bohnenkaffee durch sie gedeckt. Auch in umgekehrter Richtung gibt es einen regen Paketverkehr – dabei dominiert Selbstgemachtes: Häkeldeckchen, Wollstrümpfe oder Backwerk und Kunstgewerbe wie Nussknacker aus dem Erzgebirge.

      Der Umbruch in der DDR 1989 und der Fall der Mauer ändern alles. Mit der Wiedervereinigung werden die Absurditäten der deutschen Teilung Geschichte.

      Film von Mario Sporn

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