• 01.02.2023
      23:00 Uhr
      Norte, das Ende der Geschichte Spielfilm Philippinen 2013 (Norte, hangganan ng kasaysayan) | arte
       

      Im Nordwesten der Philippinen: Der Jurastudent Fabian begeht einen brutalen Doppelmord. Für die Tat verurteilt wird jedoch Joaquin, ein Familienvater aus prekären Verhältnissen; er bekommt lebenslänglich. Seine Frau Eliza zieht mit ihren beiden Kindern auf der Suche nach Erlösung durchs Land …
      Das vierstündige Drama von Lav Diaz handelt vom Einzelnen und der Klassengesellschaft, von Verbrechen und diskriminierender Rechtsprechung.

      Mittwoch, 01.02.23
      23:00 - 03:00 Uhr (240 Min.)
      240 Min.
      Original mit Untertitel Stereo

      Im Nordwesten der Philippinen: Der Jurastudent Fabian begeht einen brutalen Doppelmord. Für die Tat verurteilt wird jedoch Joaquin, ein Familienvater aus prekären Verhältnissen; er bekommt lebenslänglich. Seine Frau Eliza zieht mit ihren beiden Kindern auf der Suche nach Erlösung durchs Land …
      Das vierstündige Drama von Lav Diaz handelt vom Einzelnen und der Klassengesellschaft, von Verbrechen und diskriminierender Rechtsprechung.

       

      Fabian, ein Jurastudent aus privilegierten Verhältnissen, lebt in der Region Ilocos Norte im Nordwesten des philippinischen Archipels. Aus dieser Gegend stammte auch Ferdinand Marcos, der zwei Jahrzehnte lang als berüchtigter Autokrat das Land regiert hat.

      Der etwa 30-jährige Fabian ist ein Narzisst mit unbefriedigendem Sexualleben. Er ist auch ein idealistischer Querkopf, der in Diskussionen mit seinen intellektuellen Freunden nach reichlich Alkoholgenuss immer lauter von der Notwendigkeit spricht, sozialrevolutionäre Ideen in die Praxis umzusetzen. Tatsächlich lässt er Taten folgen und ermordet die Geldverleiherin Magda sowie die einzige Zeugin des Überfalls, Magdas verwöhnte Teenagertochter.

      Im Laufe der elliptischen Filmerzählung wird allmählich klar, dass das Verbrechen einem von Magdas unglücklichen Kunden, Joaquin, angelastet wird, der mit seiner Frau Eliza und zwei kleinen Kindern in einem nahe gelegenen Dorf lebt.
      Joaquin verbüßt daraufhin eine lebenslange Haftstrafe in einem Hochsicherheitsgefängnis. In ihrer Verzweiflung erwägt Eliza sogar, ihrer traumatisierten Tochter und sich selbst das Leben zu nehmen. Fabian empfindet unterdessen zeitweise Schuldgefühle, die aber nur zu weiterem Realitätsverlust führen - mit gewalttätigen Folgen.

      In langen Totalen, fast ohne Nahaufnahmen oder Kamerabewegungen gedreht, ist der vierstündige Film eine Meisterleistung der Genauigkeit, „ein geduldig beobachtender, fast meditativer Film, der Figuren, Handlungen und Schauplätze zu einer einzigen fließenden Bewegung verarbeitet“ (Filmdienst).

      Der Film lief 2013 in der Sektion Un Certain Regard der Filmfestspiele von Cannes, auf dem Filmfestival Toronto, im Hauptprogramm des New York Film Festival und in der Sektion Masters des San Diego Asian Film Festival. Er erhielt viel Beifall für seine besondere Erzählweise und die Kameraarbeit. Marathon-Laufzeiten sind zu Diaz' Alleinstellungsmerkmal geworden, seit der Meister eines Kinos der Langsamkeit mit seinem vierten Spielfilm, dem 315-minütigen „Batang West Side“ (2001), den internationalen Durchbruch schaffte.

      Wird geladen...
      Wird geladen...
      Mittwoch, 01.02.23
      23:00 - 03:00 Uhr (240 Min.)
      240 Min.
      Original mit Untertitel Stereo

programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.03.2024