• 18.10.2021
      01:20 Uhr
      Jammer-Ossi und Besser-Wessi (1/2) Die Geschichte eines Klischees | tagesschau24
       

      Irgendwann mit dem Beitritt der DDR zum Bundesgebiet war klar, dass es keine Vereinigung auf Augenhöhe sein würde. Nicht nur die D-Mark und die Marktwirtschaft kamen aus dem Westen, auch völlig neue Einstellungen und Werte bestimmen von nun an das Leben in der ehemaligen DDR. Der ersten Euphorie folgte Ernüchterung. Die Begriffe "Ossi" und "Wessi" spiegeln die wechselseitigen Vorurteile wieder. Der "Ossi" - Inbegriff des schlecht gekleideten, jammernden Zonenbewohners. Der "Wessi" wird hingegen zum Synonym für den arroganten Aufschneider, und es gibt ihn sogar in der Steigerungsform des "Besserwessi". Dagegen steht der "Jammerossi".

      Nacht von Sonntag auf Montag, 18.10.21
      01:20 - 02:03 Uhr (43 Min.)
      43 Min.
      VPS 01:19
      Stereo

      Irgendwann mit dem Beitritt der DDR zum Bundesgebiet war klar, dass es keine Vereinigung auf Augenhöhe sein würde. Nicht nur die D-Mark und die Marktwirtschaft kamen aus dem Westen, auch völlig neue Einstellungen und Werte bestimmen von nun an das Leben in der ehemaligen DDR. Der ersten Euphorie folgte Ernüchterung. Die Begriffe "Ossi" und "Wessi" spiegeln die wechselseitigen Vorurteile wieder. Der "Ossi" - Inbegriff des schlecht gekleideten, jammernden Zonenbewohners. Der "Wessi" wird hingegen zum Synonym für den arroganten Aufschneider, und es gibt ihn sogar in der Steigerungsform des "Besserwessi". Dagegen steht der "Jammerossi".

       

      Zwei Begriffe waren damals mit Klischees behaftet wie kaum andere: der "Ossi" und der "Wessi". Sie standen für ein historisch einmaliges Ereignis, aber auch für Identität, Ressentiments, Heimat. Irgendwann mit dem Beitritt der DDR zum Bundesgebiet war klar, dass es keine Vereinigung auf Augenhöhe sein würde. Nicht nur die D-Mark und die Marktwirtschaft kamen aus dem Westen, auch völlig neue Einstellungen und Werte bestimmen von nun an das Leben in der DDR. Der ersten Euphorie folgte Ernüchterung. Die Begriffe "Ossi" und "Wessi" spiegelten die wechselseitigen Vorurteile wieder.

      Der "Ossi" - damals Inbegriff des schlecht gekleideten, jammernden Zonenbewohners. Der "Wessi" wurde hingegen zum Synonym für den arroganten Aufschneider, und es gab ihn sogar in der Steigerungsform des "Besserwessi". Dagegen stand der "Jammerossi".

      In den 90er-Jahren boomen "Wessi"-Witze. Die Stimmung im Land war aufgeheizt, vieles war neu. Kabarett und Comedy nahmen die deutsch-deutschen Beziehungen aufs Korn. Und genau in diese Zeit passte eine TV-Serie. Friedhelm "Motzki", ein nörgelnder, ewig zu kurz gekommener Frührentner im vereinten Berlin hält alle Ossis für "Verschwender und Schmarotzer". Für viele sprach er aus, wie West- über Ostdeutsche dachten. Doch bereits zum Ende der 90er-Jahre beginnt das neue Selbstbewusstsein der ehemals Ostdeutschen, Ostalgiepartys waren gut besucht.

      Die Dokumentation taucht ein in die Zeit, als die Menschen in beiden deutschen Teilen das erste Mal nach langer Zeit wieder auf Tuchfühlung gingen. Heute spielen die damals teils abschätzigen Begrifflichkeiten zum Glück weitestgehend keine Rolle mehr.

      En Film von Stefan Hoge

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