• 02.08.2021
      02:00 Uhr
      Der Traum von der neuen Welt (2/4) Im Rausch der Geschwindigkeit | phoenix
       

      Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Auswanderung nach Amerika zu einem Massenphänomen. Herkömmliche Segelschiffe, die über eine geringe Ladekapazität verfügten und wochenlang auf See waren, konnten mit dem rasant gestiegenen Passagieraufkommen nicht Schritt halten. Es wurden daher immer schnellere und größere Schiffe gebaut. Eine Entwicklung, die bei vielen Menschen große Begeisterung hervorrief, die aber auch von mehreren Katastrophen geprägt wurde. Schon lange vor dem berühmten Untergang der "Titanic" 1912.

      Nacht von Sonntag auf Montag, 02.08.21
      02:00 - 02:45 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

      Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Auswanderung nach Amerika zu einem Massenphänomen. Herkömmliche Segelschiffe, die über eine geringe Ladekapazität verfügten und wochenlang auf See waren, konnten mit dem rasant gestiegenen Passagieraufkommen nicht Schritt halten. Es wurden daher immer schnellere und größere Schiffe gebaut. Eine Entwicklung, die bei vielen Menschen große Begeisterung hervorrief, die aber auch von mehreren Katastrophen geprägt wurde. Schon lange vor dem berühmten Untergang der "Titanic" 1912.

       

      Der Atlantische Ozean liegt zwischen Europa und Amerika: Seine Wasserfläche bedeckt ein Fünftel der Erde. Im 19. Jahrhundert ist seine Tiefe noch unbekannt. Heute wissen wir, dass im Durchschnitt 3.000 Meter zwischen Meeresboden und Wasserspiegel liegen. Durch seine Größe hat er sehr breite, aber nicht sehr hohe Wellen. Doch sie erreichen immerhin bis zu 3,5 Meter Höhe.

      In den vergangenen tausend Jahren haben Menschen den Atlantik immer wieder überquert. Zwischen 1840 und 1939 träumen viele von der Neuen Welt, es ist ein Zeitalter der Rekorde. Die Mobilität und die Kommunikation verändern sich so rapide, dass die Erde zusammenrückt wie noch nie zuvor in ihrer Geschichte. Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Auswanderung nach Amerika zu einem Massenphänomen geworden.

      Herkömmliche Segelschiffe, die über eine geringe Ladekapazität verfügen und wochenlang auf See sind, können mit dem rasant gestiegenen Passagieraufkommen nicht Schritt halten. Der Einsatz von Dampfmaschinen an Bord ist nur eine von vielen revolutionären Innovationen der damaligen Zeit. Als ebenso entscheidend erweist sich die Schiffsschraube als Alternative zu den schwerfälligen und schlecht zu navigierenden Schaufelrädern der ersten Dampfschiffe.

      Immer schnellere und größere Schiffe werden gebaut. Eine Entwicklung, die bei vielen große Begeisterung hervorruft die aber auch von mehreren Katastrophen geprägt wird, schon lange vor dem berühmten Untergang der "Titanic" 1912. Im Mittelpunkt der Dokumentation stehen historische Persönlichkeiten wie der österreichisch-böhmische Forstbeamte und Erfinder Josef Ressel, der den Schiffspropeller zur technischen Reife brachte. Außerdem der irische Kapitän Richard Roberts, der mit dem Dampfschiff "Sirius" einen ersten Geschwindigkeitsrekord aufstellte.

      Für die Strecke zwischen Europa und Amerika brauchte er lediglich 18 Tage und vier Stunden. Immer mehr, immer größere und immer schnellere Schiffe überqueren den Atlantik. Wie für die französische Auswanderin Victoire Lacasse, die 1898 als einzige Frau ein Schiffsunglück vor New York überlebte, blieb diese Reise gefährlich und immer auch ein existenzielles Risiko. Der Traum vom technischen Fortschritt, den Jules Verne in seinen Romanen beschrieb, wurde immer mehr Wirklichkeit. Der Traum von Freiheit und Wohlstand für alle ging jedoch noch lange nicht in Erfüllung.

      Von 1840 bis 1939 verlassen 55 Millionen Europäer ihre Heimat und machen sich auf Richtung Westen, um in Nord- und Südamerika zu siedeln. Sie alle eint der Traum von der Neuen Welt. Die Auswanderer erleben Abenteuer und Verzweiflung, sie brechen Rekorde oder verlieren alles, was ihnen lieb und teuer ist. Viele haben später davon berichtet.

      20 Frauen und Männer erzählen in der vierteiligen Dokumentation ihren Traum von der Neuen Welt. Es gibt Anfang des 19. Jahrhunderts viele Gründe, Europa den Rücken zu kehren. Viele Menschen leben in Armut. Religiöse Verfolgung erleiden vor allem Juden und Mitglieder freikirchlicher Gemeinschaften. Bürokratische Vorschriften behindern die freie Entfaltung.

      Film von Kai Christiansen

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      Nacht von Sonntag auf Montag, 02.08.21
      02:00 - 02:45 Uhr (45 Min.)
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