• 27.06.2024
      19:40 Uhr
      Re: Illegale Arbeiter auf Olympia-Baustellen Reportage Deutschland 2024 | arte Mediathek
       

      Abdalah-Azis und seine Kollegen haben die Baustelle einer Olympia-Arena besetzt, auf der sie illegal beschäftigt waren. Das setzt die Verantwortlichen unter Druck: das Bauunternehmen, das unter Zeitdruck steht; die Pariser Stadtverwaltung, die stolz darauf ist „vorbildliche“ Spiele zu veranstalten; die französische Regierung, die in der Einwanderungsfrage eine harte Linie verfolgt.

      Donnerstag, 27.06.24
      19:40 - 20:15 Uhr (35 Min.)
      35 Min.
      Stereo

      Abdalah-Azis und seine Kollegen haben die Baustelle einer Olympia-Arena besetzt, auf der sie illegal beschäftigt waren. Das setzt die Verantwortlichen unter Druck: das Bauunternehmen, das unter Zeitdruck steht; die Pariser Stadtverwaltung, die stolz darauf ist „vorbildliche“ Spiele zu veranstalten; die französische Regierung, die in der Einwanderungsfrage eine harte Linie verfolgt.

       

      Paris bereitet sich darauf vor, Gastgeber der Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 zu sein. Die Stadt erhielt den Zuschlag, weil sie versprach, vorbildliche Spiele auszurichten. Doch auf den unzähligen Baustellen, die von Baugiganten betrieben werden, sieht die Realität ganz anders aus. Um den engen Zeitplänen zu genügen, haben diese Unternehmen die Einstellung von Tausenden von Arbeitern an Subunternehmer delegiert. So können sie die Augen davor verschließen, dass viele Migranten ohne Papiere unter gefährlichen Bedingungen arbeiten.

      Der Maler Abdalah-Azis ist einer dieser Arbeiter. Zusammen mit seinen illegal beschäftigten Kollegen in der Adidas Arena beschließen sie, den Termindruck der Olympischen Spiele zu nutzen, um von ihren Arbeitgebern die notwendigen Dokumente für ihre Legalisierung zu verlangen. Nach fünf Jahren harter Arbeit für einen Subunternehmer, der ihn unter drei verschiedenen Identitäten angestellt hatte, hofft Abdalah-Azis einen gesicherten Aufenthaltsstatus zu bekommen und endlich seine verwitwete Mutter in Mali besuchen zu können

      Die Streikenden, die bereit sind, alles zu riskieren, um ihre Rechte durchzusetzen, haben die Aktion unter strengster Geheimhaltung im Büro von Etienne, einem Gewerkschafter der ersten Stunde, organisiert. Am 17. Oktober 2023 sprinten sie im Morgengrauen zum Stadion, das gerade gebaut wird, und durchbrechen die Absperrungen, um mit der Besetzung zu beginnen. In der Folge beginnt ein monatelanges Tauziehen mit den Vertretern der Stadt und des Bauunternehmens.

      Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht "Re:" in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.

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