• 26.07.2021
      19:20 Uhr
      Weltspiegel Ein Jahr nach der verheerenden Explosion | tagesschau24
       
      • Ein Jahr nach der verheerenden Explosion - der Weltspiegel live aus Beirut
      • Missmanagement und Verbitterung
      • Eigeninitiative und Überlebenswille
      • Aussöhnung durch Begegnung
      • Kite-Surfen in Libyen
      • Lachen gegen das Trauma

      Montag, 26.07.21
      19:20 - 20:00 Uhr (40 Min.)
      40 Min.
      Stereo
      • Ein Jahr nach der verheerenden Explosion - der Weltspiegel live aus Beirut
      • Missmanagement und Verbitterung
      • Eigeninitiative und Überlebenswille
      • Aussöhnung durch Begegnung
      • Kite-Surfen in Libyen
      • Lachen gegen das Trauma

       

      Stab und Besetzung

      Moderation Ute Brucker
      • Ein Jahr nach der verheerenden Explosion - der Weltspiegel live aus Beirut

      Die Druckwelle war gewaltig, als am frühen Abend des 4. August 2020 rund 2.700 Tonnen Ammoniumnitrat im Hafen von Beirut explodierten. Mehr als 200 Menschen starben, 7.500 wurden verletzt. 300.000 Menschen verloren ihre Wohnungen.
      Ein Jahr nach dieser verheerenden Explosion sendet der "Weltspiegel" aus Beirut, wo die Spuren der Zerstörung nach wie vor überall zu sehen sind. Was ist nach einem Jahr geschehen? Wie hat sich Beirut und das ganze Land verändert, das schon vor der Explosion wirtschaftlich und politisch am Abgrund stand? Der "Weltspiegel" berichtet auf dem Libanon und aus der Region.

      • Missmanagement und Verbitterung

      Noch immer liegt der Hafen in Trümmern. Der Aufbau im angrenzenden Stadtviertel läuft schleppend, und die Suche nach den Verantwortlichen ist noch keinen Schritt weiter. Ziad Ne'ma Constantine betreibt eine Firma im Hafen, acht Spezialkräne hat er am 4. August 2020 verloren. Er hat neue gekauft, 100 000 Euro investiert. "Was bleibt uns übrig, wir müssen weitermachen", sagt er. Auf die Politik vertraut er schon lange nicht mehr, die müsste die Wirtschaft ankurbeln, aber nichts passiert. Seinen Kindern rät er deshalb, das Land zu verlassen.

      • Eigeninitiative und Überlebenswille

      Weil der Staat praktisch nicht mehr existiert und die Menschen überall im Libanon nicht genug zum Überleben haben, nimmt Maya Torro die Dinge selbst in die Hand. Sie hat eine Hilfsorganisation gegründet: "Foodblessed". Denn Menschen hungern im Libanon nicht erst seit der Katastrophe im Hafen. Seit 2012 bringt "Foodblessed" Essen in die armen Viertel der Städte. Zum einen, um die pure Not zu lindern, zum anderen aber auch weil Maya Torro und ihre Mitstreiter:innen davon überzeugt sind, dass Essen Menschen zusammenbringt und so Gemeinschaft gefördert wird. In einem Land, im dem der Staat versagt, solche grundlegenden Dinge für seine Bürger zu sichern, greifen Organisation wie "Foodblessed" zur Eigeninitiative.

      • Aussöhnung durch Begegnung

      Das ist der Leitgedanke von Uri Yirmias. Das war auch der Gedanke, als er vor vielen Jahren das weltberühmt Fischlokal Uri Buri im alten Hafen von Akko in Israel eröffnete. Jüdische und arabische Israelis arbeiten dort seit jeher zusammen. Ein Platz der Gemeinsamkeit, in einer Region, in der viele das Trennende betonen und so regelmäßig blutige Konflikte schüren. So auch vor rund zwei Monaten, als tausende Raketen von Gaza auf Israel abgefeuert wurden und die israelische Armee ihrerseits Gaza beschoss. In Israel veränderte sich etwas: Menschen, die bis dahin mehr oder weniger gut zusammengelebt hatten, begegneten sich mit offenem Hass. Das Restaurant Uri Buri wurde angezündet. Aber Uri Yirmias wäre nicht er, wenn er sich vom Hass abhalten lassen würde. Während sein abgebranntes Restaurant wieder aufgebaut wird, hat er im Industriegebiet von Akko ein "Pop Up" eröffnet. Damit seine Mitarbeiter Arbeit haben und es weiter Raum für Begegnung gibt.

      • Kite-Surfen in Libyen

      Es ist ein ungewohntes Bild, zumindest eines, dass man hier nicht erwartet: Kite-Surfer an der Küste. Bisher ist es nur eine kleine Gruppe, aber wann immer der Wind stimmt, kommen sie hier zusammen. Das Surfen ist ihre Leidenschaft, aber darüber hinaus noch viel mehr. Ablenkung vom Alltag in einem Land, in dem der Bürgerkrieg nicht ausgestanden ist und das wirtschaftlich am Boden liegt. Und es gibt ihnen Zusammenhalt.

      • Lachen gegen das Trauma

      Ihre Mission ist es, traumatisierte Menschen mit Gags und Akrobatik zum Lachen zu bringen. Zunächst trat die bunte Truppe von "Clown me in" vor Flüchtlingen auf. Seit der Explosionskatastrophe von Beirut vor allem vor Kindern. Oft ist das Schwerstarbeit. 100.000 Kinder - so schätzt Unicef - sind durch die Explosion, die ihre gewohnte sichere Umgebung wegsprengte, traumatisiert. Auch ein Jahr noch nach dem fürchterlichen Ereignis quälen sie Alpträume, Angstzustände, Sprachstörungen.

      Das in Deutschland wohl beliebteste Auslandsmagazin bringt packende Reportagen, die dem Zuschauer nicht zuletzt bei der Orientierung über die aktuellen Ereignisse auf dem Globus helfen sollen.

      Wird geladen...
      Wird geladen...

programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.03.2024