In der Politik, am Arbeitsplatz, in der Schule – warum halten sich rassistische Denkmuster so hartnäckig? RESPEKT beschäftigt sich mit sozialen Mechanismen, die Rassismus ermöglichen und befeuern. Was kann man tun, um rassistische Denkmuster abzulegen?
In der Politik, am Arbeitsplatz, in der Schule – warum halten sich rassistische Denkmuster so hartnäckig? RESPEKT beschäftigt sich mit sozialen Mechanismen, die Rassismus ermöglichen und befeuern. Was kann man tun, um rassistische Denkmuster abzulegen?
Stab und Besetzung
Moderation | Christina Wolf |
Malcolm Ohanwe |
"Rassismus ist schlimm, ja klar. Aber nein, dieser Witz war natürlich nicht rassistisch gemeint, weil: Ich bin ja kein Rassist ..." Nach dieser Pseudo-Logik laufen Diskussionen um rassistisches Verhalten oft genauso ins Leere wie die Kritik am strukturellen Rassismus in Schulen oder bei der Polizei. Woran liegt das und was hilft dagegen?
Das reflektieren Malcolm Ohanwe und Christina Wolf im Rückblick auf die vielen Sendungen, die sie und andere RESPEKT-Moderator:innen zum Thema Rassismus gemacht haben. Dort erzählen Betroffene, wie sie rassistische Diskriminierung erleben und was das Problem auch an vermeintlich positiven Zuschreibungen ist - nach dem Muster: "Ihr …, ihr könnt ja sooo cool tanzen, … sooo toll kochen, … sooo gut mit Geld umgehen…".
Sie diskutieren dabei, ob wirklich alle hellhäutigen Menschen Privilegien haben und wie sich die Schulerfahrungen der blonden Christina von dem unterscheiden, was der dunkelhäutige Malcolm erlebt hat. Sie stoßen auf Fragen, die sich jede:r stellen kann: Wie lässt sich das eigene Weißsein kritisch hinterfragen? Wann verhalten sich auch von Rassismus betroffene Menschen rassistisch? Wie lassen sich Polizist:innen und Lehrkräfte sensibilisieren?
Ein Schritt dabei: sich klarmachen, wie tief Rassismus in manchen Vorstellungen vom typischen Deutsch-Sein wurzelt. Ein anderer: blinde Flecken sichtbar machen, etwa den immer noch verdrängten alltäglichen Rassismus gegen Sinti und Roma.
Die RESPEKT-Hosts benennen aber auch praktische Möglichkeiten, dieser rassistischen Sozialisierung zu begegnen. Zum Beispiel, wenn im Umfeld rassistische Sprüche fallen einfach nachfragen: "Hey, wie meinst du das eigentlich? Hast du überlegt, was du da sagst? Ist dieses Wording wirklich okay?" Dann: Zuhören, wenn Menschen von Diskriminierung berichten, statt die Erfahrung Betroffener prinzipiell erst mal zu leugnen.
Und wer selbst betroffen ist, kann sich mithilfe des Allgemeinen Gleichstellungsgesetzes AGG wehren, zum Beispiel über Gleichstellungsbeauftragte in Unternehmen oder durch eine Beschwerde bei Behörden.
"RESPEKT" will dazu beitragen, Demokratie, Grund- und Menschenrechte nicht nur als abstrakte Begriffe zu verstehen, sondern als Werte des gemeinschaftlichen Lebens.
Die Online-Videos und TV-Reportagen überprüfen Vorurteile und Klischees wie Fremdenfeindlichkeit, Islamfeindlichkeit, Homophobie oder Sexismus. Die Presenter Sabine Pusch, Rainer Maria Jilg und der aus Syrien stammende Schauspieler Ramo Ali treffen Menschen, die sich für Weltoffenheit und Toleranz einsetzen. Mit Ironie und in lockerem Ton zeigen sie, wie Grundwerte und Menschenrechte im Alltag gelebt werden können – und warum wir alle von einem solidarischen Miteinander profitieren. Umfragen mit Passanten ergänzen den Blick auf das jeweilige Thema. Eine "Zahlen und Fakten"-Rubrik hilft dabei, die unterschiedlichen Standpunkte zu beurteilen und sich eine fundierte Meinung zu bilden.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.09.2023