• 21.10.2021
      12:15 Uhr
      Re: Kinderpsychiatrie am Limit Ärzte schlagen Alarm | arte
       

      Schon seit dem ersten Lockdown schlagen Kinder- und Jugendpsycholog*innen Alarm: Die Corona-Situation mit all ihren Beschränkungen ist für viele Kinder kaum zu bewältigen. Sie sind enorm belastet, fallen aus ihrer Alltagsstruktur heraus und kommen plötzlich mit dem Leben nicht mehr zurecht. Ein Teil entwickelt schwerwiegende psychische Symptome wie Angststörungen, Depressionen oder Sozialphobien, viele Mädchen auch eine Magersucht. Sie alle brauchen dringend Hilfe in einer der Psychiatrien, doch diese sind seit der Pandemie fast überall gänzlich überfüllt.

      Donnerstag, 21.10.21
      12:15 - 12:50 Uhr (35 Min.)
      35 Min.

      Schon seit dem ersten Lockdown schlagen Kinder- und Jugendpsycholog*innen Alarm: Die Corona-Situation mit all ihren Beschränkungen ist für viele Kinder kaum zu bewältigen. Sie sind enorm belastet, fallen aus ihrer Alltagsstruktur heraus und kommen plötzlich mit dem Leben nicht mehr zurecht. Ein Teil entwickelt schwerwiegende psychische Symptome wie Angststörungen, Depressionen oder Sozialphobien, viele Mädchen auch eine Magersucht. Sie alle brauchen dringend Hilfe in einer der Psychiatrien, doch diese sind seit der Pandemie fast überall gänzlich überfüllt.

       

      Amelie war immer ein aktives, sehr engagiertes Mädchen: Schultheater, Pfadfinder, Musikgruppe, dazu viele Freunde. Dann kam Corona und all das, was Amelie wichtig war, ist mit dem Lockdown von einem Tag zum nächsten weggebrochen. Jetzt ist die 17-Jährige schwer depressiv und suizidgefährdet. Zur Krisenintervention war sie bereits anderthalb Wochen auf der Akutstation der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Offenburg. Nun bräuchte sie dringend einen regulären Therapieplatz. Doch die Chefärztin Dr. Reta Pelz muss sie vertrösten, sie hat kein Bett mehr frei - eine Katastrophe für das betroffene Kind, ihre Familie und für die Ärztin, die laufend schwer erkrankte Kinder abweisen muss.

      Sophie, 16 Jahre alt, hat seit einiger Zeit einen regulären Therapieplatz, nachdem sie bereits zweimal auf der Akutstation war. Sie litt bereits unter Angststörungen und Depressionen, während der Pandemie kamen gefährliche Selbstverletzungen hinzu. Hier soll sie unter anderem nun lernen sich selbst zu akzeptieren.

      Viel zu viele Kinder warten monatelang auf einen Therapieplatz, obwohl sie dringend Hilfe benötigen. Deshalb hat das Leitungsteam um Dr. Reta Pelz Anfang des Jahres einen Brandbrief veröffentlicht. Ärzt*innen und Psychotherapeut*innen schlagen Alarm und machen darauf aufmerksam, dass die Corona-Politik die Folgen für Kinder und Jugendliche übersieht. Sie brauchen mehr Mittel und warnen dringend vor erneuten Schulschließungen, damit nicht noch mehr Kinder seelisch erkranken.

      Die Reportage zeigt den Alltag in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie, der durch Corona eine enorme Verantwortung zukommt.

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      Donnerstag, 21.10.21
      12:15 - 12:50 Uhr (35 Min.)
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