• 30.05.2022
      02:32 Uhr
      Eichmanns Ende Liebe, Verrat, Tod | tagesschau24
       

      Adolf Eichmann, Cheforganisator der Judendeportationen in die Vernichtungslager und einer der größten Kriegsverbrecher im "Dritten Reich", taucht nach Kriegsende in der Nordheide unter. Der Film erzählt in einer dichten Verschränkung von historischem Bildmaterial, Berichten von Betroffenen und Zeitzeugen sowie dokumentarischen Spielszenen die fast unglaubliche und streckenweise unbekannte Geschichte von der Entdeckung und Ergreifung des Organisators der Massendeportationen europäischer Juden.

      Nacht von Sonntag auf Montag, 30.05.22
      02:32 - 04:02 Uhr (90 Min.)
      90 Min.
      Stereo

      Adolf Eichmann, Cheforganisator der Judendeportationen in die Vernichtungslager und einer der größten Kriegsverbrecher im "Dritten Reich", taucht nach Kriegsende in der Nordheide unter. Der Film erzählt in einer dichten Verschränkung von historischem Bildmaterial, Berichten von Betroffenen und Zeitzeugen sowie dokumentarischen Spielszenen die fast unglaubliche und streckenweise unbekannte Geschichte von der Entdeckung und Ergreifung des Organisators der Massendeportationen europäischer Juden.

       

      Stab und Besetzung

      Willem Sassen Ulrich Tukur
      Fritz Bauer Axel Milberg
      Adolf Eichmann Herbert Knaup
      Nick Eichmann Johannes Klaußner
      Lothar Hermann Michael Hanemann
      Silvia Hermann Henriette Confurius
      Vera Eichmann Cornelia Kempers
      Felix Shinnar Wolfgang Backofer

      Adolf Eichmann, Cheforganisator der Judendeportationen in die Vernichtungslager und einer der größten Kriegsverbrecher im "Dritten Reich", taucht nach Kriegsende in der Nordheide unter.

      Dort verdingt er sich als Holzfäller und Hühnerzüchter, unweit vom ehemaligen KZ Bergen-Belsen. 1950 setzt er sich wie viele Nazis nach Argentinien ab und holt 1952 seine Frau und drei Söhne nach. Die deutsche Gemeinde in Buenos Aires ist überschaubar; sie besteht aus Nazis und Juden, aus Tätern und Opfern.

      Auch Lothar Hermann, Jude und KZ-Überlebender, hat sich 1942 dorthin in Sicherheit gebracht. Seine Tochter Silvia verliebt sich in "Nick", ohne zu wissen, dass es sich dabei ausgerechnet um Eichmanns Sohn Klaus handelt. Diese Liaison soll Adolf Eichmann zum Verhängnis werden.

      Eichmann hatte in Buenos Aires Willem Sassen kennengelernt, einen niederländischen SS-Mann, ehemaligen Kriegsberichterstatter und überzeugten Nationalsozialisten. Sassen interessiert sich für das, was Eichmann zu erzählen hat, und gewinnt ihn für umfangreiche Tonbandinterviews.

      Bei diesen Gesprächen sind zum Teil auch alte NS-Kameraden anwesend, um Eichmann über seine Tätigkeit als Referatsleiter für "Judenangelegenheiten" reden zu hören, über sein Verständnis von Befehl und Gehorsam, "totalem Krieg" und "Judenpolitik". Man diskutiert über vergangene Zeiten, die Ideen des Nationalsozialismus und ihre Zukunft.

      Eichmanns Ansichten schockieren sogar die Sassen-Runde, die den Massenmord an Juden für "undeutsch" und als Teil einer "Weltverschwörung" gegen Deutschland hält. Während Sassen sich bemüht, die Opferzahlen klein zu rechnen, prahlt Eichmann mit seinen "Leistungen" und reklamiert für sich viel ehrgeizigere Ziele als "nur" sechs Millionen, nämlich die totale Vernichtung des jüdischen Volkes. Die "alten Kameraden" sind sich alles andere als einig. Nick begegnet in der Wohnung seiner Freundin Silvia ihrem Vater. Der fast erblindete Lothar Hermann erfährt, dass der Vater des jungen Mannes an einem Buch über seine Tätigkeit im "Dritten Reich" arbeitet. Für den Juden, der nach "Schutzhaft" und Misshandlungen in Dachau rechtzeitig entkommen war, klingt das allzu vertraut.

      Alarmiert nimmt er Kontakt zum Hessischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer auf, der sich in Deutschland für die strafrechtliche Verfolgung ehemaliger Nazis engagiert - ein schwieriges Unterfangen in dem Land, in dem viele Täter schon wieder im Staatsdienst arbeiten. Bauer entscheidet sich zu einem ungewöhnlichen Schritt: Er informiert die Israelis, weil er der deutschen Polizei und Justiz nicht traut.

      Um Hermanns Informationen zu überprüfen, beordert der israelische Geheimdienst Mossad einen Agenten nach Argentinien. Der kann nicht glauben, dass ein NS-Funktionär wie Adolf Eichmann in so bescheidenen Verhältnissen lebt, und bricht die Nachforschungen ab.

      Doch Fritz Bauer ist von der Zuverlässigkeit seines Informanten überzeugt und drängt den Mossad, einen weiteren Agenten direkt zu Hermann zu schicken. Doch auch nachdem der Herrmann kennengelernt hat, bleibt der Zweifel, dass ein Blinder den gesuchten Eichmann finden konnte.

      Daraufhin schickt Lothar Hermann seine Tochter noch einmal zu Nick, um einen endgültigen Beweis zu finden. Silvia hatte die Verbindung zu Eichmanns Sohn mittlerweile beendet, doch sie klingelt an Eichmanns Tür und identifiziert Nicks Vater zweifelsfrei als den Kriegsverbrecher Adolf Eichmann. Damit ist Eichmanns Schicksal besiegelt.

      Am 11. Mai 1960 entführt der Mossad Eichmann nach Israel, wo er 1962 nach einem weltweit aufsehenerregenden Prozess hingerichtet wird. SS-Kamerad Willem Sassen hatte sein Eichmann-Material zwischenzeitlich weltweit vermarktet. Der Film erzählt in einer dichten Verschränkung von historischem Bildmaterial, Berichten von Betroffenen und Zeitzeugen sowie dokumentarischen Spielszenen die fast unglaubliche und streckenweise unbekannte Geschichte von der Entdeckung und Ergreifung des Organisators der Massendeportationen europäischer Juden. Nicht zuletzt

      die hochkarätige Besetzung der Spielszenen macht das Dokudrama zur packenden Darstellung eines schrecklichen Kapitels in der deutschen Geschichte. Herbert Knaup in der Rolle des Adolf Eichmann, Ulrich Tukur als Willem Sassen und Axel Milberg als Staatsanwalt Fritz Bauer.

      Thema: 60 Jahre Eichmann-Prozess

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      Nacht von Sonntag auf Montag, 30.05.22
      02:32 - 04:02 Uhr (90 Min.)
      90 Min.
      Stereo

programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 28.03.2024