• 02.10.2022
      23:35 Uhr
      Sportclub Story (2/2) Speed Queens - Frauen für die Formel 1 | Radio Bremen TV
       

      Seit 1975 ist keine Frau mehr in der Formel 1 einen Grand Prix gefahren. Seit nun fast 50 Jahren existiert sie, eine der letzten Männerbastionen. Aber warum war und vor allem warum ist das eigentlich immer noch so?
      In einer zweiteiligen Dokumentation stellt "Sportclub Story" Autor Boris Poscharsky diese Frage Frauen aus verschiedenen Generationen von Rennfahrerinnen.

      Sonntag, 02.10.22
      23:35 - 00:05 Uhr (30 Min.)
      30 Min.

      Seit 1975 ist keine Frau mehr in der Formel 1 einen Grand Prix gefahren. Seit nun fast 50 Jahren existiert sie, eine der letzten Männerbastionen. Aber warum war und vor allem warum ist das eigentlich immer noch so?
      In einer zweiteiligen Dokumentation stellt "Sportclub Story" Autor Boris Poscharsky diese Frage Frauen aus verschiedenen Generationen von Rennfahrerinnen.

       

      Jung, schnell, weiblich. Die ersten beiden Eigenschaften sind hilfreich im Motorrennsport. Als Frauen haben es die Rennfahrerinnen Sophia Flörsch aus Deutschland, Simona de Silvestro aus der Schweiz und die Teenagerin Mathilda Paatz aus Deutschland aber immer noch unglaublich schwer, sich gegen uralte Vorurteile und ihre männliche Konkurrenz durchzusetzen. Plätze in den Cockpits der diversen Rennserien im Motorsport sind rar, extrem teuer und begehrt. Fast immer sind sie mit Männern besetzt. Aber immer mehr Frauen wollen auch Vollgas geben. Die FIA, der Rennsportweltverband, fördert jetzt mit dem Nachwuchsprogramm "Girls on Track" zum ersten Mal Mädchen, die Interesse haben, Rennen zu fahren. Noch steht die Entwicklung am Anfang, aber es gibt die Mädchen und Frauen, die in die Formel 1 wollen.

      Mathilda Paatz ist mit 14 Jahren eines der größten internationalen weiblichen Talente. Sie fährt im Kart gegen die männliche Konkurrenz und ist oft schneller. Ihr Traum ist es, eines Tages in einem Formel-1-Cockpit zu sitzen.
      Die Schweizerin Simona de Silvestro ist schon erfahren, fuhr in den USA in der IndyCar Series. Sie weiß, dass es dort für Frauen inzwischen etwas leichter möglich ist, in ein Cockpit zu kommen. In Europa hat sie es schwerer. Hier ist sie Ersatzfahrerin in der Formel E, sieht in den Elektroflitzern ein großes Zukunftspotenzial und will nicht in der Rolle der Ersatzfahrerin bleiben.

      Sophia Flörsch ist Deutschlands erste Frau, die in der Formel 4 auf dem Podest stand. Der Boulevard entdeckte die 21-Jährige und jubelte sie hoch. Sie versuchte aber einfach schnell zu sein. 2018 verunglückte sie schwer. Der Druck ist enorm. Sie muss immer wieder beweisen, dass sie nicht nur "schmückendes Beiwerk", sondern eine ernst zu nehmende Rennfahrerin ist. Sie hat sich trotz allem in die Formel 3 und DTM vorgearbeitet. Für sie noch lange nicht die Erfüllung aller Träume. Auch sie will in die Königsklasse des Rennsports.

      Topzeiten zu fahren allein reicht aber nicht, um voranzukommen. Das Geschäft ist kompliziert, fast alles ist eine Frage des Geldes. Und das wird eben fast immer nur in Männer investiert. Ellen Lohr, Jahrgang 1965, eine der erfolgreichsten deutschen Rennfahrerinnen in der Geschichte, ist inzwischen Rennsportchefin eines Technologie-Unternehmens. Sie kennt die Zeiten, in denen Frauen im Motorsport im besten Fall belächelt wurden und hatte selbst auch einmal den Traum von der Formel 1. Lohr kann einschätzen, warum es noch immer keine Frau geschafft hat, in diese alte Männerdomäne einzubrechen.

      Die Dokumentation begleitet drei Frauen beim Training, bei Rennen, bei Erfolgen und Rückschlägen. Drei Frauen, die es lieben, am Limit zu fahren, die Geschwindigkeit zu spüren und zu kontrollieren. Die aber auch erleben müssen, dass der Weg für Frauen in das Männergeschäft Formel 1 noch sehr, sehr lang und steinig ist.

      Film von Boris Poscharsky

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      Sonntag, 02.10.22
      23:35 - 00:05 Uhr (30 Min.)
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