• 01.07.2022
      02:40 Uhr
      artour Das Kulturmagazin des MDR | MDR FERNSEHEN
       

      Themen:

      • Die Singuläre Frau: Allein, aber okay.
      • Schostakowitsch Tage in Gohrisch
      • "Wie im echten Leben" - ein Film über Klassenunterschiede
      • G 7, eine kleine Geschichte des jährlichen Gipfeltreffens
      • Kulturkalender

      Themen:

      • Die Singuläre Frau: Allein, aber okay.
      • Schostakowitsch Tage in Gohrisch
      • "Wie im echten Leben" - ein Film über Klassenunterschiede
      • G 7, eine kleine Geschichte des jährlichen Gipfeltreffens
      • Kulturkalender

       

      Stab und Besetzung

      Moderation Yara Hoffmann

      Themen:

      • Die Singuläre Frau: Allein, aber okay.

      Katja Kullmann schafft einen Begriff für die Frau ohne Begleitung. Es ist ein Begriff mit sachlicher Würde: Die Singuläre Frau. Anders als "alleinstehend", "ohne Begleitung" oder "Single" schafft dieses neue Konzept von Katja Kullmann es, die Frau, auf die es zutrifft, nicht als defizitär, sondern als besonders, als eigenständig, aber alleinlebend herauszustellen. Endlich - wird ein Pulk der Frauen aufatmen, die sich ständig die übergriffige Frage anhören müssen, warum denn GERADE SIE allein seien - denen aber passende Worte fehlten. Die Autorin Katja Kullmann erkennt in der Figur der alleinstehenden Frau, die traditionell einen eher schlechten Ruf hat, eine Heldin der Moderne. Sie erforscht sie in ihrer Kulturgeschichte vom Bürofräulein der Weimarer Republik bis zur angeblich einsamen Akademikerin der Gegenwart. Während einerseits die Frauen aufatmen, bleibt natürlich dennoch die Frage: Braucht analog der Begriff "ewiger Junggeselle" auch ein Update? Als Singulärer Mann?

      • Schostakowitsch Tage in Gohrisch

      Die Internationalen Schostakowitsch Tage widmen sich in ihrem 13. Jahrgang neben Werken aus der Feder ihres Namensgebers auch der Musik ukrainischer Komponisten. Die Festivalmacher reagieren damit auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, vor dessen Hintergrund auch die Musik von Dmitri Schostakowitsch wieder eine erschreckende Aktualität erlangt hat. Aufgeführt wird auch eine wieder aufgefundene Hymne Schostakowitschs für die Schiffbauer im ukrainischen Nikolajew, die 1964 anlässlich auch des 20. Jahrestages des Sieges gegen die deutschen Invasoren geschrieben wurde - und verstörende Aktualität hat. Auf dem Programm stehen zahlreiche Werke des wohl bedeutendsten lebenden Komponisten aus der Ukraine, Valentin Silvestrov, der auch persönlich in Gohrisch erwartet wird: Der inzwischen 84-Jährige, der vor einigen Wochen aus Kiew nach Berlin geflüchtet ist, soll am 2. Juli 2022 den diesjährigen Schostakowitsch-Preis in Empfang nehmen. Bei dieser Gelegenheit wird er auch eigene Werke auf dem Klavier interpretieren. Ein Vorbereicht zu den Schostakowitsch-Tagen mit Interviews mit Valentin, Silvestrov, Intendant Tobias Niederschlag und Chorleiter Matthias Jung.

      • "Wie im echten Leben" - ein Film über Klassenunterschiede

      Schuften im Billiglohnbereich, harte Arbeit für wenig Geld - das kommt häufig vor, bleibt aber oft unsichtbar. Arbeiter in Schlachthöfen, Erntehelfer, Reinigungskräfte werden von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Um ein Licht auf besonders prekäre Arbeitsverhältnisse zu werfen, hat sich die französische Star-Journalistin Florence Aubenas unerkannt und unter falschem Namen in eine Putzkolonne eingeschlichen, die eine Kanalfähre in der Normandie reinigt. Ihre Recherchen hat sie in einem Buch veröffentlicht. Jetzt ist ihr Buch verfilmt worden, vom Pariser Regisseur und Bestsellerautor Emmanuel Carrère, mit Juliette Binoche in der Hauptrolle, unter dem Titel "Wie im echten Leben". Binoche spielt darin die gut situierte Schriftstellerin Marianne, die vorgibt, nach einer Trennung Geld zu brauchen und daher auf die Arbeit als Reinigungskraft auf der Fähre angewiesen zu sein. Zusammen mit den Kolleginnen schrubbt sie Nacht für Nacht Kabinen, wischt dreckige Toiletten im Akkord, bezieht Betten - ein Knochenjob, begleitet von brutalem Zeitdruck, permanenter Erschöpfung, Demütigungen. Einige Darstellerinnen in seinem Film hat der Regisseur mit echten Reinigungskräften besetzt, um seine Geschichte möglichst realitätsnah zu gestalten. Der Film taucht nicht nur in eine weitgehend unbekannte Arbeitswelt ein, er wirft auch gesellschaftliche Fragen zu Themen auf, die in Frankreich lautstark von den Gelbwesten auf die Straße gebracht wurden. Es geht um Armut und prekäre Lebensverhältnisse, um soziale Gräben. Sind die lange tradierten Klassenunterschiede überwindbar? ttt hat mit dem Regisseur Emmanuel Carrère und zwei seiner Laiendarstellerinnen gesprochen.

      • G 7, eine k

      leine Geschichte des jährlichen Gipfeltreffens
      1976 kam die Gruppe der Sieben das erste Mal in Puerto Rico zusammen (nachdem sich die Gruppe der Sechs bereits 1975 getroffen hatte), ein Jahr in dem es zu weitreichenden Veränderungen der politischen Kultur kam. In welchem welthistorischen Kontext fanden diesen "Kamin-Treffen" statt? Mit welchem Ziel trafen sich die Staats- und Regierungschefs? Wie haben sich die G-7-Treffen seitdem gewandelt und wie zeitgemäß sind solche Treffen heute noch angesichts der Herausforderungen unserer Zeit? Im Interview dazu der Historiker Frank Bösch.

      • Kulturkalender: Rudolstadtfestival 7. bis 10.7. in Rudolstadt / "Die Räuber", Open Air Theater des DNT Weimar, 2./3.7. 7. bis 10.7., 13. bis 15.7. / "Glamour Studio. Zeitgenössische Fotografie aus der BMW Sammlung, Leipzig, MdbK bis 18.9.

      "artour" ist das Kulturmagazin für das MDR-Sendegebiet und für Ostdeutschland. "artour" wird in Rostock wie in Weimar geschaut, aber natürlich auch in Hamburg und München. Das Kulturmagazin mit Ostkompetenz greift Themen auf, die die Zuschauer bewegen. Von Thälmann bis Theater, von der Kittelschürze bis zum Konzert, von der Off-Bühne bis zur Oper. Themen werden auch mal gegen den Strich gebürstet, egal, ob es sich um eine Kunstausstellung oder einen kulturpolitischen Skandal handelt.

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programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 28.03.2024