• 20.03.2023
      23:20 Uhr
      Schwerpunkt: MenschenLeben Die kleinen Schüler von Plato Irland 2021 | arte
       

      In einem nördlichen Stadtteil von Belfast, einer katholischen Enklave, in der die vom Nordirlandkonflikt geschundene Arbeiterklasse seit Generationen von Armut, Drogen und Schusswaffen heimgesucht wird, stellt dieser Dokumentarfilm die außergewöhnliche Arbeit des Schulleiters Kevin McArevey vor. Unter Berufung auf die Weisheit der alten griechischen Philosophen und Elvis Presley zeigt er den Kindern die Vorteile des Zuhörens, der Toleranz und des kritischen Denkens. Er gibt ihnen die Schlüssel an die Hand, um kulturelle und soziale Vorurteile sowie die Spirale von Krieg und Gewalt zu hinterfragen.

      Montag, 20.03.23
      23:20 - 00:15 Uhr (55 Min.)
      55 Min.

      In einem nördlichen Stadtteil von Belfast, einer katholischen Enklave, in der die vom Nordirlandkonflikt geschundene Arbeiterklasse seit Generationen von Armut, Drogen und Schusswaffen heimgesucht wird, stellt dieser Dokumentarfilm die außergewöhnliche Arbeit des Schulleiters Kevin McArevey vor. Unter Berufung auf die Weisheit der alten griechischen Philosophen und Elvis Presley zeigt er den Kindern die Vorteile des Zuhörens, der Toleranz und des kritischen Denkens. Er gibt ihnen die Schlüssel an die Hand, um kulturelle und soziale Vorurteile sowie die Spirale von Krieg und Gewalt zu hinterfragen.

       

      Schauplatz des Dokumentarfilms, den ARTE im Rahmen der Reihe "MenschenLeben" zeigt, ist der Stadtteil Ardoyne im Norden von Belfast. Die katholische Grundschule "Holy Cross" liegt dort mitten in einer Arbeitersiedlung und trägt noch die Spuren vergangener Konflikte.

      Die politische Sackgasse zwischen Republikanern und Unionisten liegt unter anderem darin begründet, dass es mit der Entstehung einer wahren Gemeinschaft in der Region viel zu schleppend vorangeht. Kriminalität und Drogensucht breiten sich aus, und die allgemeine Verzweiflung schlägt sich in der europaweit höchsten Selbstmordrate bei jungen Männern nieder.

      Um dies zu ändern, hat der engagierte Schuldirektor Kevin McArevey eine Lehrmethode entwickelt, mit der er den Kindern Hoffnung vermitteln will. McArevey ist um die 50 Jahre alt und wirkt mit seinem kahlen Kopf eher hart. In seinem Büro hängen Elvis-Fotos neben Papst-Porträts. Von den Eltern seiner Schüler über Drogendealer und republikanische Dissidenten bis zur Polizei kennt ihn hier jeder.

      Kevin McArevey will die Resilienz seiner Schüler stärken und sie lehren, ihre Emotionen zu beherrschen. Er lenkt und leitet sie in Diskussionen über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und ermutigt sie, alles infrage zu stellen, sogar die Standpunkte ihrer eigenen Eltern. Dabei nimmt er Bezug auf die Weisheit der altgriechischen Philosophen.

      McArevey und sein Team stehen vor schier unüberwindlichen Hindernissen: Gewalt zwischen verschiedenen Gruppierungen, Resignation in der Bevölkerung, Kinder mit schweren Verhaltensstörungen - selbst der beste Lehrer müsste hier eigentlich an seine Grenzen stoßen. Doch in McAreveys Schule wird das Unmögliche möglich: Die Kinder sind bereit, ihren Kurs zu ändern, und sehen Perspektiven für ihre Zukunft.

      Schwerpunkt: MenschenLeben
      Menschliche Grundbedürfnisse und gesellschaftliche Verwerfungen stehen im Mittelpunkt unseres 18-teiligen Kaleidoskops. Zeigen, was wirklich in unserer Gesellschaft geschieht und dabei auch positive Lösungen porträtieren, das möchte unsere Reihe "MenschenLeben" von Italien über Frankreich, Belgien, Nordirland bis nach Deutschland. Sex, Gesundheit, ökonomischer und politischer Druck, Bildung und Familie sowie das Netz stehen im Mittelpunkt. Und immer geht es um die eine entscheidende Frage, was die Würde des Menschen ausmacht.

      Noch immer ist unser Leben von der Pandemie gekennzeichnet und der Krieg in der Ukraine bestimmt das aktuelle Geschehen. Doch auch darüber hinaus befindet sich die Gesellschaft in ständigem Wandel. Jeder von uns wird mit Themen und Ereignissen konfrontiert, die unseren Alltag prägen. Ein Grund für ARTE sich auch individuellen Geschichten und intimen Themen zuzuwenden, die unsere Gesellschaft bewegen.

      Die Doku-Reihe "MenschenLeben" erzählt unverblümt von Menschen, die sich großen Herausforderungen der Gegenwart stellen, Grenzen überschreiten, Probleme bewältigen. Die Filme thematisieren die Sexualität von Jugendlichen ("Die Lust am Vorspiel") oder porträtieren Menschen, die ein Leben ohne Sex führen ("No Sex"). Zudem geht es um Sterbehilfe und das Recht auf den selbstbestimmten Tod ("Letzte Worte").

      Außerdem: Was bedeutet es Haushaltshilfe zu sein und trotz niedrigem Lohn die Verantwortung zu übernehmen, kranke alte Menschen zuhause zu pflegen? Damit befasst sich der Film "Haushaltshilfe - Kein Job wie jeder andere".

      In einer Schule in Belfast wiederum greift der Direktor auf Platos Philosophie zurück, um der Gewalt die Stirn zu bieten, und ist dabei sehr erfolgreich "Die kleinen Schüler von Plato". "Spuren und Wunden der NSU-Morde" erzählt nach den Enthüllungen der NSU-Morde an acht Menschen mit türkischen Wurzeln nicht nur von einer Tragödie für die betroffenen türkischen Familien, sondern auch für eine ganze Generation türkischer Migranten in Deutschland, die Deutschland als ihre Heimat sehen.

      Halimata, 38 Jahre alt, geboren in Frankreich, wurde mit fünf Jahren beschnitten. Ein Dokumentarfilm schildert, wie die junge Frau zur "Kämpferin gegen Beschneidung" geworden ist. In "Was wird aus meinem erwachsenen Kind?" geht es um ein ganz besonderes Heim in Frankreich, in dem zunehmend betagte Eltern gemeinsam mit ihren erwachsenen Kindern mit Behinderungen leben. Auf diese Weise können die Eltern sicher sein, dass ihre Kinder auch nach ihrem Tod weiterhin gut betreut werden.

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