• 09.12.2022
      00:55 Uhr
      Stromboli Spielfilm Italien 1950 | arte
       

      Das harte Leben auf der düsteren Vulkaninsel Stromboli wird für die frisch verheiratete Karen zur unerträglich werdenden Belastungsprobe. Nach einem Ausbruch des Vulkans flüchtet sie, um ihr altes Leben für immer zurückzulassen.

      Mit dem neorealistischen Filmklassiker begann die Künstler- und Lebensgemeinschaft von Ingrid Bergman und Roberto Rossellini.

      Nacht von Donnerstag auf Freitag, 09.12.22
      00:55 - 02:30 Uhr (95 Min.)
      95 Min.
      VPS 00:45
      Stereo

      Das harte Leben auf der düsteren Vulkaninsel Stromboli wird für die frisch verheiratete Karen zur unerträglich werdenden Belastungsprobe. Nach einem Ausbruch des Vulkans flüchtet sie, um ihr altes Leben für immer zurückzulassen.

      Mit dem neorealistischen Filmklassiker begann die Künstler- und Lebensgemeinschaft von Ingrid Bergman und Roberto Rossellini.

       

      Stab und Besetzung

      Karen Ingrid Bergman
      Antonio Mario Vitale
      Der Priester Renzo Cesana
      Der Leuchtturmwärter Mario Sponzo
      Regie Roberto Rossellini
      Drehbuch Roberto Rossellini
      Kamera Otello Martelli
      Musik Renzo Rossellini

      Auf der Flucht vor den Deutschen hat die junge Litauerin Karen Bjorsen mit einem gefälschten Pass den Zweiten Weltkrieg überlebt. In einem Flüchtlingslager lernt sie den jungen italienischen Soldaten Antonio kennen, der sich in Karen verliebt und sie heiraten will. Karen nimmt den Antrag an und zieht mit ihm auf seine Heimatinsel Stromboli - aber nur, weil ihr Ausreiseantrag nach Argentinien abgelehnt wird. Schon bald nach ihrer Ankunft erkennt Karen, die sich eine Art Trauminsel vorgestellt hat, worauf sie sich tatsächlich eingelassen hat: auf eine karge Mittelmeerinsel, die von einem dunklen Vulkan überragt wird und auf der fast nur noch alte Leute leben.

      Karen, die kaum Italienisch spricht, versucht Kontakt zu den Einwohnern zu bekommen, doch in allem, was sie unternimmt, stößt sie auf stumme Ablehnung. Karens innerer Drang fortzugehen wird immer stärker. Als sie erfährt, dass sie schwanger ist, versucht Karen noch einmal, ihren Frieden mit der Situation zu machen. Doch dann bricht eines Nachts wieder mal der Vulkan aus; alle Bewohner müssen mit den Booten aufs Meer flüchten.

      Danach steht Karens Entschluss fest: Auf dieser Insel will sie auf keinen Fall ihr Kind zur Welt bringen. Sie packt ihren Koffer und steigt hinauf zu dem noch rauchenden Vulkan, um die andere Seite und das Schiff in die Freiheit zu erreichen.

      Ingrid Bergman, geboren 1915, schaffte den großen Durchbruch als Schauspielerin 1942 an der Seite von Humphrey Bogart in "Casablanca". 1946 ist sie die bestbezahlte Schauspielerin Hollywoods. Vor ihrer Ankunft in Amerika hatte die Schwedin bereits elf Filme in ihrem Heimatland gedreht. Schon früh förderte der Vater Ingrids Bühnentalent. Mit 22 Jahren heiratet sie den Arzt Petter Lindström und wird Mutter einer Tochter. Dann verliebt Ingrid Bergman sich in den Regisseur Roberto Rossellini, geht nach Italien, wird schwanger. Acht Jahre später trennt sie sich wieder von Rossellini und kehrt nach Amerika zurück. Sie gewinnt insgesamt drei Oscars, ist schließlich die Grand Dame Hollywoods. In den 1970ern erkrankt sie an Krebs und stirbt genau an ihrem 67. Geburtstag.

      Der ganz im Stil des italienischen Neorealismus gedrehte Spielfilm Roberto Rossellinis stieß bei seinem Erscheinen trotz der schauspielerischen Leistung Ingrid Bergmans und der großartigen dokumentarischen Aufnahmen vom Ausbruch des Vulkans und des Thunfischfangs auf Unverständnis und Ablehnung. Das metaphysische Ende, die Läuterung, die die Protagonistin in der Einsamkeit der Berglandschaft erfährt, irritierte Kritik und Publikum.

      Stromboli war die erste Zusammenarbeit zwischen Roberto Rossellini und Ingrid Bergman. Neorealist Rossellini verwebt auf beeindruckende Weise die Dokumentaraufnahmen eines Vulkanausbruchs mit der Handlung seines Films.

      In den USA stieß der Film zunächst auf Ablehnung, da Hollywoodstar Ingrid Bergman nach der Produktion von „Stromboli“ ihren Mann verließ, um Roberto Rossellini zu heiraten. Damit fiel sie tief in der Gunst der Amerikaner, die ihr 1945 für ihre Rolle in George Cukors „Das Haus der Lady Alquist“ einen Oscar verliehen hatten. Man tat sich schwer mit dem angekratzten Image der Ikone Bergman.

      Mit ihrem zweiten Ehemann Roberto Rossellini drehte Ingrid Bergman weitere fünf Filme – es folgten „Europa 51“, „Siamo donne“, „Viaggio in Italia“, „Non credo più all'amore (La paura)“ und „Giovanna d'Arco al rogo“ –, die von den „Cahiers du Cinéma“ als Pionierwerke eines neuen Kinos begrüßt wurden. Heute nehmen sie den Status von Kultfilmen ein und werden als Meisterwerke des italienischen Neorealismo gefeiert. 1956 kehrte Ingrid Bergman nach Hollywood zurück, wo sie auf Anhieb für die weibliche Titelrolle in „Anastasia“ mit ihrem zweiten Oscar (1957) ausgezeichnet wurde. Amerika hatte Ingrid Bergman verziehen.

      Wird geladen...
      Wird geladen...
      Nacht von Donnerstag auf Freitag, 09.12.22
      00:55 - 02:30 Uhr (95 Min.)
      95 Min.
      VPS 00:45
      Stereo

programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 28.03.2024