• 28.07.2021
      09:35 Uhr
      Spannende Geschichten aus der Bronze-Zeit - Must Farm Großbritannien 2016 | arte
       

      Circa 50 Kilometer nordwestlich von Cambridge wurden im Rahmen eines Archäologieprojekts die Überreste einer Siedlung aus der Bronzezeit freigelegt, die mitten im größten Sumpfgebiet von Großbritannien lag, den Fens, und einst einem tragischen Brand zum Opfer fiel. Die Dorfbewohner mussten offenbar plötzlich fliehen. Viele Jahrtausende lang schlummerte die Siedlung in den Tiefen der Fens, perfekt konserviert, bis sie 1999 zufällig entdeckt wurde. Im Flussschlamm versunken, haben die Überreste der Siedlung mit komplettem Hausrat bis heute überdauert.

      Mittwoch, 28.07.21
      09:35 - 10:45 Uhr (70 Min.)
      70 Min.
      Stereo

      Circa 50 Kilometer nordwestlich von Cambridge wurden im Rahmen eines Archäologieprojekts die Überreste einer Siedlung aus der Bronzezeit freigelegt, die mitten im größten Sumpfgebiet von Großbritannien lag, den Fens, und einst einem tragischen Brand zum Opfer fiel. Die Dorfbewohner mussten offenbar plötzlich fliehen. Viele Jahrtausende lang schlummerte die Siedlung in den Tiefen der Fens, perfekt konserviert, bis sie 1999 zufällig entdeckt wurde. Im Flussschlamm versunken, haben die Überreste der Siedlung mit komplettem Hausrat bis heute überdauert.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Sarah Jobling

      Circa 50 Kilometer nordwestlich von Cambridge wurden im Rahmen eines Archäologieprojekts die Überreste einer Siedlung aus der Bronzezeit freigelegt, die mitten im größten Sumpfgebiet von Großbritannien lag, den Fens. Entdeckt wurde die ehemalige Siedlung 1999 von einem Archäologen, der in einem Steinbruch auf eine Reihe hölzerner Pfähle aufmerksam wurde. Das Holz stammt aus der Bronzezeit. Holz war damals der am häufigsten verwendete Werkstoff. Normalerweise wäre es längst verrottet, doch verschlossen im luftdichten Raum des Feuchtbodens der Fens blieb es über drei Jahrtausende erhalten.

      Die zahlreichen, faszinierenden Funde umfassen das älteste Rad, das jemals in Großbritannien gefunden wurde, aufwendig gestalteten Glasschmuck, diverse Bronzeschwerter und Waffen, komplett erhaltene Werkzeuge und sogar Essensreste. Erstmals wurden auch Webgeräte zur Herstellung von Stoffen sowie die größte Ansammlung von Textilien aus der britischen Bronzezeit zutage gefördert. Die Bewohner von Must Farm betrieben offenbar eine ertragreiche Landwirtschaft und verfügten über neue Metallwerkzeuge und Erkenntnisse, die den Ackerbau revolutionierten.

      Hinter all diesen faszinierenden Artefakten verbirgt sich jedoch ein Geheimnis: Wie die Grabungen zeigen, wurde das Dorf durch einen Brand in Schutt und Asche gelegt und von seinen Bewohnern verlassen. Um zu klären, ob das Feuer ein schrecklicher Unfall oder doch ein gewalttätiger Angriff war, untersucht das Team dessen Ausbreitung auf den Fundstücken.

      Die Fundstätte Must Farm gibt Aufschluss über eine 3.000 Jahre zurückliegende Periode, die in Großbritannien nur wenig dokumentiert ist - mit neuen Errungenschaften und Handelswegen, die diese abgelegene britische Siedlung mit anderen Orten auf dem europäischen Festland verband. Die Ausgrabungen in Must Farm beantworten bereits jetzt einige grundlegende Fragen über die Bronzezeit in Europa. Die Forschungsarbeiten führen auch nach Deutschland, wo die Ähnlichkeiten zwischen Must Farm und in den Alpen ausgegrabenen Siedlungen untersucht werden. In Italien erhoffen sich die Forscher weitere Erkenntnisse über die Handelsbeziehungen der bronzezeitlichen Siedler. Grabungsleiter ist Mark Knight von der archäologischen Abteilung der Universität Cambridge. Ihm zur Seite stehen Mike Bamforth, Spezialist für prähistorische Holzbearbeitung (Universität York), und Dr. Karl Harrison, Experte in forensischer Archäologie (Universität Cranfield).

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