• 07.07.2022
      02:35 Uhr
      Bevor das Licht erlischt Frankreich 2019 | arte
       

      Die 1970er Jahre in Marokko: eine Zeit schwerer Menschenrechtsverletzungen und brutaler Repression der politischen Opposition. Deshalb gingen diese Jahre als "bleierne Zeit" in die Geschichte ein. Doch es war auch eine Epoche der kollektiven Träume und Kämpfe für eine bessere Zukunft. Zahlreiche künstlerische und kulturelle Bewegungen formten einen Widerstand gegen das brutale Regime, wurden jedoch erbarmungslos unterdrückt. Doch nichtsdestotrotz waren diese Widerstandsbewegungen von enormer Bedeutung für die Entstehung einer unabhängigen, modernen Kunst- und Kulturszene in Marokko.

      Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, 07.07.22
      02:35 - 03:45 Uhr (70 Min.)
      70 Min.
      Original mit Untertitel Stereo

      Die 1970er Jahre in Marokko: eine Zeit schwerer Menschenrechtsverletzungen und brutaler Repression der politischen Opposition. Deshalb gingen diese Jahre als "bleierne Zeit" in die Geschichte ein. Doch es war auch eine Epoche der kollektiven Träume und Kämpfe für eine bessere Zukunft. Zahlreiche künstlerische und kulturelle Bewegungen formten einen Widerstand gegen das brutale Regime, wurden jedoch erbarmungslos unterdrückt. Doch nichtsdestotrotz waren diese Widerstandsbewegungen von enormer Bedeutung für die Entstehung einer unabhängigen, modernen Kunst- und Kulturszene in Marokko.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Ali Essafi

      In den 1970er Jahren kämpften in Marokko Studenten und Arbeiter für eine gerechtere Gesellschaft und ein menschenwürdiges Leben für alle. Aufgrund der brutalen Repression wird dieses Jahrzehnt auch als "bleierne Zeit" bezeichnet.

      Doch für Kunst und Kultur waren die 70er Jahre ein goldenes Zeitalter mit einer Vielzahl kühner neuer, experimenteller Ausdrucksformen. Nie zuvor war die Kunst in Marokko Träger einer subjektiven Emanzipationsbotschaft und zugleich Gegenstand des kollektiven Wettstreits gewesen. Ab Ende der 1960er Jahre wurde die legendäre Zeitschrift "Souffles" zum Sprachrohr der Avantgarde in Dichtung, Film, Literatur, Theater, Bildender Kunst und Musik. Mit großer Solidarität versuchten die Kunst- und Kulturschaffenden, sich der Überwachung durch das Regime zu entziehen.

      Erstmals entstanden damals unabhängige Film- und Theaterproduktionen, und erstmals kamen Künstler aus dem Volk - beziehungsweise gab es überhaupt Künstler nach modernem Verständnis.

      Der Film rankt sich um die Rückblicke zweier zentraler Figuren: Aziz, damals politisch links organisierter Student, schildert den Moment, in dem sich entscheidet, dass er abtauchen muss, weil er von der Polizei gesucht wird. Und Mostafa Derkaoui, seinerzeit frisch gebackener Absolvent der Filmhochschule Lódź, berichtet über die abenteuerliche Produktion seines ersten Spielfilms und die Auseinandersetzung mit der marokkanischen Zensur.

      Die beiden Männer kennen sich nicht, doch im Film kreuzen sich ihre Wege. Aber die wichtigste Rolle spielen die Archivaufnahmen, mit denen die aus dem Off erzählten Geschichten unterlegt sind. Wie in einer Collage lassen sie das Gesamtbild einer Generation entstehen, die trotz Repression und Zensur mit ganzer Kraft für eine bessere Zukunft stritt.

      Wird geladen...
      Wird geladen...
      Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, 07.07.22
      02:35 - 03:45 Uhr (70 Min.)
      70 Min.
      Original mit Untertitel Stereo

programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 28.03.2024