• 29.09.2022
      02:05 Uhr
      Echt Was müssen Brücken aushalten? | MDR FERNSEHEN
       

      Nur noch wenige Tage, dann ist die Lücke am Ilmtal in Thüringen geschlossen. Die 630 Meter lange Ilmtalbrücke wird freigegeben. Viele Autofahrer erwarten die Eröffnung sehnsüchtig, da sie dann viel schneller auf die A71 gelangen. Doch bis es soweit ist, muss das Bauwerk noch einige Tests bestehen. Gespannt wartet der verantwortliche Ingenieur Ulrich Gawlas auf die aktuellen Messergebnisse zur Standfestigkeit. In Zukunft wird die Spannbetonkonstruktion stündlich von tausenden LKW überrollt. Und sollte es mal zum Stau kommen, muss die Konstruktion Zehntausende Tonnen tragen. Bei Wind und Wetter.

      Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, 29.09.22
      02:05 - 02:35 Uhr (30 Min.)
      30 Min.

      Nur noch wenige Tage, dann ist die Lücke am Ilmtal in Thüringen geschlossen. Die 630 Meter lange Ilmtalbrücke wird freigegeben. Viele Autofahrer erwarten die Eröffnung sehnsüchtig, da sie dann viel schneller auf die A71 gelangen. Doch bis es soweit ist, muss das Bauwerk noch einige Tests bestehen. Gespannt wartet der verantwortliche Ingenieur Ulrich Gawlas auf die aktuellen Messergebnisse zur Standfestigkeit. In Zukunft wird die Spannbetonkonstruktion stündlich von tausenden LKW überrollt. Und sollte es mal zum Stau kommen, muss die Konstruktion Zehntausende Tonnen tragen. Bei Wind und Wetter.

       

      Stab und Besetzung

      Moderation Sven Voss

      Nur noch wenige Tage, dann ist die Lücke am Ilmtal in Thüringen geschlossen. Die 630 Meter lange Ilmtalbrücke wird freigegeben. Viele Autofahrer erwarten die Eröffnung sehnsüchtig, da sie dann viel schneller auf die A71 gelangen. Doch bis es soweit ist, muss das Bauwerk noch einige Tests bestehen. Gespannt wartet der verantwortliche Ingenieur Ulrich Gawlas auf die aktuellen Messergebnisse zur Standfestigkeit. In Zukunft wird die Spannbetonkonstruktion stündlich von tausenden LKW überrollt. Und sollte es mal zum Stau kommen, muss die Konstruktion Zehntausende Tonnen tragen. Bei Wind und Wetter. 100 Jahre lang sollte die Brücke ohne größere Sanierungen standfest sein, meint Gawlas.

      "Echt" begleitet Messtrupps bei ihrer Arbeit in den riesigen Hohlkörpern verschiedener Brücken - und da wird etwas ganz anderes sichtbar. Viele Brücken machen deutlich früher schlapp. Jede zehnte Brücke in Deutschland ist in einem kritischen Zustand. Etliche davon wurden in den sechziger oder siebziger Jahren gebaut, als sie viel weniger Autos tragen mussten. Besonders die endlosen LKW-Kolonnen von heute hatten die Konstrukteure von damals nicht auf dem Plan.
      Und was für Autobrücken gilt, gilt auch für Eisenbahnbrücken. Etwa die Hälfte der mehr als 25.000 Bauwerke ist in einem besorgniserregenden Zustand. Bei mehr als 1.000 Brücken lohnt sich eine Sanierung nicht mehr. Die Göltzschtalbrücke ist hier eine rühmliche Ausnahme. Die Baumeister haben schon Mitte des 19. Jahrhunderts in die Zukunft geschaut und das Bauwerk so dimensioniert, dass sie auch größere Lasten tragen kann, meint Brückenbauingenieur Jürgen Stritzke.

      Die Saalebrücke in Rudolphstein musste ganz andere Widerstände aushalten. Denn diese Brücke überspannt nicht nur die Saale sondern 40 Jahre lang zugleich die innerdeutsche Grenze. 1936 erbaut, wurde sie von den Nazis zum Kriegsende gesprengt. Fast 20 Jahre dauert es dann bis sich Diplomaten in Ost und West darauf einigen können, die Lücke auf der A9 zu schließen. "Echt"-Moderator Sven Voss trifft den ehemaligen Grenzpolizisten Alfred Eibe. Über Jahrzehnte war er hier im Dienst und beobachtete das Geschehen auf einer der merkwürdigsten Baustellen des kalten Krieges. Zeitweise war Ost und West an dieser Stelle nur von einem Bretterzaun getrennt. Schaulustige kamen aus dem Westen und warfen hin und wieder Kaffee und Schokolade über den Bretterzaun. Am 19. Dezember 1966 wird die Brücke ganz heimlich eröffnet. Doch noch 23 Jahre sollen vergehen, bis sie die Brücke der Deutschen Einheit wird.

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